Guten Abend, „Auf offener Straße“, das gehört zu den Wendungen, die schon lange gebraucht und kaum mehr reflektiert werden. Vor den Augen aller soll das eigentlich bedeuten, obwohl mitunter gar nicht viele Zeugen werden, so wie jetzt am Montag um 3.45 Uhr in Wiesbaden, als zwei Menschen durch Schüsse starben und ein weiterer schwer verletzt wurde. Wann auch immer: Das Entsetzen über so viel Gewalt ist größer, falls sie vor der Tür als dahinter geschieht. Der Schock sitzt auch in Gegenden tief, in denen manch einer mit solcher Eskalation rechnet. Das Westend der Landeshauptstadt gilt seit einiger Zeit als Problemviertel, wie unser Korrespondent Oliver Bock schreibt. Allerdings ist es viel zu früh, aus den sozialen Verhältnissen Schlüsse auf ein Verbrechen zu ziehen, bei dem der mutmaßliche Täter offenbar seine von ihm getrennt lebende Frau erschoss, deren Schwester schwer verletzte und sich schließlich selbst tötete . Wie er an die Schusswaffe kam, ob es sich um ein „Familien- oder Beziehungsdrama“ handelte, das alles muss noch geklärt werden. Jedenfalls ist es zu früh, wie die Linkspartei von einem „Femizid“ zu sprechen, soll heißen von einem Gewaltakt, der vor allem mit einer falsch verstandenen Auffassung vom Verhältnis zwischen Mann und Frau zu erklären ist. Seit Jahrzehnten pflegt eine Initiative die Erinnerung an den Ort an der Friedberger Landstraße, wo bis 1938 die größte Synagoge Frankfurts stand. In der Reichspogromnacht, vom 9. auf den 10. November 1938, wüteten dort die Nazis. Weil sie die Synagoge nicht auf Anhieb zerstören konnten, legten sie auch an den folgenden Tagen noch mehrmals Feuer und raubten die Kultgegenstände aus dem Gotteshaus. Schließlich trugen sie die Überreste ab – und ließen die jüdische Gemeinde für den Abbruch zahlen. An der Stelle errichtete das Regime den Hochbunker. Jetzt ist eine Debatte um die künftige Nutzung des Geländes entbrannt. Alexander Jürgs berichtet. Kann Wasser mal gut, mal schlecht sein? Carsten Knop wägt die Frage in seinem Kommentar ab , unter besonderer Beachtung des Beispiels Büdingen. Das etwas überraschende Hochwasser nach der langen Trockenperiode hat der kleinen Stadt mit der großen Geschichte in der Wetterau ziemlich zugesetzt. Wolfgang Oelrich hat sich dort noch einmal umgeschaut und ist der Frage nachgegangen, wie die Mauer am Seemenbach am Freitag unter dem Druck der Wassermassen brechen konnte. Derzeit steigen vor allem die Pegelstände des Rheins. Der Scheitel der Hochwasserwelle wird, wie es das Mainzer Hochwassermeldezentrum prognostiziert, im Lauf des Dienstags den Rheingau passieren. Und außerdem tun die Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen alles, um vorbereitet zu sein, ihre Schätze einen breiten Öffentlichkeit im besten Zustand zu präsentieren, wenn denn die Pandemie endlich solche Freuden wieder zulässt; äußert der Mainzer Volkswirtschaftler Klaus Wälde Zweifel am Aussagewert der Infektionszahlen; kommt eine Studie ebenfalls von der Mainzer Universität zu dem Ergebnis, dass sich inzwischen die Mehrheit der Deutschen gegen das Coronavirus impfen lassen will. Geben Sie auf sich acht, Ihr Helmut Schwan Das Wetter für Dienstag Es regnet weiter. In der Nacht zum Dienstag laut Vorhersage eher mäßig, im Laufe des Tages wieder stärker, die Hochwasserlage kann sich daher noch nicht so richtig entspannen. Wer mag, kann in den Temperaturen leichte Frühlingsboten sehen. Knapp zweistellig im Plusbereich sollen die Werte schon am Dienstagnachmittag an einigen Stellen der Region liegen. Aber Vorsicht: In Höhenlagen wird es morgens noch einmal glatt.. Geburtstag haben am Dienstag: Franz Kamphaus, emeritierter Bischof von Limburg (89); Rainer Schwarz , Präsident der Industrie- und Handelskammer Gießen-Friedberg, früherer Vorsitzender der Geschäftsführung der Oberhessischen Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft (OVVG), Friedberg (70); Axel Dielmann, Frankfurter Buchverleger (62); Holger Mai, Aufsichtsratsvorsitzender der Frankfurter Bankgesellschaft (Deutschland) AG (60); Konrad Zündorf, Geschäftsführer des Studentenwerks Frankfurt (58); Sabine Meder, Hauptgeschäftsführerin der Industrie- und Handelskammer Wiesbaden (53); Eduard Singer, Leiter des City- und Stadtteilmarketings der Stadt Frankfurt, von 2008 bis September 2020 Vorsitzender des Hotel- und Gastronomieverbands Frankfurt (51); Samy Ben Redjeb , in Frankfurt lebender Geschäftsführer des Plattenlabels Analog Africa (50); Sandra Henek, Klinikgeschäftsführerin der Helios Dr.-Horst-Schmidt-Kliniken, Wiesbaden (39). |