Guten Abend,

angenehm warm temperiert ist, wer an einem Winterabend in einem beheizten Wohnzimmer sitzt. Im Schnitt warm temperiert ist aber auch, wer die eine Hand in Eiswasser hält und die andere auf die Herdplatte legt. Diesen Vergleich muss man im Kopf haben, wenn der seit einem Jahr im Amt befindliche Frankfurter Mobilitätsdezernent Wolfgang Siefert (Die Grünen) im Interview mit dem Kollegen Bernhard Biener darüber spricht, die Frankfurter stünden den Daten des Navigationsgeräteanbieters Tom-Tom zufolge weniger im Stau als früher.

Manfred Köhler Ressortleiter der Rhein-Main-Redaktion der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

Jedenfalls standen diejenigen, die seit der Mainufersperrung wegen der Fanzone am Fluss zuletzt morgens mit dem Auto über die Friedensbrücke fuhren, mehr im Stau. Auch die Staus auf der Einfallstraße von Bad Vilbel und entlang der Berliner Straße sind legendär. Kann natürlich sein, dass es umgekehrt nachts irgendwo schneller geht als früher.

Ja, es kommt immer auf den Blickwinkel an. Im Reichsbürger-Prozess in Frankfurt-Sossenheim zum Beispiel geht es nicht richtig voran, wie Kollegin Elena Zompi nach dem letzten Verhandlungstag vor der Sommerpause resümiert. Die Angeklagten und ihre Verteidiger aber dürften damit zufrieden sein, dass als Folge eines schleppenden Prozessverlaufs das Interesse der Presse nachlässt. Aber nicht zu früh freuen: Die F.A.Z. bleibt dran.

Prinz Reuß (rechts), Hauptangeklagter im Prozess gegen eine mutmaßliche Reichsbürger-Gruppe, sitzt neben seinem Verteidiger auf der Anklagebank. Bild: dpa

Was sich ja für Journalisten ohnedies immer empfiehlt: Dranbleiben und die Wiedervorlagemappe pflegen. Der Kollege Jan Schiefenhövel zum Beispiel verfolgt sehr genau das Geschehen in Darmstadt und kann daher nicht nur berichten, sondern auch einordnen, was sich dort in der Verkehrspolitik ereignet hat: Die Stadt hat die Bürger eines Stadtteils befragt, ob sie einen Straßenbahnanschluss an die Innenstadt wollen, und vor allem die Älteren haben Nein gesagt. Nun bleibt ihnen nur der Bus. Eine kurzsichtige Entscheidung, wie Schiefenhövel schreibt, denn auf ihr Straßenbahnnetz können die Darmstädter stolz sein. Nur nach Wixhausen wird eben nie eine Bahn fahren.

Und außerdem sind beim Zusammenstoß zweier Linienbusse in Hünstetten im Rheingau-Taunus-Kreis elf Menschen verletzt worden, zwei von ihnen schwer +++ hat sich Barbara Schäder mit sogenannten Ewigkeitschemikalien befasst +++ hat die Gospel- und Soul-Formation The Staples Jr. Singers im Frankfurter Palmengarten die Reihe „Summer in the City“ eröffnet, Christian Riethmüller hat zugehört.

Einen sommerlichen Abend wünscht Ihnen

Ihr Manfred Köhler

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Das Wetter für Donnerstag

Anfangs ein paar Wolken, später viel Sonnenschein und überall trocken. Temperaturen zwischen 28 und 30 Grad.

Geburtstag haben am Donnerstag

Hartmut Michel, Direktor am Max-Planck-Institut für Biophysik, Frankfurt, Nobelpreisträger für Chemie (76); Axel Honneth, früherer Direktor des Instituts für Sozialforschung an der Goethe-Universität Frankfurt (75); Johann-Dietrich Wörner, Raumfahrtkoordinator des Landes Hessen, Wiesbaden (70); Hans-Jörg André, Inhaber des Offenbacher Musikverlags und Musikhauses André (63); Stefanie Dimmeler, Direktorin des Instituts für Kardiovaskuläre Regeneration an der Goethe-Universität Frankfurt, Leibniz-Preisträgerin (57); Tobias Rösmann, Staatssekretär und Sprecher der Hessischen Landesregierung, Wiesbaden (47); Armand Zorn (SPD), Mitglied des Deutschen Bundestags, Frankfurt (36); Deborah Düring (Die Grünen), Mitglied des Deutschen Bundestags, Frankfurt (30).

Hinweise auf Veranstaltungen finden Sie online.