Heute in Rhein-Main: Hochwasser? Aber bitte erst in drei Jahren!
Guten Abend,
in Taunusstein dürfen Hunde nun auch ohne Steuermarke am Halsband das Haus verlassen, im Main-Taunus-Kreis wird alles getan, um künftig besser auf Hochwasserlagen vorbereitet zu sein und die Bauern in der Region fürchten, dass sie bald schon in finanzielle Schieflage geraten könnten – mit verheerenden Folgen für die gesamte Region.
Marie Lisa Kehler
Stellvertretende Ressortleiterin des Regionalteils der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Beckenbau mit Hindernissen: Irgendwie bleibt nur die Hoffnung, dass sich das nächste Hochwasserereignis im Main-Taunus-Kreis noch ein bisschen Zeit lässt. Zwar gibt es ein Konzept, wie Wassermassen aufgefangen und Überschwemmungen verhindert werden sollen. Aber mehr existiert bisher nicht. Acht Standorte für Rückhaltebecken hat das Büro Fugro aus Dresden ausgemacht. Vier davon haben Priorität – in Ehlhalten und Eppstein am Schwarzbach, bei Altenhain am Sulzbach und bei Kelkheim am Liederbach. Sie sollen helfen, vor Überschwemmungen bei einem Hochwasser der Kategorie HQ20 zu schützen. Sie wissen nicht, was ein HQ20 ist? Der Code ist recht einfach zu entschlüsseln. Dabei handelt es sich um ein Hochwasserereignis, wie es im Schnitt alle zwanzig Jahre einmal vorkommt. Für ein Jahrhunderthochwasser werden auch die neu geplanten Becken nicht reichen. Bis die ersten Bagger rollen, wird es noch ein bisschen dauern. Denn für die überdimensionalen Auffangbecken muss erst einmal Platz gefunden werden.Und der ist im Rhein-Main-Gebiet rar. Ingenieurbüros müssen außerdem noch die naturschutzrechtlichen Untersuchungen an den vorgesehenen Standorten erledigen. Arbeiten, die bis Ende 2023 andauern. Erst 2025 ist mit einer Fertigstellung der Rückhaltebecken zu rechnen. Wie viel das Ganze kosten soll, wieso der Ursprungsplan gescheitert ist und wieso die Becken zudem nicht unbedingt vor Überschwemmung nach Starkregen schützen, hat Redakteurin Andrea Diener zusammengetragen.
Muss noch ein paar Jahre auf neue Hochwasserschutzmaßnahmen warten: die Freiweillige Feuerwehr im Einsatz nach Starkregen in Bad Soden im August 2020 Bild: F.A.Z.
Die Angst der Bauern: Auf Bio-Qualität achten, sich von Produkten regionaler Erzeuger ernähren – viele Menschen können sich das aktuell nicht mehr leisten. Weil vieles im Alltag teurer wird, muss gespart werden. Und manchmal geht es dann der eigenen Ideologie an den Kragen. Lieber Milch aus dem Discounter als gar keine Milch. Bauernpräsident Karsten Schmal und die Vertreterin der Bauern aus der Wetterau, Andrea Rahn-Farr, schlagen Alarm. Sie fordern eine Politik mit Augenmaß sowie mehr finanzielle Unterstützung. Denn höhere Endkunden-Preise sind ihrer Ansicht nach keine Lösung, um die Bauern davor zu bewahren, mit ihren Höfen in finanzielle Schieflage zu geraten, wie unser Autor Robert Maus schreibt. Stattdessen plädieren sie dafür, Hessens Bauern nicht weiter mit neuen Auflagen zu belasten, denn weder der Verbraucher noch der Staat seien bereit, die daraus entstehenden Mehrkosten zu tragen. So soll beispielsweise vom 1. Dezember an eine neue Düngemittelverordnung gelten, die wiederum mit höheren Investitionen für die Landwirte verbunden ist. „Wir haben bald keine Schweinezüchter mehr und auch bei den Kühen ist die Entwicklung rückläufig. Die Produkte werden aber gebraucht, und was hier nicht produziert werden kann, wird dann eben importiert. Wir sehen aber doch bei Energie, Medikamenten und Mikrochips, wo uns das hingeführt hat“, zitiert unser Autor die Vertreterin der Bauern aus der Wetterau.
Hundemarke 2.0: Diese Nachricht richtet sich an alle Hundebesitzer. Die Digitalisierung erfasst jetzt auch Bello (oder Mausi, Hercules, Bruno – Sie können eigentlich jeden beliebigen Hundenamen einsetzen). Die Stadt Taunusstein schafft die Hundemarken ab. Stattdessen soll mit einem abgespeicherten QR-Code auf dem Smartphone nachgewiesen werden können, dass die Hundesteuer bezahlt wurde. Hinterlegt sind außerdem wichtige Informationen wie Rasse, Hundename, Steuernummer und die Kontaktdaten des Halters. Damit hat Taunusstein – zumindest nach eigenen Angaben – als erste Stadt in Deutschland die digitale Hundemarke eingeführt. Wer mehrere Hunde hat, muss nur einen QR-Code laden. Wer noch ein bisschen fremdelt mit dieser Entwicklung und auf das Klappern am Halsband auch aus ortungstechnischen Gründen nicht verzichten will, kann auch weiterhin auf die Blechmarken zurückgreifen.
Junge Leute in einem alten Haus: eine gute Kombination. Zum Beispiel in Bad Soden, Ortsteil Altenhain, an der Langstraße. Dort steht ein Gebäude, das lange das „Gasthaus zur Krone“ war und jetzt „Bellas Lokal“ heißt, benannt nach der Betreiberin und Küchenchefin Isabelle Pering. Die Gäste sehen sie gleich beim Hereinkommen bei der Arbeit, in ihrer großen offenen Küche. Im Gastraum sind die Wände strahlend weiß und die Möbel aus dunklem Holz. Die Karte ist klein und pointiert, und das, was die Gäste dann auf die Teller bekommen, ist eine anspruchsvolle Wohlfühlküche mit topaktueller Prägung.
„Bellas Lokal“, Langstraße 15, Bad Soden, Telefon 0 61 74/9 52 91 41
Zunächst fällt Regen, und örtlich kann es Gewitter geben. Später sind noch Schauer möglich. Höchstwerte zwischen 18 und 20 Grad.
Geburtstag haben
Freitag, 21. Oktober
Peter Frankenbach, von 2016 bis Oktober 2021 Vorstandssprecher der Wiesbadener Eckelmann AG (67); Gregor Disson, Geschäftsführer des Verbands der Chemischen Industrie Hessen, Frankfurt (64); Kurt Pfeiffer, Geschäftsführer der Echo Zeitungen GmbH, Darmstadt (63); Gertrud Traud, Chefvolkswirtin der Landesbank Hessen-Thüringen, Frankfurt (59); Christof Queisser , Präsident des Verbands Deutscher Sektkellereien, Wiesbaden (53); Stefan Reuß, Geschäftsführender Präsident des Sparkassen- und Giroverbands Hessen-Thüringen, von 2016 bis Juni 2022 Präsident des Hessischen Fußball-Verbands, Frankfurt (52).
Samstag, 22. Oktober
Wolfgang Steimel, Geschäftsführer der Polytech Health & Aesthetics GmbH, Dieburg (65); Martin Jetter, Aufsichtsratsvorsitzender der Deutschen Börse AG, Frankfurt (63); Hans-Achim Michna, von 2014 bis April 2022 Vorsitzender des hessischen Kolpingwerks, Wiesbaden (56); Andreas Henning, Direktor des Landesmuseums Wiesbaden (53); Susanne Lewalter , Leiterin des Wiesbadener Literaturhauses Villa Clementine (52); Koji Miyake, Geschäftsführer der Europazentrale des japanischen Herstellers von Videospielen und Spielekonsolen Nintendo, Frankfurt (51).
Sonntag, 23. Oktober
Franz Zimmermann, ehemaliger Baudezernent der Stadt Frankfurt, Ehrenvorsitzender der FDP Frankfurt (80); Harald Klein, ehemaliger Präsident des Hessischen Landessozialgerichts, Darmstadt (75); Hedwig Fassbender, Opernsängerin, langjährige Professorin für Gesang an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst, Frankfurt (68); Marcus Kuhnert, Mitglied der Geschäftsleitung und Finanzvorstand der Merck KGaA, Darmstadt (54); Philipp Mainzer , Frankfurter Möbeldesigner (53).
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Privatdetektiv Steffen Horndeich und seine Geschäftspartnerin bekommen unverhofft Besuch: Marco Seidel beauftragt sie damit, den Mörder der Schlagersängerin »Susanna« zu finden. Diese wurde bereits vor 19 Jahren brutal ermordet und Seidel hat dafür im Gefängnis gesessen – unschuldig, wie er sagt. Sie nehmen sich des Falles an und zunächst scheint Seidels Verurteilung schlüssig zu sein. Doch je tiefer die beiden graben, desto brisantere Details fördern sie zutage. War Seidel also wirklich unschuldig?[Stiller Hass . Broschur · 368 Seiten · ISBN 978-3-95542-440-4 · 15,00 Euro
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