Heute in Rhein-Main: Al-Wazir und die Klima-Kleber
Guten Abend,
nach dem ersten Wahlgang zur Oberbürgermeisterwahl in Frankfurt sortieren sich die Parteien und vor allem die gescheiterten Grünen beginnen mit der Aufarbeitung der Ergebnisse, in Wiesbaden wird ein Plan für die Klimaneutralität geschmiedet und das Fritz Rémond Theater im Zoo wird geschlossen. Nachrichten und Neues aus Rhein-Main in unserem abendlichen Überblick.
Jacqueline Vogt
Ressortleiterin der Rhein-Main-Redaktion der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Das Ende einer Ära: Das größte und älteste private Theater in Frankfurt ist in wenigen Wochen Geschichte. Das Fritz Rémond Theater im Zoo wird Ende Mai nach 76 Jahren geschlossen. Claus Helmer, der seit 1995 Intendant ist und außerdem die Komödie an der Neuen Mainzer Straße leitet, hat das am Montag bekannt gegeben. Er müsse aus Gesundheitsgründen aufhören, sagte Helmer, die Komödie wolle er weiter betreiben. Pläne für eine andere Nutzung des Theaters im Zoo gibt es längst. Eva-Maria Magel berichtet und kommentiert.
Nach der Wahl ist vor der Stichwahl: In Frankfurt sind nach dem ersten Wahlgang zur Bestimmung eines neuen Stadtoberhaupts am Sonntag zwei Kandidaten übrig, für die CDU Uwe Becker und für die SPD Mike Josef. Nach einem Wahlkampf, der sich durch einen im Großen und Ganzen moderaten Ton auszeichnete, beginnen jetzt diese beiden, einen Gang höherzuschalten. Das geschieht aber noch sehr gepflegt im Ton, wie in der Rhein-Main-Zeitung nachzulesen ist. SPD-Mann Josef wirbt nun vor allem um die Wähler der ausgeschiedenen Kandidaten, beispielsweise der Grünen : „Die überzeugt man mit Themen und Inhalten“, ließ er am Wahlsonntag verlauten – mal sehen also, was von ihm da noch kommen wird. Eine Wahlempfehlung haben ihrerseits die Grünen noch nicht abgegeben, die Linken eben so wenig. Der als „Bahnbabo“ bekannte Straßenbahnfahrer Peter Wirth, der am Sonntag mit fünf Prozent der Stimmen das viertbeste Ergebnis erzielte, sprach sich dagegen am Montagabend für Mike Josef aus.
Al-Wazir kritisiert die Aktionen der Klimaaktivisten. Bild: dpa
Plan und Kritik: Es hört sich gut an, liegt aber in weiter Ferne, selbst wenn es klappen sollte. „Wir machen Hessen bis spätestens 2045 klimaneutral.“ Das haben am Montag die Hessische Umweltministerin Priska Hinz und Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (beide Die Grünen) angekündigt. Vorgestellt haben sie dazu eine Reihe von Maßnahmen, die ihren Worten nach darauf ausgelegt sind, bis 2030 ein Zwischenziel zu erreichen, eine Reduktion der Treibhausgase um 65 Prozent, verglichen mit 1990. Im Doppelhaushalt der schwarz-grünen Koalition sind 370 Millionen Euro für den neuen Klimaplan vorgesehen. Ewald Hetrodt berichtet über die Vorstellung des Plans. Unterdessen, auch das interessant, hat Tarek Al-Wazir, der für die Grünen als Kandidat für das Amt des Ministerpräsidenten in den Landtagswahlkampf zieht, am Montag die jüngsten Aktionen von Klimaaktivisten kritisiert. Nach der Farbattacke auf das Grundgesetz-Kunstwerk im Berliner Regierungsviertel sagte er dem Rundfunksender Hit Radio FFH in Bad Vilbel: „Es macht überhaupt keinen Sinn, dass mehr über die Aktionsformen geredet wird als über das, was die Leute eigentlich wollen“, und: „Hört bitte auf mit dem Quatsch.“
Und außerdem finden am Uniklinikum Gießen-Marburg bis einschließlich Dienstag Warnstreiks statt und die Tarifverhandlungen gehen dort am Donnerstag weiter +++ haben Frauen in Hessen nach Angaben des Statistischen Landesamts im Durchschnitt 21,35 Euro brutto je Stunde verdient und waren das 21 Prozent weniger als Männer verdienten +++ hat laut Innenminister Michael Ebling die Zahl der Straftaten in Rheinland-Pfalz von 2021 auf 2022 um 11,3 Prozent auf 241.779 zugenommen und führt der SPD-Politiker das auf das Ende der pandemiebedingten Beschränkungen zurück.
Wechselnd bis stark bewölkt, örtlich etwas Regen möglich. Höchstwerte 7 bis 9 Grad, auffrischender, in Böen starker Wind.
Geburtstag haben am
Dienstag, 7. März
Folke Mühlhölzer, Vorsitzender der Geschäftsführung der Hessen Agentur, Wiesbaden (63); Sebastian Weigle, scheidender Generalmusikdirektor der Oper Frankfurt (62); Susanne Schäfer, in Frankfurt lebende Schauspielerin (60); Jutta Wilke, in Hanau lebende Kinder- und Jugendbuchautorin (60); Thomas Ollinger, Präsident der Hauptverwaltung der Bundesbank in Hessen, Frankfurt (56); Florian Rentsch (FDP), Vorstandsvorsitzender des Verbands der Sparda-Banken, Frankfurt, ehemaliger hessischer Wirtschaftsminister (48).
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