nicht den Lkw-Fahrern, die seit knapp einem Monat auf der Raststätte Gräfenhausen protestieren, soll in den vergangenen Wochen Unrecht widerfahren sein, sondern ihrem Arbeitgeber. Diese Ansicht vertritt der Anwalt der Transportunternehmen der polnischen Mazur-Gruppe. Er hat sich bei der F.A.Z. gemeldet, um die Sicht seiner Mandanten auf die Situation zu schildern. Von ausbleibenden Zahlungen könne nicht die Rede sein. Außerdem sei der private Sicherheitsdienst, mit dem der Transportunternehmer Lukasz Mazur am Karfreitag auf dem Rastplatz auftauchte, keineswegs mitgekommen, um die Fahrer einzuschüchtern, sondern um Mazur zu schützen und „bei der freiwilligen Übergabe der Autos“ zu helfen. Unsere Autorinnen Barbara Schäder und Theresa Weiß haben nicht nur den Anwalt der Mazur-Gruppe befragt, sondern den Fall auch durch Arbeitsrechtler Tobias Polloczek, Partner bei der Kanzlei CMS Hasche Sigle in Frankfurt, einordnen lassen. Der Fall zeige deutlich, wie schwer „im EU-Binnenmarkt mit scheinbar gleichen Rechtsregeln sehr merkwürdigen Arbeitsbedingungen juristisch beizukommen ist“, sagt Polloczek. Die F.A.Z. widmet sich dem Thema heute auch ausführlich im „Podcast für Deutschland“ – reinhören lohnt sich.
Marie Lisa Kehler
Stellvertretende Ressortleiterin des Regionalteils der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Sensibler Umgang: Das Wort „Femizid“, also die Tötung einer Frau aufgrund ihres Geschlechts, hat es noch nicht selbstverständlich in den Wortschatz der Menschen geschafft. Oft, wenn eine Frau beispielsweise von ihrem (Ex-)Partner umgebracht oder attackiert wird, wird von einem „Beziehungsdrama“ gesprochen. Unsere Autorin Katharina Iskandar fordert in ihrem Kommentar nicht nur eine sprachliche Differenzierung – sondern auch eine bessere statistische Erfassung solcher Fälle. Und auch Marina Hackenbroch, stellvertretende Bundesvorsitzende des Bundes Deutscher Kriminalbeamte sagt: „Es muss klar sein, dass Trennungstötungen keine ‚Beziehungsdramen‘ sind, sondern Taten, bei denen eine Frau deshalb getötet wird, weil Männer sie als ihren Besitz ansehen.“ In Hessen sind im Jahr 2022 insgesamt 32 Fälle bekannt geworden, in denen Frauen Opfer von versuchtem oder vollendeten Mord oder Totschlag durch ihren (früheren) Lebenspartner geworden sind. Hackenbroch fordert eine bessere Art der Erfassung von Gewaltstraftaten gegen Frauen, wie Katharina Iskandar schreibt.
Kraut-Funding:„Ach Lenny!“ Irgendwie will man seufzen, wenn man die Geschichte über den neun Jahre alten Schüler aus Karben liest. Es ist ein Seufzer der Rührung – und der Achtung. Denn Lenny Kraut will Bäume pflanzen. Nicht nur einen, so wie es das bescheidene Lebensziel vieler Menschen ist. Sondern gleich 8000. Dafür benötigt er etwa 24.000 Euro. Um diese zu sammeln, geht Lenny oft nach der Schule von Tür zu Tür und stellt sein Projekt vor. Manchmal steht er mit einem kleinen Stand auf dem Wochenmarkt, versucht die Menschen zu überzeugen, ein paar Euro zu geben. Mehr als 15.000 Euro sind so schon zusammengekommen. Die Stadt hat zugesagt, den Schüler bei seinem Plan zu unterstützen – und stellt eine Fläche in Aussicht, auf der die Setzlinge gepflanzt werden sollen. Und wieso das alles? Die Idee sei ihm im Urlaub auf Kreta gekommen, erzählt der Grundschüler. Auf der Insel, so erzählt er unserem Autor Thorsten Winter, sei die Landschaft ziemlich kahl gewesen. „Mama, Papa, meine Schwester und ich haben dann über den Klimawandel gesprochen“ – und danach habe er sich gedacht: „Ich möchte etwas unternehmen, damit es in Karben nicht irgendwann auch so aussieht.“
Femizide tauchen nicht als Kategorie in der polizeilichen Kriminalstatistik auf. Bild: dpa
Zuerst trüb, aber meist trocken. Später zeitweise Sonnenschein. Höchsttemperaturen 14 bis 16 Grad. Mäßiger Nordostwind.
Geburtstag haben am
Mittwoch, 19. April
Angelika Zülch-Busold, Geschäftsführerin von Wacker's Kaffeegeschäft, Frankfurt (62); Uwe Abel, Vorstandsvorsitzender der Mainzer Volksbank (59); Marcus Amberger, Geschäftsführer des Bürgerhospitals und des Clementine Kinderhospitals, Frankfurt (46).
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