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| 17. Mai 2024 | | SZ Ãsterreich |
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Liebe Leserin, lieber Leser, | |
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kürzlich habe ich meine Berliner Heizkostenabrechnung erhalten. Sie war gigantisch, und das, obwohl meine Wohnung im vergangenen Winter nur mit zwei Wollpullis auszuhalten war und ich meiner Familie Duschen à la Habeck (âIch brauche nie länger als fünf Minuten!â) verordnet hatte. Weil beim Thema Geld schnell das Hirn aussetzt, fielen mir die Ãberlegungen von Sahra Wagenknecht ein, die sich ungefähr so zusammenfassen lassen: Heizen ist teuer, weil Deutschland kein günstiges Gas aus Russland mehr bekommt. Also müsse man Putin entgegenkommen, damit wieder russisches Gas strömen kann. Ãhnlich argumentiert die AfD. Sie würde gerne so schnell wie möglich die Ostsee-Pipelines Nord Stream 1 und 2 reparieren, die nach einem Sprengstoffanschlag 2022 nicht mehr zu gebrauchen sind. Aber man kann die Frage ja mal stellen: Wäre es günstiger, wieder russisches Gas zu beziehen? Das Schöne an der Frage ist, dass sie sich nicht nur im Echoraum des Populismus beantworten lässt, sondern auch mithilfe der Empirie. Denn es gibt ein Land, das noch immer hauptsächlich Gas aus Russland importiert: Ãsterreich. Mehr als 90 Prozent der österreichischen Gasimporte stammten zwischen Dezember 2023 und Februar 2024 aus Russland. Zum Vergleich: Deutschland bekommt kein Gas über russische Pipelines mehr, in der EU waren 2023 acht Prozent der Gasimporte russischer Herkunft. Das liegt daran, dass sich Ãsterreich durch langfristige Verträge an Russland gebunden, man könnte auch sagen: ausgeliefert hat. Bis 2040 muss das Land für Gas aus Russland bezahlen, ob es damit heizen will oder nicht. Milliardensummen flossen seit Beginn des Ukraine-Kriegs aus Ãsterreich nach Russland, was auch deswegen möglich ist, weil russisches Gas in der EU bislang keinen Sanktionen unterliegt. Abgesehen davon, wie politisch fragwürdig die österreichische Abhängigkeit von Russland ist â ist das Heizen in Ãsterreich wenigstens supergünstig? Das hat kürzlich der Standard nachgerechnet, auf Basis einer Studie des Forschungsinstituts IHS. Die einfache Antwort: Gas ist für Haushalte in Ãsterreich nicht nur nicht günstiger, es ist sogar sauteuer. Genauer gesagt: Die österreichischen Gaspreise sind um das Dreifache höher als vor der Inflationskrise, gerechnet von 2015 an. Ein europaweit einzigartiger Wert. Die Ursachen sind komplex. Zum einen richtet sich auch der Preis für russisches Gas nach dem Marktpreis, der groÃen Schwankungen unterlag. Zum anderen gibt es in einem kleinen Land wie Ãsterreich wenig Wettbewerb unter den Energieversorgern, und die Kunden können nicht so leicht den Anbieter wechseln. Am Ende gilt das, was meine Oma immer sagte: Wer billig kauft, kauft teuer. Die hohen Gaspreise treiben nämlich auch die Inflation in Ãsterreich an, die mit 4,5 Prozent ebenfalls weit über dem EU-Durchschnitt von 2,4 Prozent liegt. Wie die Ãsterreicherinnen und Ãsterreicher das finden, hat das ARD-Magazin Panorama im April auf den StraÃen Wiens abgefragt. âEine Frechheitâ seien die Gaspreise, sagt eine Frau. Dass das Gas noch dazu aus Russland komme, sei âüberhaupt das Ãrgsteâ. Und ein Mann sagt: âIch würde niemandem empfehlen, russisches Gas zu nehmen, weder den Deutschen noch sonst keinem.â
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Ich wünsche Ihnen und mir, dass die Heizperiode nun zu Ende ist!
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Anserpanier extrafeiner Ausgehanzug, besonders schönes Gewand Klaus Tremmel, Perchtoldsdorf bei Wien
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Es gibt vieles, was Ãsterreich einzigartig macht, zum Beispiel die Sprache. An dieser Stelle veröffentlichen wir Lieblingsbegriffe von Leserinnen und Lesern. Welches österreichische Wort mögen Sie besonders gerne? Verraten Sie es uns bitte per E-Mail an [email protected]
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Ãsterreich in der Kulturwelt | | | |
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| | Eines wissen fast alle: In Deutschland leben etwa zehnmal mehr Menschen als in Ãsterreich. Wie sieht es bei anderen Vergleichen aus? Folge 9: Elektroautos
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Die Nachfrage nach Elektroautos ist in Ãsterreich den dritten Monat in Folge rückläufig. Statistik Austria meldet, dass im April die Neuzulassungen von Verbrennern und Hybriden stark gestiegen sind, es bei reinen E-Autos (ohne Hybride) jedoch ein Minus von 4,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr gegeben hat. Als Gründe werden âteilweise eingestellte Förderungen, politische Debatten, hohe Preise und die Unsicherheit über einen möglichen Wertverlustâ genannt. Damit sind die starken Wachstumsjahre erst mal vorbei. Ende 2023 betrug der Anteil der reinen E-Autos am Kfz-Bestand in Ãsterreich drei Prozent. In Deutschland waren es nach Zahlen von Statista 2,9 Prozent. | |
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Ãsterreich vs. Deutschland: Wo steht welches Land besser da? Testen Sie jetzt Ihr Wissen im interaktiven Quiz. | |
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| | Auszeit mit Bergblick | Saftig grüne Almen, beeindruckende Gipfel und ein Hotel mit Wellness-Angebot: Auch jenseits der Wintersaison hat Saalbach viel zu bieten. Das Team vom SZ-Magazin verlost einen Kurzaufenthalt. | | |
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