Heute in Rhein-Main: Aus Click & Meet wird wieder Click & Collect
Guten Abend,
der Lockdown reicht auch in Hessen weit über das Osterfest hinaus, (mindestens) bis zum 18. April. Das war schon tief in der Nacht zum Dienstag klar, als die Bund-Länder-Runde nach stundenlangen Verhandlungen verkündete, wie die dritte Corona-Welle doch noch gebrochen werden soll. Bei aller demonstrierten Entschlossenheit und Einmütigkeit sollen den Bundesländern doch noch Spielräume bleiben. Am Dienstagabend teilten Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) und Gesundheitsminister Kai Klose (Die Grünen) mit, wie sie diese für Hessen gestalten wollen . Im Prinzip, aber wirklich auch nur im Prinzip, bleibt fast alles so, wie es in den vergangenen Wochen war. Allerdings wird das insbesondere der Handel nicht so sehen. Denn aus „Click & Meet“ wird wieder „Click & Collect“: Soll heißen, die Zeit von Stöbern und Anprobieren im Laden ist schon wieder vorbei. Die Ware muss am Computer oder per Telefon bestellt und dann abgeholt werden. Die Hoffnung auf größere Familientreffen zu Ostern ist dahin, auf Feiern und Ferien im Hotel sowieso. Was die für fünf Tage verordnete „Osterruhe“ bedeute, das müsse Berlin klären, heißt es. Da sind wir mal gespannt. Immerhin bleiben Zoos, botanische Gärten und Museen geöffnet – allerdings nur, soweit sie unter freiem Himmel ihre Exponate zeigen. Weil das alles ziemlich trostlos ist, hat die Landesregierung auch eine Portion Hoffnung mitgebracht. Durch eine „solide Teststrategie“ mit demnächst 500 Teststellen im Land und eine Impfkampagne „nah am Bürger“ sollen bald Lockerungen wieder möglich sein. Bouffier sprach von „Freiimpfen“.
Helmut Schwan
Ressortleiter des Regionalteils der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
So richtig befreit wirken die Grünen in Frankfurt derzeit nicht. Nun ist durch den Übertritt eines künftigen Stadtverordneten, der für die Europa-Liste angetreten war, in die Links-Fraktion sogar eine Koalition Grün-Rot-Rot rechnerisch und offenbar auch gedanklich möglich geworden. Mechthild Harting schreibt in ihrem Kommentar, am Ende werden sich die Grünen, nun Frankfurts stärkste politische Kraft, festlegen müssen , ob sie nicht doch eher ein Bündnis mit Parteien eingehen, mit denen sie in der Vergangenheit verlässlich zusammengearbeitet haben, etwa mit der CDU und der FDP. Diese Koalition hätte zumindest den Charme, dass die Grünen in einer solchen Konstellation immer die jungen Wilden wären.
Am Donnerstag 100 Jahre alt: die Frankfurter Ehrenbürgerin Trude Simonsohn, die Auschwitz überlebte und später Schülern vom Holocaust berichtete Bild: Wonge Bergmann
Trude Simonsohn, Überlebende des Holocaust und Frankfurts erste Ehrenbürgerin, wird am Donnerstag 100 Jahre alt. Man kann ihre Verdienste als jemand, der der Jugend ein ungeschöntes Bild der Nazizeit lieferte, nicht hoch genug achten. Hans Riebsamen, der sie jahrzehntelang journalistisch begleitete, beschreibt Trude Simonsohn als eine Frau von vorbildlicher Menschlichkeit, und er preist ihre einzigartige Fähigkeit, gleichzeitig zur Versöhnung aufzurufen und zu mahnen. „Ihr tragt keine Schuld“, hat Trude Simonsohn den jungen Leuten bei ihren vielen Schulbesuchen als Zeitzeugin der Judenverfolgung und -vernichtung immer gesagt.
Nach einer wiederum kühlen Nacht wird der Mittwoch laut Vorhersage in der Region leicht frühlingshaft mit Höchstwerten bis 15 Grad.
Geburtstag haben am Mittwoch, 24. März
Stephan Füssel, Geschäftsführender Leiter des Instituts für Buchwissenschaft an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz (69); Roland Koch (CDU), Aufsichtsratsvorsitzender der UBS Europe SE, ehemaliger Ministerpräsident des Landes Hessen, Träger der Wilhelm-Leuschner-Medaille (63); Annette Rinn (FDP), Fraktionsvorsitzende in der Stadtverordnetenversammlung Frankfurt (61); Thomas Günther, Vorstand der Ceotronics AG, Rödermark (56); Claudia Jäger (CDU), Erste Kreisbeigeordnete im Kreis Offenbach (56); Justus Haucap, Wirtschaftswissenschaftler, Mitglied des Kuratoriums der Fazit-Stiftung, Frankfurt (52); Jennifer Sieglar, in Frankfurt lebende Fernsehmoderatoin (38).
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