Oft ist es so, dass das nachhaltige Leben nicht klappt, weil wir auf etwas verzichten sollen, das uns lieb ist. Fliegen, zum Beispiel. Oder schnelle Autos mit Verbrennermotoren. Auch beim Filetsteak und der Kuhmilch isst und trinkt das schlechte Gewissen mit. Und jetzt naht auch noch das Ende des Glitters. „Das hier ist für alle, die Naildesign lieben nur schwer zu ertragen”, heißt es – inklusive Kommafehler. Auf der Website www.nails.de/end-of-glitter lautet die Vertriebsbotschaft: „+++ GLITTER SALE +++ JETZT ZUSCHLAGEN +++ LETZTE CHANCE +++“. Auch in den sozialen Medien werden derzeit verstärkt Glitter-Hamsterkäufe empfohlen, denn: Ab dem 15. Oktober ist der Verkauf von „losem Glitzer“ verboten. Und von anderem Mikroplastik sowie „von Produkten, denen Mikroplastik bewusst zugesetzt wurde, und die diese Partikel bei der Verwendung freisetzen“. Die neue EU-Verordnung wurde im September beschlossen und tritt schon am kommenden Dienstag in Kraft. Die Beschränkung betreffe sehr kleine Partikel, sei aber ein großer Schritt zur Verringerung der vom Menschen verursachten Umweltverschmutzung, sagt EU-Umweltkommissar Virginijus Sinkevičius. Betroffen sind Kosmetika, Detergenzien, Weichmacher, Düngemittel, Pflanzenschutzmittel, Spielzeug, Arzneimittel, Medizinprodukte und Granulatmaterial, wie es etwa auf Kunstrasenflächen verwendet wird. Für einige Produkte gibt es noch eine Übergangsfrist, damit Unternehmen die Chance haben, Alternativen zu finden. Auch die Liebhaber*innen von Glitzer und Glitter werden wohl nicht lange leiden müssen: Laut Beauty-Profis auf Instagram (ich übernehme das hier mal gänzlich ungeprüft) sind bereits Öko-Varianten zu haben. |