Liebe Frau Do, bevor wir auf das wohl bestimmende Thema für heute blicken – den Impfgipfel – eine Meldung aus der Nacht, die viele Beobachter schon mit Sorge erwartet hatten: Im südostasiatischen Myanmar hat das Militär geputscht und die Kontrolle übernommen. Die Friedensnobelpreisträgerin und De-Facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi sowie mehrere Mitstreiter wurden wegen Wahlbetrugsvorwürfen festgesetzt. Zurück nach Deutschland: Hier tagt heute erstmals der Impfgipfel von Bund und Ländern, zu dem Jens Spahn eingeladen hat. Jan Drebes, Kirsten Bialdiga und Antje Höning beschreiben die schwierige Ausgangslage. Denn je langsamer es beim Impfen vorangeht, desto länger dauert der Lockdown. Dabei geht es auch um die schleppende Beschaffung. Eine schmutzige Scheidung war beim Austritt der Briten aus der EU schon früh befürchtet worden. Und ausgerechnet beim Kampf gegen Corona kommt es nun zum ersten schweren Konflikt. Die EU-Kommission, die selbst viel falsch gemacht hat, wirft dem britisch-schwedischen Hersteller Astrazeneca vor, seine Zusagen nicht zu erfüllen. Dass Kommissionschefin Ursula von der Leyen gestern Abend twitterte, der Hersteller wolle nun neun Millionen Dosen mehr liefern, ändert grundsätzlich nichts am Problem. 40 Millionen Dosen soll die EU jetzt erhalten, halb so viel wie ursprünglich geplant. Antje Höning ordnet den Streit in ihrem Leitartikel ein. Was vom Impfgipfel heute zu erwarten ist, schreibt Gregor Mayntz in seinem Leitartikel. Derweil meldet auch Hersteller Biontech, mehr Impfdosen an die EU liefern zu wollen: 75 Millionen Dosen zusätzlich verspricht der Hersteller ab dem zweiten Quartal. Mehr dazu in unserem Liveblog. Die Menschen in NRW sehen ihre Erwartungen an ihren Ministerpräsidenten zunehmend erfüllt, der Zuspruch für Armin Laschet wächst, wie eine neue Umfrage zeigt. Nur: Ein Votum für die Kanzlerkandidatur ist das noch nicht, in dieser Frage liegt auch in NRW Markus Söder deutlich vorn. Und im Land kommen die Grünen bei der Sonntagsfrage aktuell auf 24 Prozent, für eine Fortsetzung des aktuellen schwarz-gelben Bündnisses würde es nicht reichen. Eine schwierige Gemengelage für den neuen CDU-Vorsitzenden. Kirsten Bialdiga ordnet die Zahlen in ihrem Leitartikel politisch ein. Eine schwierige Gemengelage findet sich auch bei der Polizei in NRW, nachdem in ihren Reihen rechtsextreme Chats aufgetaucht waren. Der Innenminister setzt auf eine Aufklärung der Vorgänge und Prävention: „Wir haben ein Problem erkannt und es öffentlich klar benannt. Und jetzt werden wir in kleinen Schritten nicht lockerlassen und mit Nadelstichen immer weiterarbeiten“, sagt Herbert Reul in einem Interview, das Maximilian Plück geführt hat. Mein Großvater und mein Urgroßvater väterlicherseits waren Architekten, einige ihrer Skizzenbücher habe ich aufbewahrt. Auch ich habe ein Semester lang Architekturvorlesungen gehört, mich dann aber dagegen entschieden: zu viel Mathe. Die Begeisterung für Architektur ist geblieben, und meine neue Heimat Düsseldorf hat in der Hinsicht viel zu bieten. Aber wie geht es denn nach der Pandemie weiter, und was ist mit dem Verkehr? „Wir haben schöne Städte, wir müssen sie uns vom Auto, von der Werbung und den Verkehrsschildern zurückerobern“, sagt der Düsseldorfer Stararchitekt Christoph Ingenhoven in einem Interview, das Martin Kessler geführt hat. Ich hoffe, Sie müssen in der neuen Woche nichts zurückerobern. Ich wünsche Ihnen jedenfalls einen gelassenen, schönen Start in diesen Montag! Herzlich Ihr
Moritz Döbler Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |