Heute in Rhein-Main: Stadt Frankfurt beginnt mit Abriss der Flüchtlingsunterkunft Bonames
Guten Abend,
der Jahreswechsel war ruhig. Zumindest vermelden das die Einsatzkräfte. Keine größeren Zwischenfälle. Mit echter Ruhe aber hatte das, was in der Silvesternacht auf den Straßen los war, trotzdem nicht viel zu tun. Trotz des bundesweit geltenden Böllerverbots ließen es die Hessen ordentlich krachen. Und das ist durchaus wörtlich zu verstehen. Vielerorts wurden Raketen in den Himmel gejagt und das alte Jahr mit lauten Böllern verabschiedet. An der BG Unfallklinik in Frankfurt hatte der plastische Chirurg Jan Warszawski in der Silvesternacht Dienst. Seine Sorge, dass die Nacht eine turbulente werden könnte, weil der ein oder andere Böller, illegal auf dem Schwarzmarkt besorgt, zu früh in der Hand explodieren könnte, erwies sich als nicht zutreffend. In der Notfallambulanz blieb es verhältnismäßig ruhig. Nur eine einzige Böllerverletzung habe er behandeln müssen, erzählt der Achtundzwanzigjährige. Wie eine Hebamme des Frankfurter Bürgerhospitals sowie Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr die Nacht erlebt haben und welche Worte Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) den Hessen mit auf den Weg gibt, hat die Rhein-Main-Redaktion zusammengetragen.
Marie Lisa Kehler
Stellvertretende Ressortleiterin des Regionalteils der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Warten auf den Abriss: Die Holzmodule (oben links) sollen weichen, und für das „Tower-Café“ (rechts unten) sucht die Stadt einen neuen Pächter. Bild: Frank Rumpenhorst
Ein neues Kapitel wird im Jahr 2022 auch am Flugplatz Bonames aufgeschlagen. An diesem Montag beginnt die Stadt Frankfurt mit dem Abriss der Flüchtlingsunterkunft. Die 215 Flüchtlinge, die dort in der ersten Jahreshälfte 2021 noch wohnten, sind in den vergangenen Monaten in Wohnungen oder in andere Übergangsunterkünfte umgezogen. Bis zu 350 Geflüchtete waren zeitweise in Bonames untergebracht. Im Sommer 2020 war es zu teils heftigen Protesten gekommen, da in und an den einfachen Holzgebäuden, die eigentlich für eine kürzere Nutzungsdauer ausgelegt sind, immer wieder Mängel aufgetreten waren. Mechthild Harting erinnert an die bewegte Geschichte des Areals, das Teil des Grüngürtels ist. Konkrete Pläne, wie es auf dem Gelände weitergehen könnte, gibt es noch nicht. Das Umweltdezernat will grundsätzlich überlegen, wie die bebauten Flächen des Alten Flugplatzes zu nutzen sind. „Wir brauchen ein Entwicklungskonzept für den gesamten Alten Flugplatz“, so Stadträtin Rosemarie Heilig. Ziel sei es, den Alten Flugplatz, eines der beliebtesten Ausflugsziele der Frankfurter, langfristig in seiner gesamten Funktionalität zu erhalten.
Ein beliebtes Ausflugsziel in der Region ist auch der Schiersteiner Hafen in Wiesbaden. Auf dem Wasser tummeln sich Kanuten, Segler und Stand-up-Paddler. Im Hafenbecken selbst ist es seit einigen Monaten eng. Wer einen dauerhaften Liegeplatz für sein Boot sucht, der muss sich auf eine längere Wartezeit einstellen. 650 Plätze gibt es. Sie alle sind belegt, der Hafen ist ausgebucht. Das gilt auch für die 130 Plätze des Wassersportvereins, die für Mitglieder reserviert sind. Nun liegt der Stadt die Anfrage eines Investors vor, der eine Steganlage mit insgesamt 70 Liegeplätzen bauen möchte. Laut Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende (SPD) gibt es viele Vorbehalte gegen die Planung. Denn mehr Liegeplätze für Boote bedeuten noch mehr Freizeitverkehr in dem nur 1400 Meter langen und rund 200 Meter breiten Hafenbecken. Und das könnte den ansässigen Vereinen nicht schmecken, die mit den Freizeitsportlern um den Platz auf dem Wasser konkurrieren. Unser Autor Oliver Bock hat sich genauer am Hafen umgeschaut und weist noch auf ein weiteres Problem hin: Das marode kommunale Schulbootshaus wurde vor wenigen Wochen gesperrt. Der Vorstand der Rudergesellschaft Wiesbaden-Biebrich 1888 e. V. wirft der Stadt „lange währende Untätigkeit“ vor und fordert die sofortige Wiederaufnahme des Trainingsbetriebs im Schiersteiner Hafen und den schnellstmöglichen Neubau des schwimmenden Bootshauses.
Und außerdem begann von 75 Jahren der Wiederaufbau der Paulskirche +++ hat Patrick Lange sein letztes Neujahrskonzert als Generalmusikdirektor des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden gegeben +++ erklärt die Verbraucher-Redaktion, wieso Extratarife der Grundversorger für Neukunden nicht zulässig sind.
Die Woche startet regnerisch bei Temperaturen um die 10 Grad.
Geburtstag haben am
Montag, 3. Januar
Gernot Böhme , Direktor des Instituts für Praxis der Philosophie, ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Goethe-Gesellschaft, Darmstadt (85); Hans-Dieter Hillmoth, Aufsichtsratsvorsitzender der Frankfurter Volksbank, Vorsitzender des Fördervereins Saalburg, ehemaliger Geschäftsführer und Programmdirektor von Radio/Tele FFH, Bad Vilbel (69); Ralf Bengel, Geschäftsführer des Weinguts Schloss Vollrads, Oestrich-Winkel (60); Effi Rolfs, Autorin und Kabarettistin, Leiterin des Frankfurter Satiretheaters „Die Schmiere", Trägerin der Goetheplakette der Stadt Frankfurt (54); Tarek Al-Wazir (Die Grünen), hessischer Wirtschaftsminister und stellvertretender Ministerpräsident (51); Thorsten Lieb , Mitglied des Deutschen Bundestags, Vorsitzender des FDP-Kreisverbands Frankfurt (49).
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