Heute in Rhein-Main: Keine Eskalation im Fechenheimer Wald

Guten Abend,

um fünf Uhr in der Früh hat am Mittwoch die Räumung des Fechenheimer Waldes in Frankfurt für den Bau des Riederwaldtunnels begonnen. Die Polizei hatte abgewartet, bis die Gerichte über zwei letzte Eilanträge entschieden, dieses Thema war am Dienstagnachmittag abgehakt, danach handelte sie zügig. Bisher verläuft die Räumung ohne Eskalation, kein Vergleich mit Lützerath. Für die Beamten stellt das Ende der Waldbesetzung allerdings trotzdem einen erheblichen Kraftakt dar, die Demonstranten erschweren es, wo sie nur können. In anderer Weise war es ein Kraftakt auch für die Redaktion, das sei hier einmal am Rande hinzugefügt: Vier Kollegen waren am frühen Morgen praktisch gleichzeitig mit der Polizei am Ort. Dafür finden Sie jetzt ausführliche Berichte und Reportagen mitsamt Fotos im Netz wie in der Zeitung. Am Donnerstag geht es weiter, der Polizeieinsatz ist noch nicht beendet.

Natürlich hat der Polizeieinsatz zahlreiche politische Reaktionen ausgelöst. Der hessische Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) besuchte noch am Vormittag die Einsatzkräfte und dankte ihnen für ihren Einsatz. Die Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände lobte, dass es mit dem Bau des Lückenschlusses im Autobahnnetz endlich losgeht. Der Landesvorsitzende der Linkspartei, Jakob Migenda, hingegen, der selbst aus dem Besetzercamp getragen werden musste, kritisierte: „Das Klima rettet man nicht mit faulen Kompromissen.“

Ganz besonders richten sich die Blick an einem solchen Tag auf die Grünen. Ranghohe Politiker der Partei äußerten sich nicht, bloß die Sprecherin für Straßenbau der Grünen-Landtagsfraktion (was es nicht alles für Ämter gibt) namens Katy Walther merkte schmallippig an, die Partei sei zwar gegen neue Autobahnen, dieses Vorhaben jedoch sei Ergebnis eines langen, rechtsstaatlichen und demokratischen Verfahrens, das sei zu akzeptieren. Grünen-Minister Tarek Al-Wazir sagte in einem Interview mit der Wochenzeitung „Die Zeit“, aber wohl eher mit Blick auf Lützerath, „manche Radikalisierungstendenzen“ in der Klimaschutzbewegung bereiteten ihm Sorge. Vor allem aber dürfte die Grünen-Kandidatin für das Amt des Frankfurter Stadtoberhaupts, Manuela Rottmann, aufgeatmet haben, dass es im Fechenheimer Wald friedlich blieb, weil ihr alles andere Stimmen kosten könnte.

Und außerdem bangt das English Theatre in Frankfurt weiterhin um seine Zukunft, wie Nicole Nadine Seliger berichtet +++ hat der Spezialglashersteller Schott in Mainz gute Geschäftszahlen vorgelegt, wie schön +++ geht die Zahl der genehmigten Wohnungen in Hessen weiter zurück, wie schade.

Einen angenehmen Abend wünscht Ihnen

Ihr Manfred Köhler

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Das Wetter für Donnerstag

Der Tag bringt dichte Wolken, nur selten etwas Sonnenschein, später örtlich auch Schnee- oder Regenschauer. Höchstwerte um 3 Grad.

Geburtstag haben am Donnerstag

Albert Weber, langjähriger Vorstandsvorsitzender der Frankfurter Volksbank (90); Thomas Gsella, in Aschaffenburg lebender Lyriker, ehemaliger Chefredakteur des Satiremagazins "Titanic" (65); Alex Azary, Initiator und Direktor des Museum of Modern Electronic Music, Frankfurt (60); Dirk Hinkel, Geschäftsführender Gesellschafter der Hassia Mineralquellen, Bad Vilbel (56); Marco Maier , Geschäftsführer von Radio/Tele FFH, Bad Vilbel (51); Michael Kadow, Geschäftsführer des House of Logistics and Mobility, Frankfurt (50).

Hinweise auf Veranstaltungen finden Sie online.