fangen wir mit der Warnung des Tages an: Falls Sie vorhaben, am Dienstag mit dem Flugzeug ab Frankfurt zu verreisen, können Sie das vergessen. Denn die Gewerkschaft Verdi, bei der es einem immer schwerer fällt, ihr den Vornamen Dienstleistungsgewerkschaft zu geben, schreckt auch in diesen angespannten Zeiten nicht vor Warnstreiks zum Zwecke der Lohnerhöhungen zurück. Und am Dienstag ist eben die Luftsicherheitsparte in Frankfurt an der Reihe, von 2 bis 23 Uhr sind alle Sicherheitskontrollen außerhalb des Transitbereichs geschlossen.
Manfred Köhler
Ressortleiter der Rhein-Main-Redaktion der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Dass am Dienstag niemand eine Reise vom Frankfurter Flughafen antreten wird, ist mehr als nur ärgerlich, es ist auch symbolisch, wird doch der Flughafenbetreiber Fraport am Vormittag die Geschäftszahlen von 2021 vorstellen, und auch bei dieser Gelegenheit wird viel von nicht angetretenen Flugreisen die Rede sein, wenn auch nicht wegen Warnstreiks, sondern wegen der Pandemie. Noch immer liegen die Fluggastzahlen ungefähr halb so hoch wie vor Corona, dem Kursverlauf der Fraport-Aktie zuzuschauen ist kein Vergnügen. Mehr dazu morgen an dieser Stelle.
Wobei die Aktienmärkte schon etwas hinter sich haben, was der Landesregierung noch bevorsteht. Okay, ein etwas gekünstelter Übergang: Aktienbesitz ist schon lange papierlos, mit effektiven Stücken handeln nur noch Sammler, in der hessischen Regierung hingegen wird trotz aller Appelle, die Bürokratie nur noch im Netz abzuwickeln, nach wie vor tonnenweise Papier benötigt. Die Blätter, die innerhalb von zweieinhalb Jahren benötigt wurden, ergäben aufeinander gelegt zehnmal den Mount Everest. Andererseits: Sind wir nicht ganz, ganz sicher, dass auf all diesen Bögen lauter ganz kluge Dinge standen, dank derer Hessen solch weise regiertes Land ist? Dann war doch der Einsatz des Papierbergs nicht vergebens.
Schleppender Papierweg: An der Situation des ungeimpften Pflegepersonals wird sich zeitnah nichts ändern. Bild: dpa
Zu den vielen Eigenschaften von Papier zählt seine Geduld, so heißt es im Sprichwort. Womit wir nun abermals scharf zu einem anderen Thema abbiegen: der Impfpflicht im Gesundheitswesen, die angeblich von Mittwoch an gilt . Man denkt, nachdem der Beschluss darüber auf dem Büttenpapier des Bundestages festgehalten wurde, dass mithin von diesem Tag an niemand, der ungeimpft ist, in Krankenhäusern oder Pflegeheimen arbeiten darf. Weit gefehlt. Erst einmal muss nicht geimpftes Personal an die Gesundheitsämter gemeldet werden. Dann müssen diese Ämter an die Ungeimpften herantreten und sie bitten, doch noch einen eventuellen Impfnachweis zu schicken. Dann, wenn es also einen solchen Nachweis weiterhin nicht gibt, bieten die Ämter eine Impfberatung an. Drei Monate vergehen bis dahin allemal. Und auch dann droht noch kein Betretungsverbot für Ungeimpfte für ihren Arbeitsplatz: Die Gesundheitsämter müssen bei ihrer Abwägung auch die Versorgungssicherheit der Patienten berücksichtigen. Prognose: Papier ist geduldig, s.o.
Am Dienstag ist es stark bewölkt, dazu regnet es. Wir erreichen dabei maximal 10 Grad. In der Nacht lässt der Regen allmählich nach. In den Morgenstunden bildet sich gebietsweise Nebel bei 3 Grad.
Geburtstag haben am Dienstag
Engelbert Günster, von 2013 bis Mai 2021 Präsident der Industrie- und Handelskammer Rheinhessen, Mainz (72); Kurt Drawert, Schriftsteller, Leiter des Zentrums junge Literatur/Darmstädter Textwerkstatt (66); Henni Nachtsheim, in Rödermark lebender Musiker, Comedian und Autor (65); Wolfgang Schuster (SPD), Landrat des Lahn-Dill-Kreises (64); Arndt Schoenemann, Vorsitzender der Geschäftsführung der DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen (57); Kirsten Siersleben, Geschäftsführerin der DZ Bank Kunststiftung, Frankfurt (57); Burkhard Kübel-Sorger, Vorstandsvorsitzender des Verbands der Auslandsbanken in Deutschland, Frankfurt (56).
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