| | WELTWIRTSCHAFT | Alles Wichtige zu Globalisierung, Sicherheit und Ressourcen |
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Der Multilateralismus ist nicht am Ende – die Spielregeln verändern sich allerdings. Die aufstrebenden Länder des sogenannten globalen Südens treten zunehmend selbstbewusst auf und wollen nicht dem bisherigen Weg des Westens folgen. |
| Allen protektionistischen und nationalstaatlichen Tendenzen zum Trotz gibt es ihn, den Willen zu multilateralen Verhandlungen und Übereinkommen. Das haben die G 20, die wichtigsten Industrie- und Schwellenländer, diese Woche auf ihrem Gipfel in Rio de Janeiro deutlich gemacht. Das wird auch bei der Weltklimakonferenz in Baku ersichtlich, wo fast 200 teilnehmende Nationen über neue Vereinbarungen zum Klimaschutz diskutieren – selbst wenn es ein quälendes Ringen ist. | Sabine Balk | Redakteurin in der Wirtschaft | |
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| Natürlich zeigten sich in Brasilien die Differenzen zwischen den führenden Wirtschaftsmächten in zentralen Fragen. Eine gemeinsame G-20-Gipfelerklärung wurde nur durch für westliche Länder schmerzhafte Minimalkompromisse bei den Kriegen in der Ukraine und im Nahen Osten erreicht. Gastgeber Brasilien hingegen konnte seine Agenda umsetzen: Schon am ersten Tag einigten sich die Teilnehmer auf eine Erklärung, in der sie sich zum gemeinsamen Kampf gegen den Hunger und zu einer „effektiven“ Besteuerung von Superreichen einigten. Die G-20-Staaten erklären zudem, auf eine Reform des UNO-Sicherheitsrates hinarbeiten zu wollen. Was erstaunlich ist: Die G 20 bekannten sich ausdrücklich zum Ziel, die Erderwärmung bis zum Jahrhundertende auf maximal 1,5 Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit zu begrenzen und unterstützen das Ziel, den Ausbau der erneuerbaren Energien bis 2030 zu verdreifachen. Unser F.A.Z.-Korrespondent Christian Geinitz ist derzeit auf der Weltklimakonferenz in Baku. Von Ergebnissen sei man nach fast zwei Wochen Verhandlungen noch entfernt, berichtet er. Es gibt lediglich Hoffnung auf Teilerfolge. Am heutigen Donnerstagmorgen hat die Präsidentschaft immerhin einen Beschlussentwurf veröffentlicht – allerdings ohne konkrete Summen zu Klimafinanzierung. In dem Papier gibt es auch keine klare Festlegung darüber, ob weiter ausschließlich die klassischen Industriestaaten Geldgeber bleiben oder auch China und die reichen Golfstaaten zu Zahlungen ermuntert werden. Über allen Treffen schwebt einer, der nicht dabei ist: der zukünftige amerikanische Präsident Trump. Viele Analysten gehen davon aus, dass sich seine Amtszeit für den Welthandel negativ auswirken wird. Mein Kollege Falk Heunemann verweist auf die drei Herausforderungen, die sich nun deutschen Unternehmen in Amerika stellen. Ein Repräsentant der deutschen Wirtschaft in Washington hat ihm gegenüber zu bedenken gegeben, dass auch ein Präsident Trump nicht allmächtig sei, sondern die US-Bundesstaaten viel Macht zur Regulierung der Wirtschaft hätten. Fast uneingeschränkte Freude über den künftigen Präsidenten Trump herrscht bei den Golfstaaten. Die dortigen Monarchen hoffen darauf, dass Trump den Krieg in Nahost rasch beenden kann, um dann Spielraum für sogenannte „Deals“ zu haben, schreibt der ehemalige F.A.Z.-Korrespondent und Nahost-Kenner Rainer Hermann. Auch wenn sicher ist, dass die Zeiten mit einem Präsidenten Trump unvorhersehbarer werden, setzt der Chefvolkswirt von Deloitte, Alexander Börsch, auf die Kraft der Wirtschaft. Trotz aller geopolitischer Spannungen und einer freihandelsfeindlichen Stimmung fänden Unternehmen bisher Wege, um Handelshindernisse zu umgehen. In diesem Sinne: Bleiben Sie gelassen! Ihre Sabine Balk
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Von Sophie Schimansky und Olaf Wittrock |
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Vor 21 Jahren: Am Horizont die Erdkrümmung sichtbar, die Sonne scheinbar rückwärts wandernd: Der Flug mit der Concorde muss ein einzigartiges Erlebnis gewesen sein. Vor 21 Jahren hob das legendäre Flugzeug ein letztes Mal zu einem kommerziellen Flug ab – in rund drei Stunden von New York nach London am 24. Oktober 2003. Seitdem ist der zivile Überschallflug, den Großbritannien und Frankreich 1962 gemeinsam entwickelt hatten, Geschichte. Zu teuer und unrentabel war der Betrieb der überschallschnellen Fliegerei geworden. Der Absturz einer Concorde bei Paris im Juli 2000 mit 113 Toten hatte zudem einen Schatten auf die einst so gefeierte Technik geworfen. Am 26. November 2003 hob die Concorde unter Leitung von Chefpilot Mike Bannister zu ihrem allerletzten Flug von London-Heathrow zum Luftfahrt-Museum in Filton ab, wo das Flugzeug seitdem zu besichten ist. Damit schließt sich der Kreis, denn von Filton war am 9. April 1969 der britische Prototyp der Concorde zu seinem Erstflug gestartet.
| Gekrümmte, spitze Nase und dreieckige Tragflächen – das charakteristische Aussehen einer Concorde. dpa |
| „Für die kriselnde deutsche Wirtschaft wäre das ein Segen. Sie gehört zu den Gewinnern der Marktöffnung. Vor allem aber wäre es nach der abermaligen Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten ein starkes Signal für den Freihandel.“ Wirtschaftskorrespondent Hendrik Kafsack in Brüssel über die Hoffnung, dass das Freihandelsabkommen mit den südamerikanischen Mercosur-Staaten abgeschlossen wird. Hitzeresistente Korallen: Die fortschreitende Erwärmung der Weltmeere bedroht Fauna und Flora, besonders Korallen und ihr empfindliches Ökosystem. Die Korallenriffe der Welt, von der Karibik bis zum Indischen Ozean, erleben derzeit ihre vierte Massenbleiche seit 1998. Bei diesem Ereignis starben etwa 8 Prozent der weltweiten Korallen. Forscher rund um den Globus arbeiten an einer Reihe von Projekten, die die Widerstandsfähigkeit von Korallen gegen Hitzewellen im Meer verbessern sollen. In Großbritannien ist es nun einem Team an der Newcastle University gelungen, nach sieben Jahren zum ersten Mal ausgewachsene Korallen zu züchten , die in der Lage sind, Hitzewellen im Meer zu überleben. Die Züchtung erfolgt so ähnlich wie bei anderen Tieren, in diesem Projekt wurden Korallenkolonien selektiert, die eine etwas höhere Hitzeresistenz aufzeigten. Die Nachfolgegeneration konnte demnach zeitweilige Temperaturanstiege von bis zu 3,5 Grad Celsius über einen Zeitraum von zehn Tagen verkraften. Die Ökologen betonen, dass dies kein Allheilmittel gegen die Erwärmung der Weltmeere darstelle und weitere Forschung nötig sei.
| Korallenriff im Roten Meer dpa |
| 22.11. Frankfurt: „Frankfurt European Banking Congress “, mit Reden von EZB-Präsidentin Christine Lagarde und Bundesbank-Präsident Joachim Nagel 25.11. bis 26.11. Fiuggi: Treffen der G7-Außenminister unter dem Vorsitz von Italien 27.11. Berlin: Turkish-German Energy Forum mit Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und dem türkischen Energieminister Alparslan Bayraktar |
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Verantwortlicher Redakteur für F.A.Z. PRO Weltwirtschaft: Dr. Christoph Hein Kontakt: [email protected] | Copyright: Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Pariser Straße 1, 60486 Frankfurt am Main, Hessen, Germany Tel.: (0)69 7591-0, E-Mail: [email protected] HRB 7344, Amtsgericht Frankfurt am Main, USt.-IDNr.: DE 114 232 732 Geschäftsführer: Thomas Lindner (Vorsitzender), Dr. Volker Breid Herausgegeben von Gerald Braunberger, Jürgen Kaube, Carsten Knop, Berthold Kohler | © Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH 2001 – 2024 Alle Rechte vorbehalten. |
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