Heute in Rhein-Main: Absolutes Chaos in den Arztpraxen
Guten Abend,
dieses Rennen hätte man sich zum Jahresendspurt gerne erspart: Wer kommt wie schnell wo an seine Booster-Impfung? Das ist die Frage der Stunde – und wieder entsteht eine Sogwirkung: Alles so schnell wie möglich und sinnvoll, keine Frage. Aber vielleicht doch erst, wenn mindestens fünf Monate seit der letzten Impfung vergangen sind? Manchmal gilt ja auch, dass die Ersten Nachteile haben. Denn unmittelbar nach der Impfung beginnt die Uhr wieder zu ticken – wer weiß schon, wann dann wieder die nächste Spritze notwendig sein wird? Panik ist jedenfalls kein guter Ratgeber, schon gar nicht im Umgang mit den Ärzten. Denn bei denen ist derzeit Land unter. „Es ist ein absolutes Chaos“, beschreibt Christian Sommerbrodt, Vorsitzender des Hausärzteverbands Hessen, im Gespräch mit der Kollegin Monika Ganster die Lage in den Sprechstunden. Die Telefone stehen in den Praxen nicht still, Patienten, die nur ein Rezept bestellen wollen, kommen persönlich vorbei, weil sonst kein Durchkommen ist. Alle anderen wollen eine Booster-Impfung, und möglichst sofort. Bald wird dann auch der Moderna-Impfstoffanteil viel höher sein, was die Praxen vor zusätzliche Herausforderungen stellt. Denn Moderna kommt nicht wie BioNTech in 5er sondern in 20er Dosen, die dann zusammen verimpft werden müssen. Moderna soll wegen Nebenwirkungen nicht an Personen unter 30 Jahren verimpft werden, aber der Bestellprozess nimmt keine Rücksicht auf die Altersstruktur der Patienten einer Praxis.
Begehrter Piks: Eine Ärztin impft eine Patientin gegen das Coronavirus. Bild: dpa
Zum Schluss dann leider doch noch einmal November-Stimmung: Im Prozess gegen einen 39 Jahre alten Mann, der im Februar zwei Männer tötete, als er mit seinem Auto mit mehr als 100 Kilometern in der Stunde in eine Kreuzung in Frankfurt-Sachsenhausen raste, ist ein Urteil am Frankfurter Landgericht gesprochen worden: Thomas R., der Unfallfahrer, wird in einer Psychiatrie untergebracht. Der Mann litt, als es zu dem tödlichen Unfall auf der Kreuzung Mörfelder Landstraße und Oppenheimer Landstraße kam, an einer paranoiden Schizophrenie, an einer Psychose. Vor Gericht hatte er erklärt, dass er eine Stimme im Kopf gehört habe, dass er sich unter Druck gesetzt fühlte, als er an dem Samstagnachmittag Mitte Februar immer schneller durch Sachsenhausen fuhr. Die Angehörigen der Getöteten werden all dies kaum haben ertragen können.
Es ziehen Wolken auf, und vereinzelt regnet es ein wenig. Die Temperaturen erreichen Werte bis 5 Grad, nachts um 1 Grad.
Geburtstag haben am
Dienstag, 23. November
Michael Negwer, Geschäftsführer der Ohropax GmbH, Wehrheim (64); Michael Mengler, Ko-Vorsitzender der Frankfurter Volksbank (60); Arno Roth, Geschäftsführer der Schunk Group, Heuchelheim (60); John-Philip Hammersen, Geschäftsführer der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung, Frankfurt (57); Thorsten Herrmann (CDU), Hessentagsbeauftragter der Landesregierung, Wiesbaden (57).
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