Heute in Rhein-Main: Mehr Wohnungen, weniger Autos
Guten Abend,
am Ende eines Tages, an dem in Berlin die Ministerpräsidenten getagt haben und unter anderem beschlossen, dass auch in diesem Jahr der Verkauf von Böllern und Feuerwerk zu Silvester verboten wird, gibt es auch sonst Interessantes zu melden:
Jacqueline Vogt
Redakteurin in der Rhein-Main-Zeitung, verantwortlich für den Rhein-Main-Teil der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.
Neue Spielräume: In Hessen wird das Bauen von Wohnungen erleichtert. Nach F.A.Z.-Informationen hat sich die Koalition in Wiesbaden darauf verständigt, dass die Landesregierung mehrere Rechtsverordnungen erlassen wird, die in Gebieten mit angespanntem Wohnungsmarkt das Schaffen von Wohnraum vereinfachen und beschleunigen sollen. Als Gebiete mit angespannten Wohnungsmärkten sind derzeit 49 Kommunen im Ballungsraum eingestuft, darunter die großen Städte; es sind dieselben, für die auch schon die Mietpreisbremse gilt. Die geplanten neuen Verordnungen, die voraussichtlich im ersten Quartal 2022 in Kraft treten, umfassen ein besonderes Vorkaufsrecht für Kommunen, Möglichkeiten der Befreiung von den Vorgaben eines Bebauungsplans zugunsten des Wohnungsbaus, ein Baugebot und eine neue Regelung des Umwandlungsverbots von Eigentums- in Mietwohnungen. Rainer Schulze berichtet und kommentiert in der Rhein-Main-Zeitung. Kurze Vorschau auf seine Einschätzung: Das Vorhaben kann Wähler unterschiedlicher Couleur zufrieden stellen.
Weniger Parkplätze: Wie der Oeder Weg sollen in Frankfurt der Grüneburgweg und der Kettenhofweg Fahrradstraßen werden. Das hat, nach einer vierstündigen, kontrovers und sehr emotional geführten Debatte am späten Mittwochabend der zuständige Ortsbeirat mit den Stimmen von Grünen und FDP entschieden. Im Fall des Grüneburgwegs wurde besonders heftig über eine sogenannte Diagonalsperre diskutiert, die zwischen Eschersheimer Landstraße und Reuterweg geplant ist und den heutigen Durchgangsverkehr - immerhin bis zu 7000 Fahrzeuge am Tag - in Zukunft unmöglich machen soll. Nicht alle freut so etwas, wie immer: Vor allem die CDU hatte darum gekämpft, auf die zum Teil massiven Proteste von Gewerbetreibenden und einer Reihe von Anwohnern im Grüneburgweg zu reagieren und die bestehenden Parkplätze am Grüneburgweg vollständig zu erhalten. Durchsetzen konnte sie sich nicht. Wie es weitergeht mit diesem Projekt, das viel Potential zum Aufregen birgt: Verkehrsexpertin Mechthild Harting berichtet.
Weniger Autos: Der Grüneburgweg soll fahrradfreundlicher werden. Bild: Lucas Bäuml
Gestiegene Kosten : Wiesbaden modifiziert die Planungen für den neuen Stadtteil Ostfeld. Vor allem die Absicht, das Ostfeld als „Energie-Plus-Stadtteil“ zu entwickeln, macht die Sache teurer als vorgesehen, und zwar in einem erheblichen Maße, berichtet unser Korrespondent Oliver Bock. Bislang hat die Stadt mit Ausgaben für Planung, Erschließung und die öffentliche Infrastruktur einschließlich Finanzierungskosten von 632 Millionen Euro gerechnet. Dieser Betrag erhöht sich nun auf 680 Millionen Euro . Dagegen rechnet die Stadt aus dem Verkauf der Grundstücke nur mit Einnahmen von 567 Millionen Euro, die Finanzierungslücke weitet sich auf 113 Millionen Euro aus. Der Beschluss zur Satzung der städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme war politisch umstritten; nach der Bekanntgabe dieser Zahlen wird die Diskussion wohl kaum verstummen. Worum es im Kern geht: Um Entwicklung versus Freiflächenerhalt – wie überall, wo wenig Platz ist.
Keine Gebühren an dieser Stelle, aber herzliche Grüße
Ihre
Jacqueline Vogt
Der Tipp zum Wochenende Wieder ist in Frankfurt eine kleine Gastronomiekette entstanden. Sieben Lokale gehören heute zu Elaine's World, das erste in der Stadt war „Elaine's Deli“, ein Ort im Taunusturm, changierend zwischen Café, Imbiss, Take-away und Bar, oft mit einer Traube von Menschen davor. Erfunden haben das Luel Mulugeta und Guy Lamaye, ihre jüngsten Projekte sind ein Hotelrestaurant im Frankfurter Westend und in der City eine Tagesbar für Businessleute: „Elaine's Greenhouse“. Das Angebot dort ist schmal, aber pointiert: Salade Nicoise, Caesar Salad, Beeftatar, Gemüselasagne und ähnliche, sehr gut gemachte Gerichte.
Der Tag beginnt trüb mit dichten Wolken. Am späten Nachmittag setzt bei maximal 3 Grad Schneeregen ein. Nachts weiterhin Niederschlag.
Geburtstag haben
Freitag, 3. Dezember
Lothar Gall, emeritierter Professor am Historischen Seminar der Goethe-Universität Frankfurt, ehemaliger Vorsitzender der Frankfurter Historischen Kommission (85); Jörg Hofmann, Erster Vorsitzender der IG Metall, Frankfurt (66); Charles Huber, Schauspieler, ehemaliges Mitglied des Deutschen Bundestags (CDU), Mühltal (65); Rolf Ellmer , alias Jam El Mar, Frankfurter Musiker, DJ und Musikproduzent (61); Peter Esser, Sprecher der Geschäftsführung der dfv Mediengruppe, Frankfurt (58); Peter Beuth (CDU), hessischer Minister des Innern und für Sport (54);
Samstag, 4. Dezember
Wolfgang Schmidt-Rosengarten, Referatsleiter Prävention und Suchthilfe im Hessischen Ministerium für Soziales und Integration, Wiesbaden (63); Philipp Keller, Inhaber des Frankfurter Haushaltsfachgeschäfts Lorey (50); Nicole Grimm, Geschäftsführerin der Helios Dr.-Horst-Schmidt-Kliniken, Wiesbaden (48); Stefan Schmitt (CDU), Fraktionsvorsitzender im Offenbacher Kreistag, Erster Stadtrat in Neu-Isenburg (48);
Sonntag, 5. Dezember
Klaus Heberer, Geschäftsführer des Offenbacher Lederwarenherstellers P & A Heberer (75); Renate Wolter-Brandecker (SPD), von 2004 bis April 2021 stellvertretende Stadtverordnetenvorsteherin im Frankfurter Stadtparlament (72); Markus Koob (CDU), Mitglied des Deutschen Bundestags (Wahlkreis Hochtaunus) und Kreisvorsitzender der CDU Hochtaunus (44); Carolin Schäfer, Leichtathletin der LG Eintracht Frankfurt, 2017 Vizeweltmeisterin im Siebenkampf (30);
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