Plus: Ein Kind stirbt. Kurz darauf wird es geboren. Eine Geschichte über das Abschiednehmen
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15. Juni 2023
Guten Tag,

am 8. September 2021 muss die Autorin Barbara Bachmann spätabends ins Krankenhaus. Sie ist in der 36. Woche schwanger mit ihrem ersten Kind, ein Mädchen, Hera soll es heißen. Der Wickeltisch ist zuhause schon aufgebaut, die Schubladen sind mit Stramplern und kleinen Socken gefüllt. Aber das Ziehen im Unterleib und die Rückenschmerzen werden immer schlimmer, und sie hat ein zunehmend seltsames Gefühl, weil sie ihr Kind nicht mehr spüren kann.

Ich musste weinen, als ich den Text von Barbara Bachmann über den Tod ihres Kindes zum ersten Mal las. Dennoch empfehle ich Ihnen diese wirklich sehr traurige Geschichte. Es ist eine eindrückliche und intime Schicksalsschilderung, die Leserinnen und Lesern vor Augen führt, was ein Mensch fühlt und denkt, dem das für viele schrecklichste aller denkbaren Ereignisse widerfährt. Es ist aber darüber hinaus auch ein gelungener Versuch, das Wesen der Trauer und die große Kunst der Trauerbearbeitung zu schildern, und beides zusammen macht die Titelgeschichte dieser Ausgabe zu einem bereichernden Leseerlebnis.
Kind der Sterne

An einer Stelle ihres Textes zitiert Barbara Bachmann aus dem großartigen Buch Das Jahr magischen Denkens der US-amerikanischen Schriftstellerin Joan Didion: »Wir mögen damit rechnen, schockiert zu sein, sollte der Tod plötzlich eintreten. Aber wir rechnen nicht damit, dass dieser Schock uns auslöscht, Körper und Seele tilgt. Wir mögen damit rechnen, dass wir niedergeschmettert sind, untröstlich, verrückt angesichts des Verlusts. Aber wir rechnen nicht damit, dass wir wortwörtlich verrückt sind.«
 
So ist es wohl. Leider. Ich wünsche Ihnen von Herzen, dass Ihnen Schicksalsschläge dieser Art, jeder Art, erspart bleiben.

Herzlich,

Ihr Michael Ebert
Chefredakteur
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