ich bin ja ein Freund höflichen Miteinanders. Und Gastfreundschaft ist auch eine feine Sache. Aber haben Sie mal gelesen, was laut Hofetikette im Umgang mit den Royals erwartet wird? Aufstehen, wenn der König und seine Frau den Raum betreten. Das Königspaar hat bei allem den Vortritt: beim Sprechen, beim Essen, beim Trinken, beim Abschied. Wer König oder Königsgemahlin trifft, sollte schweigen, bis er angesprochen wird. Danach heißt es „His Majesty“, bei Camilla entsprechend „Her Majesty“. Berühren ist unhöflich. Und nie soll man dem König den Rücken zuwenden. Nun weiß ich nicht, wie wichtig Charles Philip Arthur George aus dem Haus Windsor all diese Regeln sind. Aber es lohnt schon, sich gelegentlich vor Augen zu führen, dass der Grund für dieses Trara nicht etwa außergewöhnliche Leistungen sind, sondern allein eine Tatsache: dass Charles der Sohn seiner Mutter ist. Hm. Dass viele Briten das Spektakel um die Royals lieben: ihre Sache. Dass Charles als Gast im Bundestag reden durfte: Im Sinne der Völkerverständigung schadet das nicht. Aber vor Ehrfurcht beim heutigen Besuch in Hamburg erstarren? Muss man nicht. Deshalb sagen wir: „Moin, liebe Königs, wir wünschen eine schöne Zeit in Hamburg!“ +++ Der im Februar angekündigte Kahlschlag bei Gruner + Jahr nimmt konkrete Formen an. Die ersten Verlage haben Angebote für Magazine des Hamburger Traditionsverlags abgegeben. Außerdem ist jetzt klar, wie der geplante Abbau Hunderter Jobs am Baumwall funktionieren soll. +++ Um 12.30 Uhr am Donnerstagmittag verschickte der DFB das Komminiqué, das rund um den Volkspark – und in ganz Fußballdeutschland – mit Spannung erwartet wurde. Der Inhalt hatte es in sich: HSV-Spieler Mario Vuskovic wird wegen EPO-Dopings – rückwirkend ab dem 15. November 2022 – für zwei Jahre gesperrt, darf in dieser Zeit (also bis Mitte November 2024) keine Pflichtspiele bestreiten. +++ Aufregung in der City: Die „Letzte Generation“ hat einen Farbanschlag auf das Hamburger Rathaus verübt – ausgerechnet einen Tag vor dem Hamburg-Besuch König Charles III. und seiner Frau Camilla. Bürgermeister Peter Tschentscher verurteilt die Aktion. Inzwischen sind die beiden an dem Anschlag beteiligten Aktivisten wieder auf freiem Fuß. Die Farbe lässt sich offenbar leicht entfernen. Einen guten Freitag wünscht Ihnen Maik Koltermann [email protected] |