Heute in Rhein-Main: Hoffen und Bangen in der Frankfurter Kulturszene
Guten Abend,
was wäre eine Stadt nur ohne Künstler, ohne Kultur und Theater? Ein recht trister Ort. Die Anhänger des English Theatre in Frankfurt dürfen hoffen, dass es nach der Räumungsklage doch weitergeht. Dafür bangen Künstler, die im Atelierhaus im Frankfurter Ostend einen Schaffensort gefunden haben, um ihre Zukunft. Wichtige Entscheidungen stehen an – auch in Pfungstadt. Dort warnt Bürgermeister Patrick Koch davor, die bisherigen Pläne für den anstehenden Schwimmbadneubau samt Sauna umzusetzen.
Marie Lisa Kehler
Stellvertretende Ressortleiterin des Regionalteils der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Hoffnung für das English Theatre in Frankfurt: Die Europäische Zentralbank (EZB) will das Hochhaus, in dem das Theater untergebracht ist, mieten, um dort Büroräume für 1400 Mitarbeiter zu nutzen. Man befinde sich in „fortgeschrittenen Verhandlungen mit den Eigentümern des Gallileo-Gebäudes“, teilte ein Sprecher auf Anfrage mit. Und ein solcher Mieter mit internationalem Profil dürfte ein ureigenes Interesse daran haben, dass die Zukunft des English Theatre, das derzeit von einer Räumungsklage bedroht ist, geklärt wird. Schon allein, weil die Europäische Zentralbank als einer der großen Sponsoren der Spielstätte gilt. Dass das Theater überhaupt um seine Zukunft bangen muss, liegt an der Kündigung des bisherigen Hauptmieters des Turms, der Commerzbank. Als Untermieter der Commerzbank sollte auch das English Theatre seine Spielstätte schon im April räumen. Weil das Theater der Aufforderung bislang nicht nachgekommen ist, hatte die Commerzbank beim Landgericht Frankfurt eine Räumungsklage eingereicht.
Die Hoffnung lebt: Die Mietpläne der EZB könnten für das English Theatre zur Chance werden, trotz Räumungsklage im Gebäude bleiben zu dürfen. Bild: Wonge Bergmann
Wenn Künstler kündigen: Das Atelierhaus im Frankfurter Ostend gehört zu den Vorzeigeprojekten der Künstlerszene. Es ist das wohl größte Kunstzentrum in ganz Hessen. Hier haben rund 220 Künstler auf 11.000 Quadratmetern Platz, sich in den mietbaren Ateliers auszuleben. Aber auch Vorzeigeprojekte wollen beheizt werden. Die bisher als bezahlbar geltenden Ateliers werden vielen zu teuer, weil die Nebenkosten um etwa 80 Prozent erhöht worden sind. Einige Künstler haben daraufhin ihre Sachen gepackt und sind gegangen. Nun sollen Fördergelder eingeworben werden. Außerdem ist ein Sommerfest mit Verkaufsausstellung für den 31. Juli geplant (Schwedlerstraße 1-5, 17 Uhr – 23 Uhr). Der Erlös soll in die Nebenkostenerstattung gehen. Doch selbst wer sich die Ateliers noch leisten kann, kann nicht sicher sein, dass das Projekt weiter fortbesteht: Denn auf die Direktorin des Atelierhauses kommen bald wieder Verhandlungen mit dem neuen Eigentümer des Gebäudes zu – der Mietvertrag endet 2028, wie unsere Autorin Katharina Deschka berichtet.
Ein Bürgermeister legt Widerspruch ein: In Pfungstadt gibt es Streit ums Geld. Bürgermeister Patrick Koch (SPD) befürchtet, dass die Stadt wegen drastisch steigender Kosten mehrerer Bauprojekte mittelfristig in eine finanzielle Schieflage geraten könnte. Auch deshalb hat er gegen die Pläne für einen Schwimmbadneubau – Sauna inbegriffen – im Ältestenrat Widerspruch eingelegt. Dabei war der Neubau erst im vergangenen Jahr von den Stadtverordneten beschlossen worden. Zahlreiche Kostenpunkte der Anlage seien nicht schlüssig, so Koch. Die Entscheidung für den Bau einer Sauna sei auf einer Basis getroffen worden, „die es so gar nicht geben dürfte“. Die vor drei Jahren auf 20 Millionen Euro geschätzten Kosten sind auf rund 37 Millionen gestiegen. Unser Autor Hans Dieter Erlenbach hat einmal genauer hingeschaut – und noch mehr Projekte gefunden, die teurer zu werden drohen, als einst kalkuliert.
Außerdem ist die neueste Ausgabe unseres Wirtschaftsmagazins Metropol erschienen. Darin erklärt Wisag-Geschäftsführer Michael Wisser, warum es mit dem Umstieg auf Elektrofahrzeuge am Flughafen leichter ist als auf der Straße. Auf den Titel haben es diesmal die Frankfurter Unternehmer Sebastian Heinz und Marcel Isbert geschafft, weil sie dabei sind, die Stärken der KI-Szene in der Region sichtbarer zu machen. Was Goethe damit zu tun hat, erfahren Sie, wenn Sie das Heft in unserer E-Paper-App „F.A.Z. Kiosk“ oder unter www.faz-metropol.de herunterladen.
Wer vegan essen gehen möchte, der hat in einer Stadt wie Frankfurt inzwischen keine Probleme mehr, ein zeitgemäß gestaltetes, entspanntes Restaurant mit einer anspruchsvollen Küche zu finden – zum Beispiel das „Hohenheim & Söhne“ im Nordend. In einer alten Apotheke haben die Inhaber ihr Lokal mit schickem Ambiente ausgestattet. Dort servieren sie hervorragende Drinks und kreative, ebenso würzige wie feine Gerichte ohne tierische Produkte.
„Hohenheim & Söhne“, Rothschildallee 20, Frankfurt, Telefon 069/75792056, Internet www.hohenheimundsoehne.de
Wechselnd bis stark bewölkt, gelegentlich Schauer, vereinzelt auch Gewitter möglich. Höchstwerte bis 26 Grad.
Geburtstag haben
Freitag, 28. Juli
Andreas Horn, Geschäftsführer des Westend-Verlags, Frankfurt (62); Andreas Pohl, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Vermögensberatung AG, Frankfurt (59); Markus Harzenetter, Präsident des Landesamts für Denkmalpflege Hessen, Wiesbaden (58); Carsten Kratz, Deutschland-Chef des Finanzinvestors Bridgepoint, Frankfurt (56); Christoph Meier, Vorstandsvorsitzender der Energieversorgung Offenbach AG (52); Ines Claus (CDU), Fraktionsvorsitzende im Hessischen Landtag, Groß-Gerau (46); Alexander Nöll, Geschäftsführer der Kelterei Nöll, Frankfurt (41).
Samstag, 29. Juli
Hans Franssen (SPD), ehemaliger Bürgermeister der Stadt Hattersheim (80); Theo Baumstark, Wiesbadener Unternehmer und Förderer (70); Eva Raabe, Ethnologin, Direktorin des Weltkulturen Museums, Frankfurt (66); Hans-Peter Zarges, Frankfurter Gastronom (64); Joachim Häger, Vorstandsmitglied der Bank Oddo BHF, Frankfurt (60); Tatjana Steinbrenner, Präsidentin des Handelsverbands Hessen-Süd, Frankfurt, Vizepräsidentin der IHK Darmstadt (52); Tim Frühling , in Frankfurt lebender Radio- und Fernsehmoderator, Krimiautor (48).
Sonntag, 30. Juli
Lars Keitel (Die Grünen), Bürgermeister der Stadt Friedrichsdorf (53); Jens Deutschendorf (Die Grünen), Staatssekretär im hessischen Wirtschaftsministerium (46).
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