Heute in Rhein-Main: Auf der auffälligsten Dauerbaustelle Frankfurts
Guten Abend, neulich gab es Post einer Hauptwachen-Leserin. Sie sei über den Gruß „Bleiben Sie gesund“ immer etwas irritiert, schrieb sie. Schließlich werde durch diese Formulierung automatisch davon ausgegangen, dass derjenige, der diesen Abschiedsgruß lese, gesund sei. Zugegeben: reichlich optimistisch. Ihre Kritik hat ihre Wirkung nicht verfehlt. Der Gruß wird angepasst. In diesem Sinne schon an dieser Stelle: Bleiben oder werden Sie gesund.
Kein Ende in Sicht: Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. Über Fakten nicht. Ob man das im asiatischen Stil hochgezogene Hotel mit Pagodendach in Niederrad (in direkter Nähe zum DFB-Campus) nun schön findet oder nicht, bleibt jedem selbst überlassen. Fakt ist aber: Die Eröffnung lässt noch immer auf sich warten. Und das nach 15 Jahren Bauzeit. 2008 ist der Grundstein gelegt worden – ein Zimmer buchen können Gäste in dem optisch auffälligen Haus jedoch nicht. Denn auch wenn das Hotel von außen so aussieht, als seien die Hauptarbeiten erledigt worden, fehlt im Innenbereich noch die komplette Einrichtung. Die chinesisch-amerikanische Gesellschaft Diaoyutai MGM Hospitality, die das Hotel betreiben sollte, ist schon vor zwei Jahren in Insolvenz gegangen , wie unser Autor Günter Murr schreibt. Er hat sich auf Spurensuche begeben, um herauszufinden, wie es mit dem Hotel weitergehen könnte und hat dafür sowohl versucht, den Bauherrn des Hotels zu erreichen, als auch mit der Bauaufsicht in Frankfurt zu sprechen. Zumindest eines der Vorhaben ist ihm gelungen. Die ganze Geschichte lesen sie hier.
Marie Lisa Kehler
Stellvertretende Ressortleiterin des Regionalteils der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Keine Eröffnung in Sicht: Ein alter Bauzaun versperrt den Eingang des Hotels „Diaoyutai Mansion“. Bild: Frank Röth
Kein Freifahrtschein für Schwarzfahrer: Würde jede Idee, die keine Nachahmer findet, wieder begraben werden, gäbe es keinen Fortschritt. Der Vorstoß aus Wiesbaden, dass Schwarzfahrer nicht mehr strafrechtlich verfolgt werden sollen, scheint in den meisten anderen Städte in Hessen keine Unterstützung zu finden. Dort gilt weiter: Wer wiederholt ohne gültiges Ticket im Nahverkehr erwischt wird, muss mit einer Strafanzeige rechnen. Die Wiesbadener Rathauskoalition aus Grünen, SPD, Linken und Volt ist da anderer Meinung. Das „erhöhte Beförderungsentgelt“, das fällig wird, sobald ein Fahrgast ohne Ticket erwischt werde, sei Strafe genug – immerhin handelt es sich um 60 Euro. Auch das Argument, dass durch den Verzicht auf weitere Strafverfolgung Gerichte und Staatsanwaltschaften entlastet werden könnten, scheint andere Städte nicht zu überzeugen. Nach einer Umfrage der F.A.Z. müssen Schwarzfahrer in Frankfurt, Offenbach, Darmstadt, Hanau, Gießen, Marburg, Fulda und Kassel weiterhin damit rechnen, strafrechtlich belangt zu werden. Jedoch gibt es regionale Unterschiede. Unser Autor Ralf Euler fasst sie zusammen.
Streit um Amazon-Lager geht weiter: In Echzell in der Wetterau hätte eigentlich schon längst ein neues Amazon-Verteilerzentrum entstehen sollen. Dort ist eine Halle mit rund 8500 Quadratmetern in Planung. Aber die Arbeiten an dem Lager ruhen. Und das schon seit mehr als zwei Jahren. Naturschützer hatten die Rechtmäßigkeit der vom Wetteraukreis erteilten Baugenehmigung angezweifelt – und Rückendeckung vom Hessischen Verwaltungsgerichtshof bekommen. Nachsitzen für alle Beteiligten. Aber auch die geänderte Baugenehmigung für das Amazon-Verteilzentrum lehnt der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) Wetterau ab und setzt sich für eine Fortdauer des Baustoppsein. Schließlich sei das Vogelschutzgebiet am Ort weiterhin durch die Pläne beeinträchtigt. Wieso eine Studie zu einem ganz anderen Ergebnis kommt und wie es in der verfahrenen Situation weitergeht, hat unser Autor Thorsten Winter zusammengefasst.
Und außerdem haben die Ermittlungsbehörden in Hessen einen 18 Jahre alten Mann verhaftet, der einen Anschlag verüben wollte – offenbar aus rechtsextremen und antisemitischen Motiven +++ muss in Frankfurt eine der schönsten und ältesten Apfelweinwirtschaften, die Stalburg, schließen. Das hat auch Konsequenzen für das im selben Haus spielende Theater+++ gibt es massive Kritik an der neuen Lkw-Maut. Denn die CO2-Abgabe wird von den Spediteuren an ihre Kunden weitergegeben und landet schlussendlich beim Verbraucher. Ob sie etwas für die Umwelt bringt, hat unser Autor Robert Maus recherchiert.
Kasper König, ehemaliger Rektor der Städelschule, Frankfurt (80); Andreas Wellano, Schauspieler und Regisseur, Mitbegründer des Theaters Wu Wei, Frankfurt (75); Ursula Ott, Buchautorin und Chefredakteurin des Magazins "Chrismon", Frankfurt (60).
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