Liebe Frau Do, als der niedersächsische CDU-Bundestagsabgeordnete Reinhard Grindel 2013 im Bundestags-Wahlkampf ein durchaus wohlwollendes Portrait über seinen SPD-Konkurrenten Lars Klingbeil im NDR-Lokalfernsehen entdeckte, rief er tags darauf verärgert den Intendanten an und beschwerte sich. Er wolle nun auch ein Portrait beim NDR bekommen, soll Grindel gesagt haben. Seine öffentliche Wirkung war dem CDU-Politiker schon immer sehr wichtig, er fühlte sich oftmals nicht ausreichend gewürdigt, buhlte aber zugleich intensiv um Anerkennung. Als Grindel die Chance sah, DFB-Präsident zu werden, war das sein Moment. Doch angekommen ist er im Amt des Fußball-Präsidenten von Deutschland nie wirklich. „Er genießt es, bei den Großen dabei sein zu dürfen, den Verantwortlichen der Nationalmannschaft und der Bundesliga. Für die Großen ist er aber ein ganz Kleiner, der nur mitspielen darf, weil er den Ball mitgebracht hat.“ So urteilte unlängst – zugegeben, etwas scharf – mein Kollege Gianni Costa in seinem Portrait über Grindel. Nun ist der DFB-Chef nach Korruptionsvorwürfen zurückgetreten. Die Reaktionen aus der Branche und wie es nun im wichtigsten Funktionärsamt der Republik weitergeht, steht hier. Ein weiterer Rückzug elektrisiert die Fußball-Fans nicht nur am linken Niederrhein. Borussia Mönchengladbachs Trainer Dieter Hecking muss nach der Saison gehen. Der einstige Erfolgscoach aus dem Ruhrgebiet, der die Borussia in zwei Spielzeiten auf einen einstelligen Tabellenplatz führte, aber nun seit Wochen kaum noch Erfolge vorweisen kann und dessen Mannschaft zuletzt gegen Fortuna Düsseldorf unterging, soll Platz machen für einen Neuanfang. Meine Kollege Sebastian Hochrainer und Karsten Kellermann haben schon erfahren, welche interessante Person als Nachfolger im Gespräch ist. Die am meisten geteilten Inhalte auf der globalen Kommunikations-Plattform Facebook gehen laut einer Studie auf Meldungen von klassischen Medien zurück, also Inhalte von Nachrichtensendern, Online-Medien wie RP Online oder anderen journalistischen Plattformen. Wir Journalisten profitieren durchaus von den neuen Leserinnen und Lesern, also der Reichweite, die uns Facebook ermöglicht, aber die Plattform verdient mit Werbung zwischen „unseren“ Inhalten auch gutes Geld. Und sie ist anfällig für Falschnachrichten, wie im US-Präsidentschaftswahlkampf 2016 ersichtlich wurde. Nun hat Facebook-Chef Mark Zuckerberg eine Charmeoffensive gestartet und in Deutschland CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer, Justizministerin Katarina Barley sowie Zeitungsverlegerpräsident und Axel-Springer-Chef Mathias Döpfner getroffen. Was dabei herausgekommen ist, lesen Sie hier. Viel Vergnügen, Ihr Michael Bröcker Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |