Liebe Frau Do, gestern ist ein mehrstöckiges Haus in Düsseldorf-Friedrichstadt eingestürzt. Zwei Bauarbeiter gelten als vermisst, die Suche musste zwischenzeitlich unterbrochen werden. Es besteht weiter Einsturzgefahr. Auch mehrere Nachbarhäuser wurden geräumt – den aktuellen Stand erfahren Sie hier. Ob man das Unglück hätte vorhersehen können oder müssen, wird sich noch zeigen. Wer in Corona-Risikogebiete reist, kann aber auf jeden Fall vorhersehen, sich möglicherweise mit dem Virus zu infizieren. Jetzt wird beschlossen, was schon länger richtig gewesen wäre: Bei der Einreise sollen sich solche Risiko-Urlauber künftig auf das Virus testen lassen müssen. Das hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn angekündigt. Vorausgegangen waren unterschiedliche Herangehensweisen in den Bundesländern, insbesondere in NRW und Bayern. Kristina Dunz, Viktor Marinov und Maximilian Plück schildern die Neuregelung und die politischen Hintergründe. Am Düsseldorfer Flughafen lässt sich schon ein Eindruck gewinnen, wie die Tests bei der Einreise verlaufen – eine Ortsbegehung. Die Polizei hat derzeit viel damit zu tun, die Corona-Regeln durchzusetzen. Aber sie steht auch im Zentrum grundsätzlicher Debatten, die mit dem Virus nichts zu tun haben. Ein rechtsextremes Netzwerk in Hessen, die Debatte um Polizeigewalt in den USA und eine verunglückte Zeitungskolumne, die Bundesinnenminister Horst Seehofer auf den Plan rief, bieten Anlass für die Frage, wie es um die Freunde und Helfer in Uniform eigentlich steht. Martin Kessler und Frank Vollmer blicken in ihrer Analyse in der Geschichte zurück und beurteilen die aktuelle Lage. Für sie ist die Polizei aus unserem demokratischen Rechtsstaat nicht wegzudenken – aber ihr Korpsgeist schon. Ob nun bei der Polizei oder anderswo: Manche Vorgänge geraten irgendwann in Vergessen, weil sie doch nicht so relevant waren, wie es zunächst schien. Das Internet behält allerdings alles – und deswegen ist die Frage, ob es ein Recht auf Vergessen gibt, seit Längerem juristisch umkämpft. Ein Kläger scheiterte nun vor dem Bundesgerichtshof mit dem Versuch, Google zur Löschung missliebiger Suchergebnisse zu zwingen. Aber das heißt nicht, dass solche Ansinnen grundsätzlich aussichtslos sind – die Einzelheiten erläutert Florian Rinke. Aussichtslos ist die Kandidatur für das Amt des US-Präsidenten, die Kanye West behauptet anzustreben. Im Hauptberuf ist er Rapper, ein neues Album lässt aber auf sich warten, und eigentlich ist es mit ihm vorbei, findet jedenfalls Philipp Holstein in einem durchaus wehmütigen Text. „Kanye West war mal ein Genie.“ Aussichtslos ist dagegen hoffentlich nichts von den Dingen, die Sie heute anpacken wollen. Ich wünsche Ihnen einen genialen Tag! Herzlich Ihr Moritz Döbler Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |