Heute in Rhein-Main: Mehr Streiks, mehr Geld, höhere Preise
Guten Abend,
die Lufthansa kommt nicht zur Ruhe – und ihre Passagiere auch nicht. Noch kann man hoffen, aber wenn es dumm läuft, streiken bald die Piloten. Alle wollen mehr Geld. Die Pfleger in Altenheimen bekommen es, aber es muss auch bezahlt werden. Das spüren nun die Patienten. Und wenn man in Gießen in die Uniklinik muss, kann man froh sein, wenn man dort nicht auch in einen Warnstreik gerät.
Carsten Knop
Herausgeber.
Bei der Lufthansa jedenfalls ist ein Streik der Piloten wieder ein Stück näher gerückt. In einer Urabstimmung haben sich die Mitglieder der Vereinigung Cockpit (VC) mit einer sehr deutlichen Mehrheit für einen Arbeitskampf ausgesprochen. Das berichtete die Gewerkschaft am Sonntag nach Auszählung der Stimmen. Damit ist ein Streik der rund 5000 Piloten der Lufthansa und der Lufthansa Cargo zwar ab sofort möglich, wurde aber zunächst nicht ausgerufen. Vor der Auszählung hatte der VC-Tarifexperte Marcel Gröls gesagt, dass es sich zunächst um ein „Warnsignal“ an den Lufthansa-Vorstand handele.
Flugzeuge der Lufthansa Fluggesellschaft Bild: AFP
Fest steht hingegen , dass ab September viele Pflegekräfte besser bezahlt werden. Das führt zu den ersten, aber nicht den letzten Preissteigerungen für Heimbewohner in nächster Zeit, wie Monika Ganster berichtet. Grund ist das sogenannte Tariftreuegesetz, das zum 1. September eine Anpassung der Gehälter der Pflegekräfte vorsieht. Die Erkenntnis, dass Pflegende für ihre wichtige Arbeit nicht nur mit Applaus, sondern auch höherem Lohn bedacht werden sollten, hat während der Pandemie eine breite Öffentlichkeit bekommen. Dafür zahlen vom kommenden Monat an viele Heimbewohner mehr. Im Rödelheimer Pflegestift zum Beispiel kommt auf die Kunden zum Stichtag ein vergleichsweise moderater monatlicher Preisaufschlag zu: Im Schnitt etwa 70 Euro, das sind Erhöhungen im einstelligen Prozentbereich, sagt Abel. Moderat, weil in anderen Heimen, in denen die Pflegekräfte bisher geringer entlohnt wurden, die Steigerungen des Eigenanteils heftiger ausfallen werden.
Während die Gespräche des Landes mit dem Mehrheitseigner Rhön-Klinikum AG über staatliche Finanzhilfen für das privatisierte Uni-Klinikum Gießen und Marburg stocken, muss sich die drittgrößte Einrichtung ihrer Art in Deutschland nicht nur auf weitere Warnstreiks von Dienstag an einstellen. Mit dem Ausstand fordern nichtärztliche Beschäftigte im laufenden Tarifstreit abermals sichere Arbeitsbedingungen und treten einem möglichen Personalabbau entgegen. Hinzu kommen Vorwürfe der Kassenärztlichen Vereinigung gegen die Long-Covid-Ambulanzen des kurz UKGM genannten Klinikums. Aber das ist noch lange nicht die einzige Quelle für Streit in Gießen, auch zwischen dem Land und dem Mehrheitsgesellschafter Rhön AG ist die Stimmung schlecht. Thorsten Winter berichtet und kommentiert.
Bei wechselnder bis starker Bewölkung gibt es örtlich Schauer, mitunter auch Gewitter. Abends freundlicher. Höchsttemperaturen um 30 Grad.
Verkehr
Wegen Arbeiten an einer Gasleitung durch die Netzdienste Rhein-Main wird die Riedstraße zwischen Röhrborngasse und Am Bächelchen von Montag, 1. August, bis Sonntag, 4. September, für den Fahrverkehr voll gesperrt. Fußgänger können die Baustelle passieren. Wegen der Bauarbeiten muss die Buslinie 42 umgeleitet werden. In Richtung Enkheim fährt die 42 nach dem Riedbad über Leuchte und Barbarossastraße zur U-Bahn-Station Enkheim. Die Haltestellen Rangenbergstraße/Riedschule und Florianweg entfallen, der Halt Barbarossastraße/Riedschule wird zusätzlich bedient.
Geburtstag haben am
Montag, 1. August
Ann-Kathrin Linsenhoff , Mäzenin, Olympiasiegerin und Weltmeisterin im Dressurreiten, Gründerin der Ann-Kathrin-Linsenhoff-Stiftung für UNICEF, Kronberg (62); Alexander Wynaendts, Aufsichtsratsvorsitzender der Deutschen Bank AG, Frankfurt (62); Peter Haid, Generalbevollmächtigter der Bank Oddo BHF, Frankfurt (58); Sabine Schmittroth, scheidendes Vorstandsmitglied der Commerzbank AG, Frankfurt (57); Torsten Lieberknecht, Cheftrainer des SV Darmstadt 98 (49).
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