, eine Überraschung, die keine ist: Siemens erwägt, seinen 75%-Anteil an Healthineers zu verkaufen. Aus Sicht eines breit aufgestellten Hightech-Unternehmens macht die Abspaltung der erfolgreichen Medizintechnik wenig Sinn – aus der Perspektive eines investorengetriebenen Digital- und Industriekonzerns schon. Spätestens seit den radikalen Umstrukturierungen der »Fix, close or sell«-Ära unter Klaus Kleinfeld und dem Verkauf des Handygeschäfts wird bei Siemens Portfolio-Management im amerikanischen Stil betrieben: Fokus aufs Kerngeschäft und höchstmögliche Umsatzrendite. Die genauen Hintergründe und wirtschaftlichen Überlegungen eines möglichen Healthineers-Verkaufs haben wir im Beitrag »Umbau zum Digitalkonzern: Siemens ohne Healthineers? Chancen für die Medizintechnik-Abspaltung zusammengetragen. Healthineers ist für eine mögliche Unabhängigkeit gut gerüstet. Schon heute agiert der führende Medtech-Konzern laut CEO Bernd Montag weitgehend eigenständig und wächst kontinuierlich. Die derzeitige Umsatzrendite von knapp 9 Prozent soll schon 2025 zweistellig werden – was in der Branche als sehr guter Wert gilt. Die Rendite-Spirale könnte zudem bei Healthineers selbst eine weitere Abspaltung in Gang setzen. Die Sparte Diagnostics läuft derzeit eher »herausfordernd« und besitzt nur wenige Überschneidungen zum renditestärkeren Rest des Healthineers-Geschäfts. Herzliche Grüße, Ute Häußler Lt. Redakteurin »Elektronik Medical« |