Heute in Rhein-Main: Eine Serenade und ein leises Servu s für Volker Bouffier

Guten Abend,

in der neuen Woche ist in der hessischen Landespolitik viel los. Es geht der dienstälteste Ministerpräsident . Am Dienstag will Volker Bouffier Platz machen für Boris Rhein (beide CDU), der im Landtag erst noch gewählt werden muss. Weil das aber als sicher gilt, wollen wir ihm gleich ein paar Dinge ins Lastenheft schreiben, die über die Berufung eines neuen Justizministers hinausgehen. Der wird übrigens aller Voraussicht nach Roman Poseck heißen, derzeit Präsident des Staatsgerichtshofes und des Oberlandesgerichts Frankfurt. Damit würde die amtierende Ministerin Eva-Kühne Hörmann (CDU) aus dem Kabinett ausscheiden . In jedem Fall übernimmt Rhein ein buntes Land, wie sich am Wochenende, ebenfalls in Wiesbaden, beim „Christopher Street Day“ gezeigt hat. Wem das jetzt alles zu hessisch vorkommt, kann ja mal wieder in den Urlaub fliegen. Oder plagt Sie dabei vielleicht das, was man mit Blick auf das Klima inzwischen Flugscham nennt?

Mit Musik: In der Serenade, mit der die Bundeswehr Bouffier am Montagabend am Biebricher Schloss in Wiesbaden vor dem offiziellen Wechsel am Dienstag im Landtag verabschiedet, wird ein Lied ertönen, das zu diesem Interview passt: „One Moment in Time“. Die von Whitney Houston gesungene inoffizielle Hymne der Olympischen Spiele von 1988 feiert den Glauben des Menschen an sich selbst und handelt von der Sehnsucht, über sich hinauszuwachsen. Bouffier, der Machtpolitiker, hat sich das Lied gewünscht. Sein Stellvertreter Tarek Al-Wazir von den Grünen ruft ihm in unserer Zeitung schon jetzt ein leises „Servus“ hinterher : „Das zweite Erfolgsrezept unserer Koalition steckt in dem Satz, mit dem er die erste Sondierungsrunde 2013 eröffnete und der mir zeigte, dass es da jemand ernst meint: ‚Jetzt stellen wir uns alle mal vor, der andere könnte vielleicht auch recht haben.‘ Daran haben wir uns seitdem gehalten und Hessen gut regiert“, schreibt Al-Wazir in seinem Gastbeitrag. Besser geht natürlich immer, was wir mit Blick auf das, was kommt, entsprechend kommentieren.

Bunt, laut, witzig: Und zum Teil auch schrill haben sich Tausende überwiegend junge Menschen am Samstagnachmittag auf dem Wiesbadener Marktplatz vor dem Rathaus präsentiert und für die Rechte von Lesben, Schwulen und transsexuellen Menschen demonstriert. „Queere Rechte sind Menschenrechte“ , skandierten Redner und die Menge jubelte. Mit etwa 3000 Teilnehmern des Christopher Street Day (CSD) hatten die Veranstalter gerechnet, aber es waren viel mehr Personen gekommen. Dicht gedrängt standen sie vor der Rathaustreppe, auf der eine riesengroße Regenbogenflagge ausgebreitet wurde, und machten deutlich: „Wir lassen uns unsere Rechte nicht mehr nehmen.“ Robert Maus berichtet.

Nichts wie weg: Nach zwei Jahren Corona und Enthaltsamkeit wollen viele – Klimawandel hin oder her – endlich wieder in den Urlaub fliegen. Mit freiwilligen Spenden können sie dabei entstehende Umweltschäden ausgleichen. Petra Kirchhoff hat zusammengetragen, was in dieser Hinsicht angeboten wird. Und wir erinnern uns, dass der Lufthansa-Chef Carsten Spohr auf dem F.A.Z. Kongress vor wenigen Wochen gesagt hat, Derartiges werde kaum nachgefragt. Ganz so groß ist die Flugscham wohl doch nicht.

Und außerdem hat ein Streit zwischen einem 51 Jahre alten Mann und seiner früheren Freundin in der Nacht zu Sonntag einen Großeinsatz der Polizei im Frankfurter Stadtteil Gallus ausgelöst . Wie ein Sprecher mitteilte, hatte sich das einstige Paar jeweils in Begleitung von anderen gegen 1.30 Uhr getroffen. Darunter befand sich auch der neue Freund der Frau. Dieser wurde von dem Einundfünfzigjährigen schließlich mit einem Baseballschläger angegriffen und schwer am Kopf verletzt +++ haben drei Schüler aus Hessen im Bundeswettbewerb „Jugend forscht“ den Preis für die beste interdisziplinäre Arbeit gewonnen. Maximilian Pfannkuch, Jaro Filip und Dominik Hein von der Ludwig-Geißler-Schule in Hanau konstruierten dazu ein Gerät, das Raumluft mit dem Licht von LEDs desinfiziert +++ ist Ginnheim ein von der Autobahn misshandelter Stadtteil. Doch auch dort gibt es Orte, an denen sich das Leben genießen lässt.

Ihnen einen guten Start in die neue Woche,
Ihr Carsten Knop

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Das Wetter für Montag

Meist ist es recht freundlich, nur am Vormittag sind einzelne Schauer möglich. Höchstwerte um 18 Grad. Nachts wolkig bei 8 Grad.

Verkehr

Wegen privater Kranarbeiten kommt es in der Senckenberganlage zwischen Robert-Mayer-Straße und Georg-Voigt-Straße sowie in der Robert-Mayer-Straße von Montag, 30. Mai, bis Freitag, 3. Juni, zu Fahrspurreduzierungen. Radfahrer und Fußgänger können die Baustelle passieren.

Geburtstag haben am

Montag, 30. Mai

Wolfgang Seeliger, Dirigent, Intendant der Darmstädter Residenzfestspiele, Träger der Goethe-Plakette des Landes Hessen (76); Thomas Michel, ehrenamtlicher Vorstandsvorsitzender der Wiesbadener Bürgerstiftung (68); Sylvia Ströher, Kunstsammlerin, Vorsitzende der Stiftung Informelle Kunst, Darmstadt (68); Ralf Schodlok, Vorstandsvorsitzender der Eswe Versorgungs AG, Wiesbaden (63).