Wo wir gerade bei Kommunikation sind: Otto-Group-Chef Alexander Birken hat der “Zeit” ein lesenswertes Interview gegeben. Kernbotschaft und Headline: „Wir sind nicht die Konsumentenpolizei“. Auf die Frage, ob er seiner Kundschaft nicht zu weniger Einkäufen raten sollte, wenn er es mit dem Klimaschutz ernst meint, antwortet Birken: „Ich würde unseren Kunden gegenüber niemals das Wort “sollte” benutzen. Das sind freie, mündige Bürger. Wenn wir sie befragen, sehen wir: Konsumverzicht wird nicht gewollt. Aber sie fordern uns auf, Verantwortung zu übernehmen, damit sie nachhaltiger konsumieren können.“ Die Menschen seien nicht bereit, für nachhaltige Produkte mehr zu bezahlen. „Nur wenn zwei gleichartige Produkte zum gleichen Preis angeboten werden, und eines ist nachhaltiger, wird das tatsächlich auch gewählt. Ich würde am liebsten nur nachhaltige Produkte anbieten, aber der Markt muss sie hergeben“, so Birken weiter. Damit zeigt der Manager in hanseatischer Sachlichkeit ein Dilemma von Unternehmen auf: Wenn niemand in der Kundschaft auf irgendwas verzichten will – ob nun auf Konsum oder auf günstige Preise –, dann sind einem nachhaltigen Angebot Grenzen gesetzt. |