Guten Morgen, „um Tiere kümmert sich gerade keine Socke“. Das gilt sicherlich nicht für Haustiere, die Herrchen und Frauchen derzeit vielleicht sogar öfter sehen, als ihnen lieb ist. Daniela Müller vom Hessischen Tierschutzverband beschreibt mit diesem Satz vielmehr die Lage in den Tierheimen in Hessen. Viele Einrichtungen kämpften um ihre Existenz , berichtet die Verbandssprecherin. Die privaten Tierschutzvereine, die die Heime ganz überwiegend betreiben, finanzieren sich fast ausschließlich aus Spenden, Rücklagen dürfen sie als gemeinnützige Vereine kaum bilden. Weil die Einnahmen aus Veranstaltungen und Tiervermittlungen fehlen, geraten sie nun in finanzielle Schieflage. Zudem fehlen die Ehrenamtlichen, die sich sonst um die Tiere kümmern. Sie dürfen die Heime bis auf weiteres nicht betreten. Man muss von Glück sagen, dass an dem Gerücht, es würden derzeit besonders viele Tiere abgegeben, nichts dran ist. Es wäre auch töricht, das zu tun: Die Infektionsgefahr durch Tiere geht gegen null. Mitunter wird Journalisten ja nachgesagt, ihre Recherchen nicht mit wissenschaftlicher Akribie zu betreiben. Den Kollegen Philipp Krohn und Rainer Schulze kann man diesen Vorwurf nicht machen. Sie sind in den Frankfurter Günthersburgpark gegangen, um das Verhalten der Großstadtjogger in Zeiten von Corona zu beobachten. Sie haben genau gezählt, zu welchen Stunden am Wendepunkt im oberen Ende des Parks wie viele Läufer vorbeikommen. Wer sich vor einer Infektion schützen möchte, sollte ihren Artikel also genau lesen. Denn der Allgemeinmediziner Christian Sommerbrodt aus Wiesbaden empfiehlt Läufern, Abstand zu halten und nicht zu eng zu laufen. Die Ansteckungsgefahr sei durchaus vorhanden . Sommerbrodt beschreibt sie durchaus plastisch: „Der landestypische Jogger atmet heftig. Die Tröpfchen fallen nicht wie Kieselsteine zu Boden, sondern hängen noch einige Sekunden in der Luft. Man kann ungünstig in die Wolke des anderen hineinlaufen.“ Also: Augen auf bei der Streckenwahl. In der Frankfurter Kultur läuft derzeit wie überall praktisch gar nichts. Weshalb umso mehr Zeit bleibt, sich mit einem Interview von Oberbürgermeister Peter Feldmann zu beschäftigen. Er hatte gesagt, vorerst werde es keine Investitionen in das Projekt eines Neubaus der Städtischen Bühnen geben, anderes – sprich: wichtigeres – gehe vor. Man müsse zudem erst einmal Kassensturz machen und Frankfurt wieder auf die Beine bringen. Kulturdezernentin Ina Hartwig, SPD-Parteifreundin Feldmanns, war es gestern wichtig, einerseits einen Dissens mit Feldmann zu dementieren, andererseits den Akzent anders zu setzen. Investitionen in die Bühnen hätten in diesem Jahr ohnehin nicht angestanden, betont sie. Was wohl heißen soll, dass Hartwig auf ein baldiges Wiederaufblühen nicht nur des kulturellen Lebens hofft. Möge sie recht behalten. Und außerdem ist das Rasentennisturnier in Bad Homburg abgesagt worden +++ liegt in Hessen noch immer kein Bußgeldkatalog für Verstöße gegen die Kontaktsperrevor +++ wird das Stadion im Frankfurter Stadtwald künftig „Deutsche Park Bank“ heißen, pardon, „Deutsche Bank Park“. Einen angenehmen Tag wünscht Ihnen Ihr Matthias Alexander Wetter Heute scheint zuerst die Sonne. Am Nachmittag ziehen Wolken auf. Temperaturen zwischen 5 und 12 Grad. Geburtstag haben heute Elisabeth Niggemann , von 1999 bis Dezember 2019 Generaldirektorin der Deutschen Nationalbibliothek, Frankfurt (66); Peter Brunner, Leiter des Büchnerhauses in Riedstadt-Goddelau, Mitbegründer des Hessischen Literaturrats (64); Fritz Keller, Präsident des Deutschen Fußball-Bundes, Frankfurt (63); Madeleine Martin, hessische Tierschutzbeauftragte, Wiesbaden (60); Beate Zekorn-von Bebenburg, Leiterin des Frankfurter Struwwelpeter-Museums (59); Hans Joachim Reinke, Vorstandsvorsitzender der Fondsgesellschaft Union Investment, Frankfurt (58); Ralph Wangemann, Geschäftsführer Personal und Arbeitsdirektor der Opel Automobile GmbH, Rüsselsheim (50); Christine Buchholz (Die Linke), Mitglied des Deutschen Bundestags, Offenbach (49). |