Guten Morgen, jetzt ganz fest an die Segnungen des Föderalismus glauben. Denn in Hessen öffnen nächste Woche alle Läden bis 800 Quadratmeter, nur Buchhandlungen, Fahrradgeschäfte und Autohäuser dürfen das auch, wenn die Fläche größer ist. In Nordrhein-Westfalen wiederum werden auch Möbelhäuser und Babyfachmärkte über 800 Quadratmetern öffnen dürfen. Und in Rheinland-Pfalz, mit einer kurzen Fahrt über den Rhein leicht zu erreichen, dürfen sich Läden offiziell verkleinern, in dem sie einen Teil der Verkaufsfläche abtrennen, um unter 800 Quadratmeter zu kommen. Tja, gar nicht so einfach, den Föderalismus immer und unter jeder Bedingung gut zu finden, nicht wahr? Obwohl, auf die Idee mit der Verkleinerung eines Ladenlokals, das vielleicht ein klitzekleines bisschen zu groß ist, sind wir hier in der Redaktion gestern in der Früh in einer abstandshaltenden Telefonkonferenz auch gekommen. Wie ja überhaupt die Frage ist, ob es jetzt wohl eine Art Einzelhandelspolizei geben wird, die zu ihren Utensilien einen Zollstock zählt. Jedenfalls hoffen auch hessische Einzelhändler, dass ihnen die Verkleinerung erlaubt wird, wie unsere Einzelhandelsexpertin Petra Kirchhoff bei ihrer Recherche herausgefunden hat. Die Händler mit kleineren Flächen sind natürlich einfach nur froh, dass es wieder losgeht. Auf jeden Fall empfiehlt es sich, ganz genau hinzuhören und am Ball zu bleiben, denn die Lage in Sachen Corona-Lockerungen ist noch sehr im Fluss. So hatte es am Mittwoch von Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) lediglich geheißen, die Abschlussklassen sollten wieder in die Schule dürfen – gestern aber wurde die nicht ganz unwichtige Ergänzung nachgereicht, auch die Schüler der vierten Klasse dürften das. Unterdessen ist in den Kirchen die Enttäuschung groß, dass die Gotteshäuser vorerst nicht öffnen dürfen , ebenso in der Gastronomie, dass sie nicht von solchen Regelungen profitieren wie die Einzelhändler. Die Infektionszahlen geben allerdings keine rechte Grundlage für eine weitgehende Liberalisierung, sie steigen einfach weiter. Und außerdem sind 2019 in Frankfurt sieben Prozent mehr Fahrräder gestohlen worden als 2018 +++ gibt Kollegin Eva-Maria Magel heute auf der Kulturseite einen Überblick über das Lichter-Filmfestival, das heute online beginnt +++ gibt Luise Glaser-Lotz, unsere Korrespondentin für den Main-Kinzig-Kreis, heute im Blatt einen Überblick über die Lage des früheren Kaufhauses Joh in Gelnhausen, das seit langem leer steht. Einen angenehmen Tag wünscht Ihnen Ihr Manfred Köhler Der Tipp zum Wochenende Was machten wir früher, wenn wir rund um die Erde reisen wollten, aber nicht konnten, weil unbegleitete Sechsjährige nun einmal keine Weltreise antreten sollten? Wir fuhren mit dem Zeigefinger über die Landkarte und malten uns Schanghai in unserer Phantasie aus. Heute gibt es zum Glück das Internet und den Literaturatlas de.lit-cities.com , auf der freundliche Zeitgenossen Städte anhand von Büchern vorstellen. Die Auswahl ist herrlich willkürlich (Pointe-Noire im Kongo) und manches ist vorhersehbar (Montauk und „Montauk“, Darmstadt und der „Datterich“), aber es geht ja nicht um einen Geografie- oder Literatur-Kanon. Wer sich darauf einlässt, kann jedenfalls reizvolle Entdeckungen machen – wer hat je von Mordecai Richler und dessen Roman „Wie Barney es sieht“ gehört, die für Montreal stehen? Wem die Inhaltsangabe eines Buches zusagt, ist mit einem Mausklick von der Bestellung entfernt, wobei Amazon erfreulicherweise nicht die einzige Bezugsquelle ist. Wetter Heute ist es zunächst meist sonnig, später bilden sich zunehmend Quellwolken, aber es bleibt bei maximal 25 Grad trocken. Geburtstag haben heute Renate von Metzler, Mäzenin, Ehrensenatorin der Goethe-Universität Frankfurt, Gründerin und Ehrenvorsitzende der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft Hessen, Trägerin der Ehrenplakette der Stadt Frankfurt (79); Volker Stein (FDP), ehemaliger Dezernent der Stadt Frankfurt (70); Christoph Mäckler, Frankfurter Architekt (69); Alexander Skipis, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Frankfurt (66); Jürgen Banzer (CDU), Mitglied des Hessischen Landtags (Wahlkreis Hochtaunus II), Vorsitzender des Kreistags Hochtaunus, früherer Landrat und Minister (65); Sabine von Bebenburg, Geschäftsführerin der Gesellschaft Kulturregion Frankfurt/Rhein-Main, Frankfurt (60); Oliver Schiek, Geschäftsführer der Ironman Germany GmbH, Liederbach (50); Markus Müller, Intendant des Staatstheaters Mainz (47); am Samstag Volker Fasbender, Hauptgeschäftsführer des Unternehmerverbands Frankfurt Rhein-Main, früherer Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände und des Arbeitgeberverbands Hessenmetall (75); Donald Badoux, von 2014 bis September 2019 Deutschland-Chef des Rechenzentrumsbetreibers Equinix, Frankfurt (59); Christoph Dahmen, kaufmännischer Geschäftsführer der Kreiskliniken Darmstadt-Dieburg (54); Moritz Helmstaedter, Direktor am Max-Planck-Institut für Hirnforschung, Frankfurt (42); Isaak Dentler, Ensemblemitglied des Frankfurter Schauspiels (40); Franz-David Fritzmeier, Sportdirektor des Eishockeyklubs Löwen Frankfurt (40); am Sonntag Holger Cartsburg, Geschäftsführer des Flugzeugmotorenwerks Rolls-Royce, Oberursel (59); Angelika Zülch-Busold, Geschäftsführerin von Wacker's Kaffeegeschäft, Frankfurt (59); Uwe Abel, Vorstandsvorsitzender der Mainzer Volksbank (56); Marcus Amberger, Geschäftsführer des Bürgerhospitals und des Clementine Kinderhospitals, Frankfurt (43). |