Text – Andreas Marx Der Wald ist nicht nur ein Ort zum Durchatmen – im doppelten Sinne. Er ist auch Symbol für den Widerspruch zwischen Nachhaltigkeit und Wirtschaftswachstum. Das zeigt sich in der aktuellen Diskussion rund um die EU-Entwaldungsverordnung. Der Schutz der Wälder, ursprünglich als zentraler Bestandteil des „Green Deal“ gedacht, muss nämlich warten. Wirtschaftliche Interessen und politische Kompromisse haben Vorrang erhalten, was den eigentlichen Zielen der EU, Nachhaltigkeit und Klimaschutz voranzutreiben, entgegenläuft. Die Verordnung zielt darauf ab, den Import von Produkten zu verhindern, die zur Abholzung beitragen. Dies umfasst Waren wie Soja, Palmöl, Rinderprodukte und Kakao, deren Produktion häufig mit illegaler Abholzung in Verbindung steht. Während auf der einen Seite also die Reduzierung von Abholzung und die Förderung nachhaltiger Lieferketten die erklärten Ziele der EU sind, stockt auf der anderen Seite die konkrete Umsetzung solcher Maßnahmen. Wälder – die Lunge unseres Planeten – geraten damit in eine paradoxe Lage. |