Liebe Frau Do, die Bilder zeigen ein Trümmerfeld, wie man es sonst aus Krisenregionen kennt – aber es ist Düsseldorf. Aus noch ungeklärten Gründen ist mitten in der Stadt ein Mehrfamilienhaus eingestürzt und hat einen, möglicherweise zwei Bauarbeiter in den Tod gerissen. Ein Genehmigung für Bauarbeiten hatte die Stadt just am Tag des Einsturzes erteilt, das wirft Fragen auf. Am frühen Mittwochmorgen wurden die Sucharbeiten fortgesetzt. Den aktuellen Stand erfahren Sie hier. Eine Frage wirft auch Norbert Röttgen auf, der sich wie Armin Laschet und Friedrich Merz um den CDU-Vorsitz bewirbt: ob nämlich die Union auch ohne Angela Merkel das Kanzleramt halten könne. „In den jetzigen Umfragewerten von 38 Prozent ist unbestreitbar ein Merkel-Anteil enthalten“, sagt Röttgen in einem Interview, das Kristina Dunz und Holger Möhle geführt haben. Es sei „tatsächlich nicht selbstverständlich“, dass die Union auch den nächsten Kanzler stelle. So reden auch Fußballtrainer gerne vor dem Spiel, damit die Mannschaft alles gibt. Aber es liegt auch ein Hauch von Selbstverzwergung darin, vor der Heiko Maas gerade seine SPD gewarnt hatte. Wenn die nämlich nicht mehr weiß, ob sie überhaupt einen Kanzlerkandidaten stellen soll, und die CDU nicht, ob sie es wieder ins Kanzleramt schaffen kann, dann hat sich die Republik wirklich verändert. Von den metaphorischen Zwergen zu kleinen Menschen: In knapp drei Wochen soll nun der Regelbetrieb für die Kitas starten, Eltern von Kleinkindern atmen auf. Maximilian Plück berichtet über die Planung von Familienminister Joachim Stamp und Fragen der Opposition. Nach der Kita kommt die Einschulung, und die wird in diesem Jahr gänzlich anders ablaufen. Julian Budjan hat sich umgehört – eine große Familienpräsenz ist überall tabu, aber bei einigen Schulen wird sogar nur ein Elternteil zugelassen. Falls Sie lieber nochmal schnell mit der Familie wegfahren wollen, bevor Kitas und Schulen wieder starten: Reinhard Kowalewsky hat sich bei den Last-Minute-Reisen umgetan. Eine Erkenntnis: Im verbleibenden Sommer reist es sich billiger als im Herbst. So oder so kommen auf die Rückkehrer aus Risikogebieten verpflichtende Corona-Tests zu – wie sie organisiert werden sollen, hat Susanne Hamann recherchiert. In der verbleibenden Woche liegen, inklusive heute, drei Arbeitstage vor Ihnen. Um das Wochenende nicht last minute zu planen, wäre es also Zeit für eine schöne Idee – viel Spaß beim Überlegen. Herzlich Ihr Moritz Döbler Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |