28. Juli 2022 Hitzeaktionsplan erstellen Vor allem die letzten beiden Jahre und insbesondere die letzten Wochen haben gezeigt, dass die derzeitige Wettersituation eine klare Folge des Klimawandels ist. Gab es in den 60er-Jahren noch 1 oder 2 Hitzetage mit mehr als 30 Grad pro Jahr, so waren es im Jahr 2018 bereits mehr als 20 Tage. Bis zum Ende des Jahrhunderts erwarten Forscher sogar mehr als 40 Tage über 30 Grad im Jahr. Unabhängig von den kommunalen Maßnahmen zum Klimaschutz ist deshalb ein koordiniertes Handlungskonzept zum Schutz vor tagelanger Hitze dringend und kurzfristig notwendig. Aus diesem Grund beantrage ich im Namen der SPD-Fraktion eine zügige Erstellung eines Hitze-Aktionsplans. Dabei braucht das Rad nicht neu erfunden zu werden. Neben Empfehlungen der WHO bereits aus dem Jahre 2008 gibt es auch Handlungspläne der Bayerischen Staatsregierung aus dem Jahr 2021 als Hilfestellungen. Einige Städte wie Mannheim, Düsseldorf oder Würzburg haben bereits Aktionspläne, die sicherlich den örtlichen Gegebenheiten angepasst werden könnten. Wichtig erscheinen folgende Punkte: – Frühzeitige Kommunikation und Information der besonders gefährdeten Menschen und sensitiver Infrastrukturen, niedrigschwellige Warnung der Zivilgesellschaft – besondere Beachtung von Risikogruppen (z.B. ältere und pflegebedürftige Menschen, Säuglinge und Kleinkinder, chronisch kranke Menschen, Menschen mit geistigen oder körperlichen Behinderungen, Suchtkranke, wohnungslose Menschen - Nutzung eines Hitzewarnsystems – Kühle und gekühlte Räume gezielt ausschildern, Reduzierung der Hitze in Innenräumen – Angebotsausweitung kostenlosen Trinkwassers im öffentlichen Raum (oder auch vom Einzelhandel, Gastronomie oder Arbeitgeber) und Veröffentlichung der Plätze im Internet. – Freibäder offen halten – In Städten langfristig kühle Zonen planen, z.B. durch mehr Bäume, Schatten, helle Farben, Frischluftschneisen, öffentliche Plätze teilweise nach Möglichkeit mit Sonnensegeln zu verschatten – Versiegelte Böden und Gebäude speichern Hitze. Eine Studie der ETH Zürich hat ergeben, dass mit Bäumen bewachsene Flächen in mitteleuropäischen Städten 8 bis 12 Grad kühler sind als bebaute Flächen. (Quelle: WHO, Artikel SZ 16.7.2022). Dies sind nur einige Beispiele. Relativ kurzfristig dürfte, wie bereits in Mannheim vorhanden, eine „Kühle-Tipps-Broschüre“ oder eine Karte im Internet mit kühlen Orten zu realisieren sein. |