aufgepasst: Es kann sein, dass Ihre Hausarztpraxis heute geschlossen ist. Wenn man sich damit befasst, warum die Ärzte „streiken“ (der Begriff trifft es bei Freiberuflern nicht ganz), packt man sich an den Kopf. Tatsächlich haben Hausärzte zuletzt mehr Geld bekommen, wenn sie neue Patienten behandelt haben. Und sie protestieren dagegen, dass diese Regelung nun abgeschafft wird. Verständlich, aber: ein Bonus für Neukunden? Das hätten andere Branchen auch gerne. Das Gesundheitssystem ist halt ein wunderbares Beispiel dafür, was geschieht, wenn sich der Staat über Jahre und Jahrzehnte nach Lust und Laune einmischt. Klar gibt es eine Binnenlogik – neue Patienten machen erst einmal mehr Arbeit –, und jedem hart arbeitenden Arzt sei jeder Euro gegönnt. Doch gelobt sei jeder, der dereguliert, statt immer mehr Vorschriften zu erfinden.
Manfred Köhler
Ressortleiter der Rhein-Main-Redaktion der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Wir bleiben beim Gesundheitswesen. Kennen Sie das Wort „Stapelkrisen“? Keine schlechte Erfindung, hat das Zeug zum Wort des Jahres. Gemeint ist, dass sich die großen Krisen der Gesellschaft derzeit übereinander stapeln, zuerst die Pandemie, dann die Inflation, dann der Krieg, man blickt gar nicht mehr durch. Hier geht es jetzt einmal um die unterste Krise im Stapel, die zuletzt deutlich in den Hintergrund getreten ist, obwohl die Corona-Zahlen steigen und auch keineswegs alle Infizierten nur mit ein bisschen Schnupfen und Husten davonkommen. Die Wahrheit ist vielmehr, dass die Zahl der Patienten in den Krankenhäusern wächst und wächst und Rettungskräfte immer weitere Wege fahren müssen, wenn sie Patienten unterbringen wollen. „Kliniken am Limit“ hat Kollegin Marie Lisa Kehler ihren Bericht über die Lage der Hospitäler überschrieben. Erfreulich ist ihre Analyse nicht.
Klar positioniert: Binding-Beschäftigte wollen weitermachen. Nun liebäugelt der Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) ohne Abstimmung mit den Koalitionspartnern mit einem Einstieg der Stadt bei der Brauerei, um diese zu retten. Bild: Saskia Stöhr
Ob Frankfurt insgesamt am Limit ist, lässt sich schwer sagen, aber jedenfalls blickt die Stadt angestrengt auf den übernächsten Sonntag, an dem die Frankfurter entscheiden sollen, ob Peter Feldmann Oberbürgermeister bleibt oder nicht. Die neuesten Nachrichten: Sein Alleingang in Sachen Binding ruft weiterhin bloß Erstaunen hervor. Das Stadtoberhaupt liebäugelt damit, dass die Stadt bei der Brauerei einsteigt, um sie zu retten . Das hat schon bei der Grünen- und der Volt-Fraktion im Römer zu Verärgerung geführt, weil sich Feldmann offenbar mit niemandem abgestimmt hatte und auch nicht jeder meint, das Betreiben von Brauereien zähle zur kommunalen Daseinsvorsorge. Nun hat sich auch die Radeberger-Gruppe geäußert, eine Sprecherin meinte spitz, man kümmere sich jetzt erst einmal darum, was aus der Belegschaft werde. In der Kantine der Stadtverordneten im Römer wird übrigens Schlappeseppel serviert. Und: Es hat sich nach einer Unterstützer-Initiative für Feldmann nun auch eine Abwahl-Initiative gegründet, rund um den Immobilienmakler Rainer Ballwanz.
Zunächst viele Wolken und örtlich Regen, im Tagesverlauf dann zunehmend freundlicher und trockener. Erneut Höchstwerte um 20 Grad.
Geburtstag haben am Mittwoch, 26. Oktober
Dirk Remmert, Geschäftsführer der Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH (60); Sven Väth, aus Obertshausen stammender Discjockey, Musiker und Musikproduzent (58).
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Seien Sie am 31. Oktober um 19.30 Uhr mit dabei, vor Ort in Frankfurt im Haus am Dom oder per Livestream über die F.A.Z.-Vorteilswelt. Uwe Becker (CDU), Gabriele Eick (Unternehmerin), Julia Frank (Die Grünen) und Michael Marquardt (Rechtsanwalt) im Gespräch mit Manfred Köhler und Jacqueline Vogt (F.A.Z.) Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme.
Am 26. Oktober 2022 um 19.00 Uhr präsentiert FAZ.NET zusammen mit der Vorteilswelt all unseren Abonnentinnen und Abonnenten den sechsten F.A.Z.-Filmabend, dieses Mal mit dem Film „No Turning Back“ mit Tom Hardy. Seien Sie dabei und diskutieren Sie im Anschluss mit uns über das US-amerikanisch-britische Drama.
Privatdetektiv Steffen Horndeich und seine Geschäftspartnerin bekommen unverhofft Besuch: Marco Seidel beauftragt sie damit, den Mörder der Schlagersängerin »Susanna« zu finden. Diese wurde bereits vor 19 Jahren brutal ermordet und Seidel hat dafür im Gefängnis gesessen – unschuldig, wie er sagt. Sie nehmen sich des Falles an und zunächst scheint Seidels Verurteilung schlüssig zu sein. Doch je tiefer die beiden graben, desto brisantere Details fördern sie zutage. War Seidel also wirklich unschuldig?[Stiller Hass . Broschur · 368 Seiten · ISBN 978-3-95542-440-4 · 15,00 Euro
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