Heute in Rhein-Main: Last-Minute-Kauf beim Neun-Euro-Ticket
Guten Abend,
war wohl nichts mit Regen an diesem Wochenende. Oder sind Sie nass geworden? Damit Sie mit Ihren Nachbarn über etwas anderes reden können als über das Wetter, haben wir hier einige Themen zusammengestellt.
Marie Lisa Kehler
Stellvertretende Ressortleiterin des Regionalteils der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
1) Von Donnerstag an gelten in Bussen und Bahnen wieder die üblichen Tarife. Das Neun-Euro-Ticket läuft aus – und auch der Tankrabatt gehört dann der Vergangenheit an.
2) Wie geht es eigentlich in einer schlagenden Verbindung zu und was reizt die Mitglieder, sich einer solchen anzuschließen? Das hat eine Wissenschaftlerin aus Gießen untersucht.
3) Trotz allgemeiner Krisenstimmung – die Hessen reisen wieder. Die Reisebranche hat sich nach Corona erholt, blickt aber sorgenvoll in die Zukunft.
Rabattaktionen enden: Stellen Sie sich vor, Sie stehen am Sonntag, wenige Tage vor Monatsende, an einem Bahnhof im Rhein-Main-Gebiet. Die einfache Fahrt nach Frankfurt kostet 5,60 Euro – obwohl es nicht mehr als drei Stationen sind. In den vergangenen Monaten fiel die Entscheidung angesichts solcher Preise leicht. Da wurde schnell ein Neun-Euro-Ticket gekauft. Aber lohnt das auch noch vier Tage vor dem offiziellen Ende der wohl größte Rabattaktion in der Geschichte des öffentlichen Nahverkehrs? Die klare Antwort: Ja – auch wenn das Vergnügen nur von kurzer Dauer ist. Von Donnerstag an gelten in Bussen und Bahnen wieder die üblichen Preise im Nahverkehr. Eine unmittelbar wirksame, bundesweit einheitliche Anschlussregelung für das Neun-Euro-Ticket wird es wohl nicht geben. Dabei gibt es zahlreiche Vorschläge für Nachfolgeangebote. Welche das sind und wie sich das Neun-Euro-Ticket auf den Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) ausgewirkt hat, fasst unser Autor Ralf Euler zusammen. So viel vorweg: Allein im RMV-Gebiet wurden rund 2,3 Millionen 9-Euro-Tickets verkauft.
Können noch dieses Wochenende vom vergünstigten Nahverkehrs-Tarif profitieren: Fahrgäste am Frankfurter Hauptbahnhof Bild: dpa
Die Tatsache, dass das Ende des Neun-Euro-Tickets mit dem Ende des Tankrabatts zusammenfällt, macht es doppelt bitter. Damit der Schock an der Zapfsäule ausbleibt, scheint es, als wolle manch ein Tankstellenbetreiber seine Kunden schon einmal in kleinen Schritten an die künftigen Preise heranführen. Die Spritpreise in Hessen sind schon zu Wochenbeginn wieder gestiegen. Kostete in Frankfurt vor einem Monat ein Liter Super E10 noch im Durchschnitt 1,69 Euro, mussten Autofahrer am Montag an den Tankstellen im Stadtgebiet im Schnitt 1,81 Euro bezahlen. Und es könnte bald noch teurer werden. Der ADAC Hessen geht davon aus, dass die Spritpreise zwar steigen – jedoch mit zeitlicher Verzögerung. Denn viele Tankstellen hätten derzeit vermutlich noch ihre Lager voll mit Sprit zu günstigeren Preisen. Bleibt abzuwarten, ob dieser Alt-Rabatt auch an die Kunden weitergegeben wird. Dass es schon vor dem offiziellen Ende des Tankrabatts teurer geworden ist, hat auch etwas mit dem Niedrigwasser im Rhein zu tun, schreibt Wirtschaftsredakteur Daniel Schleidt. Denn Kraftstoff kann gerade nur unter erschwerten Bedingungen transportiert werden.
Stolz und Vorurteil: Vorurteile über Studentenverbindungen gibt es viele. Ihnen wird unterstellt, sie seien frauenfeindlich, rechtsradikal und elitär. Ein Besuch bei einer einzigen Verbindung mag nicht ausreichen, all diese Vorurteile auf einen Schlag (Vorsicht: Wortspiel) zu widerlegen. Unser Autor Sascha Zoske hat das Gespräch gesucht und die Turnerschaft Alsatia besucht. Dabei hat er allerlei gelernt. Beispielsweise, dass immer ein Arzt dabei sein muss, wenn tatsächlich scharf gefochten wird. Oder dass Studentenverbindungen und ihre Bräuche auch für die Wissenschaft interessant sind. Alexandra Kurth, Politik- und Sozialwissenschaftlerin an der Uni Gießen, forscht seit Jahren zu dem Thema. Bei der sogenannten Mensur, also dem Fechtkampf mit geschärften Klingenwaffen, müssen die Teilnehmer „dem menschlichen Instinkt entgegen“ handeln, meint Kurth. Die gemeinsam durchstandene Gefahr schaffe eine Verbundenheit fürs Leben. Bei seinem Besuch im Verbindungshaus in Frankfurt Niederrad hat unser Redakteur auch gefragt, wieso keine Frauen in die Verbindung aufgenommen werden. Eine Entwicklung, die laut Forscherin Alexandra Kurth übrigens komplett „verschlafen“ wurde.
Höhen und Tiefen : Die gute Nachricht vorweg: die Touristikbranche konnte sich in diesem Sommer von der Corona-Krise ein bisschen erholen. Seit Februar liegen die Buchungszahlen fast durchgängig über denen von 2019. Das zumindest berichtet der Deutsche Reiseverband (DRV). Mehr noch: Die Deutschen haben in diesem Jahr mehr für den Urlaub ausgegeben als vor der Pandemie. Jetzt die schlechte Nachricht: Dieser Trend wird wohl nicht von langer Dauer sein. Denn steigende Energiekosten sowie die Inflation werde sich auch in den Urlaubskosten niederschlagen. Die Reisebranche versucht sich deshalb vermehrt auf die Kunden zu konzentrieren, die die Mehrkosten irgendwie stemmen können. Aber hier lauert schon das nächste Problem, wie unsere Wirtschaftsredaktion schreibt. Solche Kunden wollen gut betreut werden. Aber während der Corona-Krise haben viele Mitarbeiter der Branche den Rücken gekehrt. Die Unternehmen müssen sich einiges einfallen lassen, um reisewillige Kunden, aber auch Personal zu gewinnen.
Viel Sonnenschein und einige harmlose Wolkenfelder, trocken. Höchstwerte 28 bis 30 Grad. Schwacher Wind aus Ost bis Nordost.
Geburtstag haben am
Dienstag, 30. August
Petra Rossbrey, Präsidiumsvorsitzende der Arbeiterwohlfahrt Frankfurt (63); Jan Rinnert, Vorsitzender der Geschäftsführung der Heraeus Holding GmbH, Hanau (54); Clemens Christmann, Vorsitzender des Frankfurter Hayek-Clubs (49).
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