Heute in Rhein-Main: AWO-Affäre: Und wieder lautet der Vorwurf „Vorteilsnahme“
Guten Abend,
wir müssen über das Wetter reden. Ja. Ernsthaft! Schließlich hat der Deutsche Wetterdienst 20 Grad für diesen Montag angekündigt. Tropische Verhältnisse im Rhein-Main-Gebiet. Also schnell die Winterstiefel in die hinterste Schrankecke verbannt und die sommerlichen Sneakers hervorgekramt. Und dann das: Der Frühling lässt uns ziemlich im Regen stehen. Was für ein trüber Start in die neue Woche. Es gibt Verbesserungspotenzial – nicht nur bei der Kleiderwahl.
Marie Lisa Kehler
Stellvertretende Ressortleiterin des Regionalteils der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Anklage gegen Akman: Die Aufarbeitung der AWO-Affäre ist noch lange nicht abgeschlossen. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt hat Anklage gegen Tarkan Akman wegen Vorteilsannahme erhoben. Akman war bis vor kurzem noch als Hauptamtsleiter der Stadt Frankfurt tätig. Er soll seiner Schwester eine Stelle bei der Arbeiterwohlfahrt (AWO) vermittelt haben. Im Gegenzug soll Akman zugesagt haben, die Interessen der AWO bei seiner Amtsausübung wohlwollend zu berücksichtigen. Auch gegen seine Schwester hat die Staatsanwaltschaft inzwischen Anklage erhoben. AWO? Wohlwollende Berücksichtigungen? Eine Anklage wegen Vorteilsannahme? Irgendwie kommt einem diese Geschichte doch bekannt vor. Akman soll aktiv im Sommer 2017 Kontakt zu AWO-Verantwortlichen aufgenommen haben, „um seiner auf Stellensuche befindlichen Schwester zum Abschluss von Arbeitsverträgen zu verhelfen“. Und wo ist er fündig geworden? In der deutsch-türkischen Kita im Frankfurter Ostend, in der auch schon Zübeyde Feldmann als Leiterin eingestellt worden war. Wie die Staatsanwaltschaft auf den Vorwurf reagiert, sie habe die Stadt erst wenige Tage vor der Oberbürgermeisterwahl über die Ermittlungen gegen Akman informiert und somit womöglich Einfluss auf den Ausgang der Wahl genommen, fasst unsere Autorin Anna Sophia Lang zusammen.
Aufarbeitung der AWO-Affäre: Gegen den ehemaligen Frankfurter Hauptamtsleiter Tarkan Akman wurde Anklage wegen Vorteilsannahme erhoben. Bild: Saskia Stöhr
Sieben von 15 Standorten betroffen: Dass der Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof irgendwann seine Schließungsliste vorlegen würde, war klar. Schwarz auf weiß die Standorte aufgelistet zu sehen, an denen das Unternehmen nicht mehr festhalten will und kann, ist aber etwas anderes. Jetzt steht fest: Sieben von 15 Häusern in Hessen werden geschlossen. Und es scheint so, als wolle das Unternehmen keine Zeit mehr verlieren. Für die Warenhäuser in Offenbach und Wiesbaden ist bereits Ende Juni Schluss. Ende Januar sollen dann auch die Filialen in Darmstadt, Hanau, Limburg und Viernheim schließen. Auch die Karstadt-Filiale an der Zeil wird Anfang 2024 aufgegeben. Sie sollte laut ursprünglichem Plan noch bis Ende Januar 2025 für die Kunden geöffnet bleiben. Die Gewerkschaft Verdi vermutet, dass insgesamt in Hessen mehr als 600 Mitarbeiter ihre Arbeit verlieren werden. Wirtschaftsredakteurin Petra Kirchhoff schreibt über den Versuch des Handelsriesen, wieder dauerhaft auf Erfolgskurs zu kommen.
Ein Jahr nach der Flucht: Ein Jahr ist es her, dass zahlreiche Hochschulen im Rhein-Main-Gebiet Gast-Stellen für geflohene ukrainische Wissenschaftler geschaffen haben. Was als Interimslösung gedacht war, entwickelt sich für viele zu einer echten Lebensperspektive. Denn manch ein Vertrag ist schon verlängert worden. Wie viele Forscher im vergangenen Jahr in Hessen untergekommen sind, ist unklar. Vor dem Krieg – Stand Dezember 2021 – arbeiteten laut dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst 71 Ukrainer an staatlichen Hochschulen. Jüngere Zahlen liegen der Behörde nicht vor. Es werden wesentlich mehr sein. Unter ihnen Menschen wie die Historikerin Svitlana Potapenko, die an der Goethe-Universität ein Stipendium für geflohene Wissenschaftler bekommen hat. Auch die Wiesbaden Business School der Hochschule Rhein-Main hat Stipendien an ukrainische Wissenschaftler vergeben. Und sie alle sind mit ihrer eigenen Geschichte, großen Plänen und noch größeren Sorgen nach Deutschland gekommen. Unsere Autorin Kim Maurus hat sich mit einigen von ihnen getroffen, um mit ihnen über Ankommen, Zukunftsangst, Heimweh und ihre Forschung zu sprechen.
Zeitweise dichte Wolken und kräftige Regengüsse. Mäßiger bis frischer Südwest- bis Nordwestwind mit starken bis stürmischen Böen. Bis 12 Grad.
Geburtstag haben am
Dienstag, 14. März
Volker Rattemeyer, ehemaliger Direktor des Museums Wiesbaden, langjähriger Vorsitzender der Kulturinitiative Rhein-Main (80); Peter Fischer, Präsident von Eintracht Frankfurt (67); Eva Kühne-Hörmann (CDU), Mitglied des Hessischen Landtags, von 2014 bis Mai 2022 hessische Justizministerin (61); Matthias Martiné, Ko-Vorstandssprecher der Volksbank Darmstadt-Südhessen, Präsident der IHK Darmstadt (60); Klaus Nebel, katholischer Stadtdekan in Wiesbaden (48).
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Nachdem wir uns bereits verschiedene Genres mit Ihnen angeschaut und darüber diskutiert haben, zeigen wir Ihnen dieses Mal eine britische Filmkomödie. Alle paar Wochen möchten wir gemeinsam mit Ihnen einen Film anschauen und anschließend darüber diskutieren: Ist er ein Meisterwerk oder gründlich misslungen? Was hat er uns heute noch zu sagen? Und, keine ganz unwichtige Frage: Hat er Sie gut unterhalten?
Mainz ist hip und urban – und bleibt sich seiner Tradition doch stets bewusst. Ob beeindruckende Architektur, gemütliche Weinstuben, coole Wein-Locations oder traditionelle wie originelle Cafés und Geschäfte. Stefanie Jung führt die Leserinnen auf ihren zehn schönsten Routen quer durch die durch die rheinland-pfälzische Landeshauptstadt. Ein idealer Begleiter mit zahlreichen Adressen, Einkehrmöglichkeiten und nützlichem Serviceteil.[Broschur · 128 Seiten · ISBN 978-3-95542-454-1 · 15,00 Euro]
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