Gartenbrief vom 09.12.2016 - Lustvoll gärtnern mit Markus Kobelt.
Heisse Liebe oder Birch Pepper Coctail im Schein der Eislaterne Sehr geehrter Herr Do, aus unserem Newsletter vor zwei Wochen wissen Sie bereits, dass wir vieles für das Jahr 2017 geplant haben, viele ernste und sehr ernste Sachen aber zwischendurch auch etwas, was uns einfach Spass machen wird, z.B. zu lernen, wie man Birkensaft zapft. Wie sind wir darauf gekommen? Alles fing mit Lesyas Sommerurlaub auf der ukrainischen Autobahn an ... Aber lesen Sie selbst. Mir persönlich ist übrigens beim Lesen aufgefallen, dass es einer der ersten Newsletter ohne einen Beitrag von mir ist. Geniessen Sie es! Es wird nur ganz selten wieder vorkommen :-) Ja, der Birkensaft ist die spannende gesunde Zukunft und der Glühmost 'Heisse Liebe' - die warme leckere Gegenwart, Redlove im Licht der Eislaternen ... Herzliche Grüsse Markus Kobelt Themenübersicht: Deal | Redlove-Saft Neu | Birkensaft auf der Autobahn, bei Lubera und im Feinkostladen Gartentipp | So zapfen Sie Ihren eigenen Birkensaft Rezept | Birch Sap Pepper Cocktail Gartentipp | Oca-Anbau Gartengeschichte | Es wird besser! Rezept | Die Eislaternen |
GartenDeal: Redlove-Saft | 2 x 5L des köstlichen roten Saftes der Redloves Vom Redlovesaft produzieren wir jährlich nur eine kleine Menge. Man findet ihn nicht um jede Ecke. Somit ist er sowohl im eigenen Haushalt als auch als Geschenk exklusiv! Der Redlovesaft wird aus 100% Redlovefrüchten gepresst, schonend pasteurisiert und kann auch bis zu 12 Monaten gelagert werden. Letztlich ist der Redlovesaft der Rotwein unter den normalen, "weissen" Apfelsäften: Komplexer und interessanter, ein richtiges Geschmackserlebnis! Passend zur Jahreszeit eignet sich Redlove-Saft auch perfekt für die Herstellung von Glühmost "Heisse Liebe". Und wenn es mal noch heisser sein soll, dann passt ein Apfelschnaps dazu. Einfach vor dem Geniessen zugeben und vermischen.
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Birkensaft auf der Autobahn, bei Lubera und im Feinkostladen | In der Ukraine - besonders dort, wo rechts und links dichte Wälder stehen - findet man auf der Autobahn „Verkaufsstände“ mit den leckersten und den frischesten Sachen: Heidelbeeren, wilden Erdbeeren, Pilze, Waldhimbeeren, Heilkräutern - mühsam gesammelt und in der Regel sofort zur Autobahn getragen. Gefährlich ist es allemal, Warndreiecke - Fehlanzeige. Aber die meisten Autofahrer passen auf die Menschen und ihre Schätze auf, fahren vorsichtig(er) an ihnen vorbei und regen sich darüber überhaupt nicht auf. Es ist nicht so, dass da alles verkauft wird, nein, nur gesunde, frische Biosachen aus dem Wald, nur auserlesene, selbstgemachte Konfitüren, marinierte Pilze, getrocknete Beeren und Heilpflanzen samt ausführlichsten Informationen zur Heilkräften, Dosierung und Zubereitung. Dort habe ich auf dem Rückweg nach Deutschland unter anderem ein drei Liter Einmachglas Birkensaft gekauft, den wir erst vor einigen Wochen alle zusammen - mit Ausnahme unseres sonst eigentlich sehr mutigen Informatikers - bei Lubera probiert haben. Er war leicht süsslich, ein wenig mineralisch, nach einem Baum schmeckend. Das Säuerliche kommt von der enthaltenen Apfelsäure und seine Süsse ist auf den Birkenzucker Xylit zurückzuführen, der übrigens bei gleicher Süsskraft 40% weniger Kalorien enthält als gewöhnlicher Haushaltszucker. Philipp, unsere Biologe, meinte, er schmecke nach Bakterien. Wissen Sie wie Bakterien schmecken? Dann wissen Sie auch wie der Birkensaft schmeckt. In Osteuropa, aber auch in Skandinavien und Nord-China, hat das Birkenzapfen im Frühling, wenn der Baum den nahrhaften Saft aus den Wurzeln in die Knospen pumpt, eine lange Tradition. In der Ukraine wird sogar der Monat März, in dem man anfängt, die Birken zu melken, danach benannt. März auf Deutsch, March auf Englisch, Mart auf Russisch. Auf Ukrainisch heisst März „Berezen‘“ (von ukr. Bereza =dt. Birke). In Deutschland findet man im Handel vor allem Birken-Kuren und Birken-Heilpflanzensäfte - das ist jedoch etwas anderes, es ist der Presssaft aus Birkenblättern. Häufig ist der Birkensaft in Shampoos enthalten: Er soll gegen Ekzeme wirken und die Bildung von Schuppen reduzieren können. Aber da muss doch der Saft frisch sein, oder? So kenne ich es zumindest. Der frischgezapfte Saft bekämpft tatsächlich die Schuppen, stärkt die Haarwurzel und das Haar wird dicker, vor allem bei den Menschen, die fest daran glauben. Schuppen hin, Schuppen her, die Tatsache ist - der Birkensaft reift langsam aber sicher zum super ökologischen Energiegetränk heran. Wer ihn ausprobieren möchte, wird in ausgewählten Biosupermärkten, Naturkostläden und im Internet fündig. Ganz billig ist das Modewasser aber nicht. Eine 0,5 Liter Flasche kann bis zu 18 € kosten. Dort ist es meist mit Zitronensäure oder diversen Fruchtsäften „verfeinert“. Wer das unverfälschte Original will und mit den Degustetionskommentaren der Lubera Kollegen mithalten will, muss selbst zapfen. Wie das geht, erfahren Sie im nächsten Artikel. Lesya Kochubey
| So zapfen Sie Ihren eigenen Birkensaft | Wie gesagt, wer seinen eigenen Birkensaft unverfälscht und naturecht probieren will, muss selbst Hand an seine Birken legen. Vielleicht schmecken die ja bei uns ganz anderes als in der Ukraine? Und da wir selber im Frühjahr 2017 vorhaben, unsere fünf grossen Birken auf dem Lubera-Gelände zu melken, habe ich bereits einmal fleissig recherchiert. Und natürlich sind uns Kommentare von allfällig erfahrenen Birkenentsaftern jederzeit willkommen (einfach an umfrage@lubera.com) schicken. Es ist wichtig, dass der Baum min. 20 cm im Durchmesser hat: Je älter die Birke, desto gesünder und leckerer ist ihr Saft. Rund 70 Liter Saft voller über den Winter gespeicherten Mineralstoffe und Vitamine rauschen täglich durch den Stamm. Eine Birke produziert über den Frühling ca. 500 Liter Saft, aber bitte, denken Sie daran, dass man von einem grossgewachsenen Baum insgesamt nur allerhöchstens 3 Liter Saft entnehmen darf. Nach der Schneeschmelze wird der Stamm im Winkel von 45 Grad (so dass der gebohrte Saftkanal nach unten zeigt) angebohrt, das Röhrchen hineingeschoben und nach einer halben Stunde ist ein Glas gefüllt. Das Loch soll nur etwa 5 cm tief sein und einen Durchmesser von ca. 2 cm haben. Es ist ganz wichtig, etwas Baumwachs (wenn Sie im Wald sind, ist auch sauberes Moos dafür geeignet) dabei zu haben, um das Loch hinterher wieder zu verschliessen. Ich würde jedoch für die sog. Astmethode plädieren. Und sie funktioniert folgendermassen: ein Ast wird einfach so abgeschnitten, dass das Ende einen Durchmesser von ca. 0,5 cm hat die Spitze wird in einen Behälter gehängt und am Ast angebunden. Die Astmethode gibt nicht die grossen Mengen, aber für ein Glas täglich reicht es auf alle Fälle. Der Saft lässt sich pur trinken. Und es gibt nichts Besseres als frischen Saft. Rein und nicht konserviert enthält er reichlich Aminosäuren, Salze, Eiweisse und Spurenelemente wie Kalium, Calcium, Zink, Kupfer, Magnesium, Eisen … Superdrink? Hollywooddrink? Wie dem auch sei: Birkensaft ist auf jeden Fall erfrischend, öko, vegan, frei von Genetik und Gluten. Und wenn Sie für das ein oder andere kulinarische Experiment aufgeschlossen sind, reiche ich hier noch das Rezept des berühmten slawischen Getränks namens KWAS nach: 5 lt Birkensaft mit dem Saft zweier Zitronen, 25 Gramm Hefe und 20 Gramm Honig gut verrühren. Die Flüssigkeit in Flaschen mit je zwei bis drei Rosinen füllen und in einem kalten, dunklen Raum stehen lassen. In ein paar Tage ist Kwas fertig. Und bis zu vier Monaten haltbar. Wie Kwas schmeckt? Nun ja, das müssen Sie schon selber ausprobieren! Lesya Kochubey
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Birch Sap Pepper Cocktail | Birkensaft war der billigste Saft in den Geschäften der ehemaligen UDSSR-Ukraine. 8 Kopeken (= 8 Pfennige?) für ein drei Liter Glas! Tatsächlich viel billiger als Mineralwasser. Der Birkensaft war wirklich ausschliesslich im 3 Liter Glass erhältlich. Und den hat man oft nur deshalb gekauft, weil gerade das 3 Liter grosse Einmachglas dringend gebraucht wurde. Warum im drei Liter Glas? Meine Theorie wäre - unsere Geschäfte waren damals gross und leer und diese Leere füllte man am besten und geschicktesten mit grossen drei Liter Gläsern, gefüllt vor allem mit Gurken, Tomaten, Tomaten- und Birkensaft. „Birkensaft = 3 Liter Glass“ - so ist es im kollektiven Gedächtnis der UDSSR Menschen fest gespeichert und so wird es noch heute von den Marketingabteilungen der russischen Geschäfte in Deutschland erfolgreich genutzt. Denn Nostalgie hält lange an … vor allem nach 8 Kopeken. Warum schreibe ich all das? Bei meinen Recherchen zum Thema „Birkensaft selber ernten“ bin ich über eine für die Teilnehmer ernste und für mich niedlich-lustige Diskussion im Forum von Chefkoch.de gestolpert und dachte, ich könnte da vielleicht helfen. Der User Tin hat in einem russischen Laden ein 3 Liter Glas mit Birkensaft gesehen und wollte nun mehr darüber wissen: „vorweg: ich stöbere für mein Leben gern in \"ausländischen\" Geschäften nach neuen Zutaten, Konserven ... etc. In einem russischen Supermarkt habe ich jetzt riesige (3 Liter) Flaschen mit Birkensaft entdeckt - das stand auf Deutsch drauf. Der Rest war leider in kyrillischer Schrift, und die einzige Verkäuferin war zwar sehr hilfsbereit, überschüttete mich aber mit einem Wortschwall auf Russisch und versuchte verzweifelt, mir zu erklären, wozu man Birkensaft braucht/nimmt. Also: Weiß es einer von Euch?“ Der Birkensaft wurde nicht gekauft, da Tin unter anderem die 3 Liter Menge abgeschreckt hat und die Menschen im Forum konnten es auch nicht verstehen: „Wieso 3 Liter“, „Echt? Drei ganze Liter?“ „Wahrscheinlich zum Haar waschen, nur so kann ich mir die Menge erklären“. Aber dann meldete sich endlich die Userin angelika 2603, die vom Birkensaft anscheinend etwas mehr wusste. Das Rezept fand ich noch lustiger als das Rätseln über die der 3 Liter Menge. Es muss ganz toll sein und lassen Sie sich den Birkensaft (raus)schmecken :-) Birch Sap Pepper Cocktail 40 ml Nemiroff Ukrainian Honey Pepper Wodka 30 ml Birkensaft 1 TL Zitronensaft Eiswürfel Zitronensaft und Wodka in ein Cocktailglas gießen. Birkensaft und Eiswürfel dazugeben. Lesya Kochubey PS: "Hi, lieber Tin! Ob du es gewagt hast, die 3 Liter Birkensaft zu kaufen? … " Fall doch nicht, nächste Woche werde ich unsere Stories im Lubera-Magazin veröffentlichen und die Links im Forum von Chefkoch.de für Dich einstellen. Dann lernen wir uns vielleicht kennen, denn ich stöbere auch gern in internationalen :-) Geschäften (die Wortwahl 'internationalen' finde ich besser und man spart sich die Mühe mit all den Zeichen /“ „/).
| Oca-Anbau | Meine Ocas wurden mir von Lubera zugeschickt und ich wusste beim besten Willen nicht mehr wohin ich die mir unbekannten Pflanzen setzen sollte. Ins Beet kommt gar nicht in Frage bei Sauerklee – mein Liebster Mann hat da ganz klar sein Veto eingelegt. Also habe ich sie unter die Tomaten in die Töpfe gepflanzt und siehe da, es hat ihnen sehr gut gefallen. Den essbare Sauerklee Oxalis tuberosa habe ich in diesem Jahr schon einmal vorgestellt. Der Artikel dazu ist im Lubera Magazin zu finden: Im Sommer haben wir die Blätter immer wieder geerntet und in Frucht-Smoothies gemixt oder über den Salat gestreut. Einmal habe ich sogar Oca-Ravioli mit einer Füllung von Oca-Blättern, Ricotta, etc. gemacht. Sie waren sooo fein. Aber jetzt konnte ich zum ersten Mal selbst Knollen ernten. Nach dem Waschen musste ich natürlich eine Knolle roh probieren. Die Knollen enthalten deutlich weniger Oxalsäure als die Blätter und auch diese können schon als Salat gegessen werden. In den Knollen befindet sich viel Stärke und Vitamin C. Die Pflanzen stehen gerne sonnig aber nicht zu heiss, so um die 20 Grad unter einem Strauch oder im Hausschatten ist ideal. Wahrscheinlich hat es ihnen deshalb unter meinen Tomaten so gut gefallen. Die warfen ihren Schatten auf die Pflänzchen. Nächstes Jahr aber müssen sie in eigene Töpfe weichen, denn Markus schreibt, dass die Ocas nur am Anfang gedüngt werden müssen, denn sonst wird nur das Kraut üppig und die Knollen bleiben kleiner. Also geht es nächstes Jahr zu einem neuen Versuch irgendwo an einer abgeschiedenen temperierten Ecke. Habe ich so einen Platz? Die Ernte der Knollen erfolgt nach dem ersten Frost und der war bei uns angekommen. Die Ernte für eine Topf-Kultivierung war gar nicht so schlecht. Ich konnte die Pflänzchen ziemlich einfach aus dem Topf befreien. Den kleinsten Topf habe ich in die Schubkarre gekippt und die weisslichen Knöllchen aus der Erde gefischt. Bei den grossen Töpfen geht das nicht und so habe ich die Pflanzen ausgestochen, was erstaunlich gut ging. Die Knöllchen hingen so alle am Kraut fest und mussten nun noch von der Erde befreit werden. Eine etwas knifflige Aufgabe. Da die Ocas aber so hell oder absolut pink sind, waren sie gut von der Erde zu unterscheiden. Da es zwischen den daumengrossen Knollen aber auch winzig kleine Knöllchen hat, werde ich den Sauerklee auch zukünftig lieber im Topf hegen. Ich will ja keine Invasion im Garten, auch wenn Markus Kobelt versichert: „Von den paar Knollen, die ich letzten Herbst im Boden belassen habe, ist trotz dem milden Winter keine einzige mehr weitergewachsen ...“ Mach Du nur Markus – ich bleibe beim Topf :-) Ich mache mich jetzt auf Rezeptsuche und teste mal was ich aus den Knöllchen noch so alles zaubern kann. Pascale Treichler
| | | | Oca Tubered | Oca Tuberello | Oca Tuberosa | Der leuchtend rote, knollige Sauerklee | Knolliger Sauerklee mit gelb leuchtendem Fruchtfleisch | Der knollige Sauerklee mit den grössten Knollen | | | | | | |
Es wird besser! | Gestern, als mal kurz die Sonne schien, bin ich nach draussen gegangen, um mir einen Überblick zu verschaffen. Ich stapfte mit dicken Erdstoggeln an den Schuhen über die matschige Fläche, vormals Rasen genannt, Laub und immer noch mehr Erde klebten an meinen Sohlen, und hielt Ausschau nach dem, was von meinen geliebten Pflanzen übriggeblieben war nach diesem nun mal, ach, nicht so idealen Gartenjahr. Der nasse Frühling, der durchzogene Sommer mit faulenden Tomaten und schneckendurchlöcherten Salaten, mit Pak Choi, von denen nur die Stiele blieben, und Blumenkohl, der von innen her verfaulte, bevor er auch nur den Ansatz weisser Röschen bildete. Von den so sorgsam gehegten Frauenschuh-Orchideen war auch nichts mehr zu sehen – ich hoffe nur, die Wurzeln überleben, und nächstes Jahr, ja nächstes Jahr mache ich alles besser. Nächstes Jahr werde ich frühmorgens mit der Taschenlampe auf Schneckenjagt gehen, und darob nicht müde werden, egal wie lange der Monsun anhält. Nächstes Jahr baue ich den Tomaten ein Dach, obwohl ich immer gesagt habe, das sei nicht nötig in unserem normalerweise doch recht freundlichen Klima. Nächstes Jahr verlegen wir einen Weg aus Steinplatten, zumindest von der Tür bis zum Kompost. Und die Strecke bis zum hinteren Gartentor werden wir auch mit Platten befestigen, um den sumpfigen Durchgang trockenzulegen. Das wäre mal ein Luxus, mit einigermassen sauberen Schuhen von einem Ende des Gartens bis zum anderen gelangen zu können! Nebst minutiösem Schneckenjagen lautet der Hauptvorsatz für 2017 also erst mal: Platten und Sandsäcke schleppen. Meine Gartenbilanz 2016 passt zur allgemeinen Weltlage: Nicht viel Erfreuliches. Ich schnitt die letzten verfaulten Rosenblüten weg, räumte die Stiele der Tomaten ab – so wenig Tomaten wie 2016 habe ich in meinem ganzen Gartenleben nie gehabt! Nicht einmal die Dahlien wollten recht blühen, und die sonst immer so schönen Petunien sind vor meinen Augen verrottet. Ich riss die Ranken des einen Kürbisses, der meterhoch in den Hibiskus hinaufgewachsen ist und dort recht hübsch geblüht hat, herunter. Leider hat er ausser Blüten nicht viel zustande gebracht, und seine Kollegen waren allesamt frühzeitig von den Schnecken gebodigt worden, so dass ich zu Halloween tatsächlich auf dem Markt einen Kürbis kaufen musste. Und ich will jetzt gar nicht anfangen zu jammern über die letzten Buchskugeln, die wir schliesslich per öffentliche Grünabfuhr entsorgt haben. Nein über die Buchsbaumzünsler verliere ich kein Wort mehr. Sie alle paar Wochen mit wie auch immer gearteten, giftigen oder biologischen Mitteln zu behandeln, das ist schlicht eine Zumutung. Mir macht das keine Freude. Und am Ende sind die Raupen dann doch wieder da, weil die Falter ja von einem Garten zum nächsten flattern. Aber so negativ die Gesamtbilanz heuer auch ausfällt, eine Pflanze ist gut gewachsen. Was die Sache aber keineswegs besser macht. Die Wicken nämlich, die haben sich vermehrt wie blöd. Dabei haben wir doch gejätet! Meine Nachbarn und ich haben meterweise Wurzeln ausgebuddelt, es war die reinste Sisyphosarbeit. Und der wilde Efeu fand das nasse Wetter ebenfalls super. Liebes Christkind, kannst du mir heuer nicht statt Geschenken einen Wunsch gewähren? Nimm mir Wicken und Efeu weg, merci vielmal! Und liebe Freunde, schenkt mir jetzt bloss nicht von dem rosaroten Giftschaum, der speziell gegen Wicken wirken soll. Erstens würde ich auch unter widrigsten Umständen niemals eine so grosse Menge Gift ausbringen, wie nötig wäre, um die Wicken zu bodigen. Zweitens wäre es bei Dauerregen eh sinnlos. Die Wicken sind allemal stärker. Und Efeu muss man eh ausbuddeln. Und jetzt noch zum Positiven, denn Dauerjammern ist eigentlich nicht so meins. Nach langem Überlegen fische ich doch nur das alte Gärtnermantra aus den Werkzeugkästchen: Nächstes Jahr wird bestimmt alles besser! Und nun hole ich die Lichterketten vom Estrich, besorge mir bei der Burgergemeinde ein grosses Bündel Tannäste, befestige alles mit Kabelbindern am Balkongeländer, und beschliesse dieses unsägliche Gartenjahr mit einem lichten, festlichen Ausblick. Es kann nur besser werden! Sabine Reber
| Ich gehe mit meiner Laterne | Ich gehe mit meiner Laterne oder vielleicht stelle ich diese lieber auf den Terrassentisch, denn sie ist kalt, sehr kalt. Die Eislaternen in den hübschen Gartenzeitschriften haben es mir schon lange angetan und dieses Jahr habe ich nun endlich selbst einige davon angefertigt. Der winterliche Garten bietet genug Material um ein schönes Muster ins Eis zu legen. Schon die Hagebutten an den Rosen sind wunderschön oder auch getrocknete Samenstände zum Beispiel von den Rudbeckien, oder gefrorene Blüten die übrig geblieben sind. Natürlich auch die frischen Blüten der winterblühenden Sträucher. Es gibt eine reiche Auswahl. Ich bin einfach mit einem leeren Becken durch den Garten gegangen und habe dabei geschlottert, statt mir etwas Wärmeres anzuziehen und habe gepflückt und geschnitten. Machen Sie es besser. Geniessen sie den Rundgang durch den Garten warm angezogen. Dann können Sie wirklich in Ruhe das Material aussuchen und über die Schätze, die uns die Natur auch jetzt noch bietet, staunen. Fündig geworden bin ich als erstes bei den Rosen. Sie hatten noch lauter Knospen und gefrorene Blüten zu bieten. Die Sträucher bieten sowieso genug Material. Kleine knorrige Äste sind immer schön, oder dieses Mal habe ich die Schönfrucht (Callicarpa) geplündert. Ihre violetten Beeren sind im Winter eine tolle Schau. Dann mussten noch die Blüten vom Winterschneeball daran glauben. Er treibt wieder genug nach. Für die gelbe Lampe verwendete ich die Blüten vom Winterjasmin. Die gelbe Laterne und der Eistaler bestehen aus Winterjasmin und ein paar vergessenen Beeren der Pointilla. Ein Eistaler könnte aber auch mit Vogelfutter gemacht werden. Etwas getrocknete Beeren reichen da schon. Das Loch zum Aufhängen nicht vergessen! Um eine Laterne zu erstellen brauchen wir ausser der Beute aus dem Garten auch noch zwei Gefässe die sich NICHT nach oben verengen. Eines kleiner als das Andere. Ins grosse Gefäss wird als erstes etwas Wasser gegossen und dieses gefroren – etwa 30 Minuten. Jetzt wird das kleinere auch gefüllte Gefäss hineingestellt und aussen herum die Dekoration eingefügt. Nur eine Schicht auf einmal! Denn die Blüten schwimmen sonst oben auf! Wieder gefrieren, wieder warten (jeweils 30 Minuten), dann die nächste Schicht und so weiter bis das Gefäss voll ist. Zur Sicherheit nochmals komplett durchfrieren lassen, den ganzen Nachmittag lang etwa 4 Stunden. Am Abend wird ins kleinere Gefäss heisses Wasser gegossen und dieses vorsichtig entfernt. Das grössere Gefäss wird nun in ein heisses Wasserbad gestellt, damit man auch dieses vorsichtig entfernen kann. Mit einem Teelicht auf der Terrasse haben wir nun eine winterliche Eislaterne die je nach Temperatur mal nur einen Abend oder auch länger hält. Wenn wir sogar ein batteriebetriebenes Teelicht verwenden, bekommt die Laterne auch keine Wärme von innen und hält sicher länger. Falls wir die Laterne auf dem Esstisch verwenden möchten, müssen wir einfach daran denken, sie in eine Schale zustellen, welche gross genug ist, um das Schmelzwasser aufzufangen. Genau gleich können wir übrigens im Sommer eine kühlende Schale für einen Fruchtsalat oder ein Eisdessert herstellen (hier dann bitte nur essbare Blüten oder Blätter von Kräutern verwenden). Viel Geduld beim Ausprobieren und viel Freude am winterlichen Leuchten. Ich wünsche Ihnen allen wunderschöne, friedliche Festtage. Ebenfalls wünsche ich viel Freude beim Planen vom kommenden Gartenjahr, das ich auch wieder mit Ihnen verbringen darf. Pascale Treichler
| Alle unsere Produkte und viele weitere Infos finden Sie in unserem Internet Shop www.lubera.com. Herzliche Grüsse Markus Kobelt
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