Heute in Rhein-Main: Wallmann an der Spitze des Landtags
Guten Abend,
Abschied, Neuwahl und eine Überraschung – in Wiesbaden ist einiges los. Aber es lohnt nicht nur ein Blick auf das, was politisch noch kommen mag, sondern auch auf Ereignisse, die Geschichte schrieben. Vor 50 Jahren wurde mit einer spektakulären Schießerei in einem Wohnviertel am Dornbusch die „Mai-Offensive“ der RAF beendet. Und in der Gegenwart? Da klagt die Wirtschaft über Auszubildendenmangel.
Marie Lisa Kehler
Stellvertretende Ressortleiterin des Regionalteils der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Neu im Amt:Zum ersten Mal in der Geschichte des Landes übernimmt mit Astrid Wallmann eine Frau das Amt an der Spitze des Landtages , Boris Rhein (CDU) wurde mit Stimmen aus der Opposition zum Ministerpräsidenten gewählt und Volker Bouffier zum Abschied noch einmal gar „unmenschlicher Einsatz“ für sein Land bescheinigt. Aber der Reihe nach. Hessen hat nun auch offiziell einen neuen Ministerpräsidenten – und der heißt Boris Rhein. 74 Abgeordnete haben ihm am Dienstag ihre Stimme gegeben. Für die Wahl – es war übrigens eine geheime - benötigte er das Votum von mindestens 69 Mandatsträgern. Das Amt des Landtagspräsidenten kann er nicht mehr ausfüllen. Ihm folgt die CDU-Abgeordnete Astrid Wallmann. 115 der 137 Abgeordneten stimmten für sie. Rhein will seine konkreten Vorstellungen für Hessen erst in der nächsten Woche in einer Regierungserklärung im Landtag darlegen. Viel Zeit zum Feiern blieb Rhein nach seiner Wahl nicht. Er musste gleich seine erste Kabinettsitzung leiten. Wie tickt Hessens neuer Ministerpräsident, was treibt ihn an, was macht ihn aus, wer oder was hat ihn geprägt? Antworten darauf kennt unser Politik-Korrespondent aus Wiesbaden, Ewald Hetrodt.
Dieses Bild bot sich Schaulustigen am 01.06.1972 die das Geschehen vor einem Wohnhaus im Dornbusch beobachteten. Bild: picture alliance / dpa
300 Kugeln und drei Festnahmen : Das, was sich an Fronleichnam vor 50 Jahren in einem Wohngebiet nahe dem Frankfurter Hauptfriedhof abspielte, erinnert auch heute noch an einen Western – und markiert das Ende der sogenannten Mai-Offensive der Terrororganisation Rote Armee Fraktion (RAF). Den Schaulustigen wurde in den frühen Morgenstunden eine Art Showdown zwischen dem Staat und der linksextremistischen RAF geboten. Unser Kollege Matthias Trautsch hat sich durch Archivmaterial gewühlt, sich die Fotos von damals angeschaut und sich mit einiger Verwunderung immer wieder die Augen gerieben. Sein Frankfurt – Schauplatz des Verbrechens. Und die Bürger als neugierige Zaungäste mittendrin. Nach einem Schusswechsel – mehr als 300 Patronen wurden später gezählt – gelang der Polizei die Festnahme von Andreas Baader, Holger Meins und Jan-Carl Raspe. In den Wochen zuvor war die Republik von einer bis dato nicht gekannten Anschlagsserie erschüttert worden. In der Mai-Offensive hatte die RAF Anschläge in Frankfurt, Augsburg, München, Karlsruhe, Hamburg und Heidelberg verübt. Vier Tote und mehr als 100 zum Teil lebensgefährlich Verletzte waren zu beklagen. Die Nation war also in Alarmbereitschaft. Und so wundert es nicht, dass der Hinweis eines Frankfurters, ihm seien im Haus Hofeckweg 2-4 junge Leute mit Gasflaschen aufgefallen, von der Polizei bitterernst genommen wurde. Die Ereignisse nach der Schießerei überschlugen sich. Matthias Trautsch blickt zurück.
Werben um Nachwuchs:Die gute Nachricht vorweg: Die Zahl der Arbeitslosen in Hessen ist wieder fast so niedrig wie vor der Corona-Krise. Etwa 153.000 Männer und Frauen sind aktuell arbeitslos gemeldet, in etwa so viele wie im Mai des Vor-Corona-Jahres 2019. Dem gegenüber stehen fast ein Drittel mehr offene Stellen als noch vor einem Jahr. Für 9000 Posten wird allein in Frankfurt gerade nach passenden Bewerbern gesucht. Aber, so erfordert es die Dramaturgie, auf eine gute Nachricht folgt meist eine schlechte. So auch in diesem Fall. Die hessische Wirtschaft hat immer größere Nachwuchssorgen. Die Zahl der Jugendlichen, die auf Lehrstellensuche gehen, sinkt. Gerade einmal 28.000 Schulabsolventen haben überhaupt Interesse an einer Berufsausbildung angezeigt. 35.000 waren es im Vorjahr. Grund für die Entwicklung ist nach Einschätzung der Branchenexperten - wie könnte es anders sein - die Corona-Krise. Die anhaltende Verunsicherung halte viele junge Menschen davon ab, in die Arbeitswelt zu starten.
Zunächst scheint die Sonne fast ungestört, später ziehen bei maximal 23 Grad ein paar Wolken durch. Nachts klar, Tiefstwerte um 10 Grad
Geburtstag haben am
Mittwoch, 1. Juni
Anita Beckers, Frankfurter Galeristin (75); Sylvia Schenk (SPD), ehemalige Dezernentin der Stadt Frankfurt (70); Roland Kaufmann, Direktor der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie an der Frankfurter Universitätsklinik (68); Birgit Simon (Die Grünen), ehemalige Erste Beigeordnete des Regionalverbands Frankfurt/Rhein-Main (65); Franziska von Lewinski, Vorstandsvorsitzende der Werbe- und Digitalagentur Syzygy AG, Bad Homburg (50); Frank Martin, Leiter der Regionaldirektion Hessen der Bundesagentur für Arbeit, Frankfurt (48); Lennard Oehl (SPD), Mitglied des Deutschen Bundestags (Wahlkreis Hanau) (29);
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