ich bin gut erholt aus dem Urlaub zurück und freue mich, Ihnen heute mal wieder unseren täglichen Newsletter präsentieren zu dürfen. Jetlag hin oder her. Den Anfang macht Cicero-Autor Patrick Oelze, Programmleiter Politik und Geschichte im Verlag Herder, wo jüngst unser Buch „Die Wokeness-Illusion“ erschienen ist. Nicht Fake News sind die größte Bedrohung für unsere Demokratie, schreibt Oelze. Es ist das um sich greifende Phänomen der Hochstapelei – denn wenn Wahrhaftigkeit als Leitlinie verabschiedet wird, wachen wir in einer Gesellschaft des kollektiven „Bullshit“ auf. Apropos Zustand der deutschen Gesellschaft: Immer häufiger werden hierzulande Argumente nicht auf ihre inhaltliche Plausibilität überprüft, sondern auf die vermeintliche politische Verortung ihres Absenders. Das zerstört die offene Debatte und fördert eine neue Kultur des Denunziantentums, warnt der Roman- und Sachbuchautor Gideon Böss in seinem lesenswerten Beitrag über die vergiftete deutsche Debattenkultur. Computermodelle haben sich in Wissenschaft, Technik und zunehmend auch im gesellschaftlichen Leben fest etabliert. Doch blindes Vertrauen bei Laien und starre Modellgläubigkeit bei Experten führen auch zu politischen Fehlentscheidungen oder direkt ins ökonomische Desaster. In seinem Gastbeitrag schreibt der Mathematikprofessor Bernd Simeon über das Orakel der Moderne und seine Tücken. Obwohl die Sympathie für die Ukraine in der israelischen Bevölkerung groß ist, verhält sich die Regierung neutral. Denn die Realität im Nahen Osten macht gute Beziehungen mit Moskau zur Notwendigkeit. Und doch gibt es Anzeichen, dass die Hilfe für die Ukraine verstärkt werden könnte. Der freie Journalist Tal Leder über den Balanceakt auf dem Grenzzaun. Dazu passt auch der folgende Beitrag. Russischer Angriffskrieg, stockende Globalisierung und Drohgebärden aus China: Die Zeitenwende macht auch vor der Europäischen Union keinen Halt. Doch um auf die veränderte Weltlage besser vorbereitet zu sein, darf Brüssel den großen Zukunftsentscheidungen nicht länger aus dem Weg gehen, fordert Markus Karp, Professor für Public Management und Staatssekretär a.D. in seinem Gastbeitrag. Mit Sanktionen wollte der Westen die russische Wirtschaft kollabieren lassen – doch das hat bisher nicht funktioniert. Moskau konnte den Handel mit anderen Ländern ausweiten. Außerdem werden viele Technologieimporte und Rohstoffausfuhren über Transitstaaten abgewickelt. Derweil arbeitet der Kreml an einer Neujustierung seiner Außenpolitik. Ekaterina Zolotova fragt: Warum ist Russlands Wirtschaft so widerstandsfähig? Ich wünsche Ihnen eine gute Lektüre. Bleiben Sie optimistisch. Ihr Ben Krischke, Leiter Debatte |