| | | lange, lange ist es her: Da wurde der spätere Fußballweltmeister Bastian Schweinsteiger noch „Schweini“ genannt und hatte neben reichlich Talent in den Füßen auch jede Menge Unsinn im Kopf. So wurde der 18-jährige Fußballer einmal nächtens in flagranti erwischt, als er einem jungen Mädchen heimlich den Spielertrakt des FC Bayern zeigte. Um zwei Uhr morgens hatte sich der Jungprofi mit Hilfe eines codierten Kärtchen Zutritt verschafft. Im Whirlpool, wo sich damals sonst Bayern-Granden wie Oliver Kahn oder Michael Ballack nach den Spielen erholten, soll sich Schweinsteiger mit der jungen Dame vergnügt haben. Das nächtliche Tête-à-Tête blieb allerdings nicht lange unbemerkt. Sicherheitspersonal, durch eine Alarmanlage mobilisiert, erwischte das Paar bei seinen heimlichen Wasserspielen. „Es war meine Cousine, der ich den Profi-Trakt zeigen wollte“, hat sich Schweinsteiger später erklärt. Die nächtliche Poolparty des Jungprofis wurde von seinen Vorgesetzten als Jugendsünde abgetan und blieb deshalb für Schweinsteiger folgenlos. Dabei fiel der heute 39-Jährige in seinen frühen Profijahren immer wieder mit Undiszipliniertheiten auf: Das eine Mal wurde er noch morgens um vier Uhr in einer Discothek gesichtet, ein anderes Mal fuhr er mit seinem Auto statt der erlaubten 80 sportliche 150 Kilometer pro Stunde. Jugendsünden eben. |
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| | Aber sind wir ehrlich: Typische Jugendsünden haben wir doch alle früher begangen. Ob nun blaugefärbte Haare in der Pubertät, das tätowierte Arschgeweih über dem jugendlichen Hintern, die heimliche Ausfahrt mit fünfzehn 15 Jahren am Steuer von Daddys E-Klasse oder der erste Alkoholkomplettabsturz. Und gerade in Modefragen kann sich vermutlich jeder von uns an peinlichste Jugendsünden erinnern. Beim jugendlichen Prinz Harry sorgte ein modischer Fauxpas einst allerdings für eine handfeste Krise im britischen Königreich. Zu einer Kostümparty erschien der damals 20-jährige Windsor in heller Nazi-Uniform inklusive roter Hakenkreuzbinde am Arm. Die Boulevardzeitung „Sun“ überschrieb ihren Enthüllungs-Artikel daraufhin mit „Harry the Nazi“. |
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| | Prinz Harry entschuldigte sich umgehend öffentlich mit folgenden Worten: „Das Kostüm war eine schlechte Wahl.“ Es tue ihm sehr leid, wenn sein Verhalten als beleidigend aufgefasst worden sei. Eine vermeintliche Jugendsünde der eher unentschuldbaren Art hat offenbar der Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger begangen. Nach Recherchen der „Süddeutsche Zeitung“ soll Bayerns stellvertretender Ministerpräsident als Schüler ein antisemitisches Flugblatt, wenn nicht eigens verfasst, so doch in der Schule verbreitet haben. „Bei mir als damals minderjährigem Schüler wurden ein oder wenige Exemplare in meiner Schultasche gefunden“, schrieb Aiwanger jetzt in einer Stellungnahme. „Daraufhin wurde ich zum Direktor einbestellt. Mir wurde mit der Polizei gedroht, wenn ich den Sachverhalt nicht aufkläre.“ |
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| | Als Urheber des üblen Pamphlets hat sich inzwischen (und durchaus überraschend) Helmut Aiwanger, der ein Jahr ältere Bruder des unter Druck geratenen Politikers, bekannt. „Ich bin der Verfasser dieses in der Presse wiedergegebenen Flugblatts“, verriet dieser in einem Interview mit der Mediengruppe Bayern. Vom Inhalt des mit Schreibmaschine erstellten Flyers distanziere er sich allerdings: „Ich war damals total wütend, weil ich in der Schule durchgefallen bin.“ Helmut Aiwanger, der heute in Rottenburg einen Waffenladen betreibt, und sein 52-jähriger Bruder Hubert gingen damals beide in die 11. Klasse des Burkhart-Gymnasiums im niederbayerischen Mallersdorf-Pfaffenberg. Der Inhalt des Flugblatts ist abscheulich. Darin wird ein fiktiver „Bundeswettbewerb“ ausgerufen, bei dem sich die Teilnehmer „im Konzentrationslager Dachau zu einem Vorstellungsgespräch“ melden sollen. Erster Preis: „Ein Freiflug durch den Schornstein in Auschwitz.“ Zu gewinnen gäbe es darüber hinaus einen „kostenlosen Genickschuss“ oder eine „kostenlose Kopfamputation durch Fallbeil“. Der Fall liegt mehr als 35 Jahre zurück. Aiwanger war damals 17 Jahre alt. Natürlich teilen viele zurecht die Empörung, die die Enthüllungen der SZ allerorten auslösten. Mancher stellt sich aber auch die Frage, warum diese (vielen schon bekannte) Geschichte genau jetzt an die große Öffentlichkeit gelangt ist. Es ist Wahlkampf in Bayern. Im Herbst wird dort ein neuer Landtag konstituiert. Und während die FDP um den Wiedereinzug in den Bayerischen Landtag bangen muss, sind Aiwangers Freie Wähler seit Monaten im Umfragehoch. Die Fortsetzung der selbsternannten Bürgerlichen Koalition – sozusagen das erfolgreiche Gegenmodell zur Ampelregierung im Bund – galt bisher als reine Formsache. Die Strategie des Regierungsgespanns Söder-Aiwanger schien dabei aufzugehen: Während die CSU die Grünen bekämpft, sollten die Freien Wähler am rechten Rand AfD-Sympathisanten einsammeln. Und Aiwanger füllt die Rolle des Rechtsaußen-Populisten durchaus überzeugend aus. Sei es, wenn er bei einer Anti-Heizgesetz-Demo davon schwadroniert, dass „die große schweigende Mehrheit dieses Landes sich die Demokratie wieder zurückholen“ müsse und dazu aufruft „denen in Berlin“ zu sagen, „ihr habt’s wohl den Arsch offen da oben“. Oder wenn er im öffentlich-rechtlichen Fernsehen die Existenz der Demokratie hierzulande ganz grundsätzlich in Frage stellt. Und das als stellvertretender Ministerpräsident von Bayern – als gewählter Mandatsträger mit Regierungsverantwortung also! In der ZDF-Sendung verteidigte er seine Erdinger Rede und legte sogar noch nach: Auf Nachfrage von Moderator Markus Lanz sagte Aiwanger, es gebe in Deutschland noch „formal“ eine Demokratie, aber die Vorgehensweise der Ampel sei „undemokratisch, wenn sie gegen die Mehrheit der Bevölkerung Politik macht“. Lupenreine AfD-Rhetorik. |
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| | Und jetzt also noch Antisemitismus-Vorwürfe. Ministerpräsident Markus Söder machte inzwischen klar, dass er das Auschwitz-Flugblatt nicht nur als bloße Jugendsünde betrachtet, dies sei „nicht nur ein Dummer-Jungen-Streich“. Söder hält allerdings weiter an der Regierungskoalition mit den Freien Wählern fest. Die Staatskanzlei ließ Aiwanger aber zur Aufklärung nun einen schriftlichen Katalog mit 25 Fragen zukommen. |
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| | Auch wenn die rot-grüne Landtags-Opposition aufgrund des Flugblatt-Skandals jetzt Morgenluft schnuppert und unüberhörbar Aiwangers sofortige Entlassung fordert, sollte sich niemand zu vorschnellen Prognosen verleiten lassen. Es ist nicht auszuschließen, dass Aiwanger die (rechten) Truppen nun erst recht hinter sich versammeln kann – und die Freien Wähler bei der Wahl am 8. Oktober als zweitstärkste Partei in den Landtag einziehen. Und das nicht trotz, sondern wegen des Skandals. Was ist Ihre Meinung? Ist Hubert Aiwanger noch tragbar als Politiker mit Regierungsverantwortung oder sollte der bayerische Wirtschaftsminister zurücktreten? Handelt es sich bei den SZ-Recherchen also um eine investigative Sternstunde des Journalismus? Oder teilen Sie die Ansicht des deutsch-jüdischen Historikers und Buchautors Prof. Dr. Michael Wolffsohn, der, wie er in einem Gastbeitrag für die „Bild“-Zeitung ausführt, hinter den Enthüllungen eine Kampagne von Aiwangers Gegnern wittert („mit unsauberen Mitteln politisch vernichten“)? Schreiben Sie mir Ihre Meinung an [email protected]. Ihr |
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| | | | | | | | | | | | | DAS IST DOCH EIN WITZ! Richtig. Und zwar mein Lieblings-Witz der Woche: Kommt ein Mann mit einem blauen Auge zum Stammtisch. Seine Kumpel fragen: „Ey, woher haste das denn?“ – „Ich habe zu meiner Frau ,du‘ gesagt.“ – „Wie das denn, warum – weshalb – wieso?“ – „Na ja, das war so – gestern sagte meine Frau: ,Liebling, wir hatten seit vier Wochen keinen Sex mehr!‘ – und ich hab geantwortet: ,Du...‘ .“ – Weitere Witze finden Sie hier … |
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