Liebe/r Leser/in, auch in dieser Woche haben wir einige spannende Nachrichten aus den Bereichen Wissen und Gesundheit für Sie gesammelt. Wir berichten über die vielleicht endgültige Widerlegung der These, dass Mädchen qua Geburt schlechter in Mathematik sein sollen, feiern streng wissenschaftlich den Weltnettigkeitstag und stellen einen neuen Weg zur Vorhersage von Vulkaneruptionen vor. | Eine schöne Woche wünscht Ihnen Kurt-Martin Mayer, Wissen & Gesundheit |
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Neues aus Wissen und Gesundheit |
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1. Mathe ist keine Männersache Dass das Geschlecht über Erfolg oder Misserfolg in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT) entscheidet, ist ein hartnäckiger Mythos. Einer, den die Psychologin Jessica Cantlon von der Carnegie Mellon University mithilfe einer aktuellen Studie endgültig als solchen entlarvt: Gemeinsam mit ihrem Team untersuchte die Forscherin 104 Kinder im Alter von drei bis zehn Jahren – 55 Mädchen und 49 Jungen. Während die Probanden verschiedene kognitive Tests absolvierten und Lehrvideos ansahen, wurde ihre Hirnaktivität mit einem Magnetresonanztomografen (MRT) aufgezeichnet. Anschließend verglichen die Forscher die so entstandenen Bilder. Dabei konnten sie erkennen, dass Mädchen und Jungen hirnphysiologisch dieselben Voraussetzungen haben, weil sie identische Netzwerke nutzen, um mathematische Probleme zu lösen. Statt auf das Geschlecht führt Cantlon die unterschiedlichen Mathematikleistungen von Mädchen und Jungen im Schulalltag darauf zurück, dass Mädchen und Frauen in den MINT-Fächern zu wenig zugetraut wird. |
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Foto der Woche: Fliegende Rochen sollen die Venus besuchen Die Venus ist zwar benachbart, aber mit knapp 460 Grad Celsius Oberflächentemperatur der heißeste Planet unseres Sonnensystems. Mehr als ein paar Vorbeiflüge mit Sonden war da für die Menschheit bislang nicht drin. Nun will die Universität von Buffalo in den USA mit den oben in einer Simulation abgebildeten stachelrochenförmigen Fluggeräten eine Möglichkeit gefunden haben, der Venus näher zu kommen. Die Konturen verleihen die notwendige Stabilität und Flexibilität, um die dichte Venus-Atmosphäre zu überstehen, und sie lassen Platz für Solarmodule zur Energiezufuhr. Die US-Raumfahrtbehörde NASA zeigt offiziell bereits großes Interesse an dem Flugrochen. |
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2. „Guten Tag“, „bitte“ und „danke“ stärken das Herz Heute ist der Weltnettigkeitstag (World Kindness Day). Vor allem die Australier sollen ihn in den Schulen und anderswo bewusst würdigen. Dazu passend belegt die Zeitschrift „Psychologie heute“ in ihrer Dezember-Ausgabe, dass Freundlichkeit etwas zutiefst Menschliches sei. Fachsprachlich heiße das Phänomen „positive Konformität“. Freundlichkeit sei aber auch in akuter Gefahr. Denn immer mehr Menschen würden Entgegenkommen, Güte und Liebenswürdigkeit als Schwäche auslegen, mit dem Ergebnis, dass wir uns gar nicht mehr trauten, freundlich zu sein, so zumindest die These des Psychoanalytikers Adam Phillips und der Historikerin Barbara Taylor. Dabei fördere es die Gesundheit, anderen die Tür aufzuhalten oder stets ein Bitte und ein Danke auf den Lippen zu haben, wie das Psychologie-Magazin unter Berufung auf Studien berichtet. Nett zu sein löse im Körper unter anderem Prozesse aus, die das Immunsystem, Herz und Kreislauf stärkten. Und, besonders verlockend: Es reduziere die Angst, von Mitmenschen abgelehnt zu werden. |
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3. Vulkanologie: Bei Stau heißt es achtgeben Wenn die oberste Gesteinsschicht eines Vulkans das Entweichen von Gasen behindert, steht ein Ausbruch bevor. Das leitet ein internationales Team von Erdwissenschaftlern zumindest aus einer Untersuchung am Vulkan Merapi auf der indonesischen Hauptinsel Java ab. Der Merapi brach zuletzt im Frühjahr 2018 aus. Durch Gesteinsanalysen und Computersimulationen vollzogen die Forscher nach, wie sich eine sogenannte Staukuppe bildete. „Das Gas staut sich, der Druck steigt und sprengt schließlich in einer gewaltigen Explosion die Staukuppe“, beschreibt Co-Autor Albert Gilg vom Lehrstuhl für Ingenieurgeologie an der Technischen Universität München den weiteren Prozess. Die Erkenntnisse, die im Online-Journal Nature Communications nachzulesen sind, sollen zur Vorhersage von Eruptionen beitragen. |
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