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Liebe Leserinnen & Leser,
Kryptowährungen elektrisieren nach wie vor weltweit Anlegerinnen und Anleger. Und schon so manche schnell im Netz verbreitete Nachricht hat für ein weiteres Kursplus gesorgt. Das dachte sich wohl auch eine bislang unbekannte Person, die im Namen von Kroger eine gefälschte Pressemitteilung verbreitete, in der behauptet wird, dass die US-Supermarktkette bald die Kryptowährung Bitcoin Cash in ihren Geschäften akzeptieren wird. Doch das stimmt definitiv nicht - und nun laufen die Ermittlungen, wer dahinter steckt.
Eine schöne Woche und bis morgen, Ihr Florian Treiß
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Nach Tesco in Großbritannien hat der Berliner Lebensmittelexpress Gorillas nun mit der Casino-Gruppe aus Frankreich einen zweiten Partner aus der Welt der klassischen Supermärkte gefunden. Damit zeichnet sich ab, dass sich Gorillas weg vom vertikal integrierten Anbieter, der komplett auf eigene Warenlager setzt, hin zur Plattform entwickeln will. Im Rahmen der Partnerschaft erhält Gorillas Zugriff auf Eigenmarkenprodukte der Casino-Tochter Monoprix sowie nationale Marken, die über die Gorillas-App bestellt und wenigen Minuten an Kund*innen in Paris, Lille, Bordeaux, Lyon und Nizza geliefert werden. Zudem wird Gorillas auch Fulfillment und Auslieferung von Bestellungen über die eigenen Online-Plattformen von Monoprix und Franprix übernehmen. Anders als Tesco hat die Casino-Gruppe auch gleich zum Start der Kooperation eine finanzielle Beteiligung an Gorillas angekündigt.
Passend dazu beleuchtet Peer Schader im Supermarktblog die Strategie der klassischen LEH-Anbieter und beleuchtet, warum ihn die "Trägheit der großen Handelsketten" nervt. So hatte Tesco beispielsweise schon vor Jahren einen eigenen Schnelllieferdienst für Lebensmittel aufgebaut, ihn dann aber wieder eingestampft, um nun mit Gorillas zu kooperieren. Und das Gorillas-Pendant GoPuff plant in den USA "Omnichannel Stores", die Metro in Deutschland bereits 2016 erfolgreich verhinderte, in dem es das zuvor übernommene Startup Emmas Enkel an die Wand fuhr. Schaders hartes Fazit:
"Es ist beachtlich, in welchem Maße ganze Generationen von Handels-Managern die Zeichen der Zeit ignoriert haben, um sich nun verwundert die Augen zu reiben, wie ihnen mit Investorengeldern aus dem Boden gestampfte Start-ups vormachen, was sie selbst über Jahre für unmöglich gehalten haben."
Und Jochen Krisch von Exciting Commerce setzt noch einen drauf und meint, dass man "die wirkliche Offenbarung für den Online-Lebensmittelhandel" seit kurzem bei Knuspr in München erleben kann. Der Ableger des tschechischen Lebensmittel-Dienstes Rohlik hebe den Online-Lebensmittelhandel hierzulande "auf ein neues Level" und zeige, welch ungeheure Möglichkeiten im Sortiment liegen. Durch den Fokus auf lokale Lieferanten und Partner profiliere sich Knuspr deutlich gegenüber traditionellen Lebensmittelanbietern wie Rewe & Co, meint der E-Commerce-Experte.
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Vergangene Woche hatten wir Ihnen hier bereits kurz das Projekt Sneakerjagd vorgestellt, das heraufinden will, ob ausrangierte Schuhe tatsächlich ein zweites Leben bekommen oder zumindest recycelt werden. Nun ist die erste Recherche online, die gleich einen Fall von möglichem Greenwashing bei Zara dokumentiert: Alte, aber noch gut erhaltene Nike-Sneaker des Rappers Jan Delay gingen nach Einwurf in eine Spendenbox in einer Hamburger Zara-Filiale nicht etwa wie versprochen ans Rote Kreuz, sondern zwei Tage später direkt an ein Entsorgungsunternehmen. In einem Artikel von Zeit Online winden sich nun sowohl Zara als auch Rotes Kreuz um eine sinnvolle Begründung, wie das passieren konnte.
Schlechtes Timing: Während der Börsenkurs der Fitnessgeräte-Plattform Peloton Ende letzter Woche wegen einer Umsatz- und Gewinnwarnung um über 30 Prozent eingebrochen ist, haben die Macher der Fitness-App Freeletics aus München ein Fitness-Gerät angekündigt, das an das interaktive Heimtrainer-Business von Peloton erinnert. Das Produkt namens "STÆDIUM" soll Krafttraining mit digitalem Gaming-Erlebnis kombinieren. Freeletics verspricht Ganzkörperübungen mit Gaming-Mechanismen, und zwar wahlweise im Einzelspieler- oder Team-Modus und entweder in Echtzeit oder zeitlich versetzt. Das Gerät soll stolze 2.450 Euro kosten, hinzu kommen Abogebühren von 30 Euro pro Monat. Auch Peloton bitte schon länger Fitness-Abos zu seinen Geräten an.
Seit Januar 2020 gilt in Deutschland die Bonpflicht, zumindest für Händler mit elektronischen Ladenkassen, wie wir mehrfach berichtet haben. Eine Alternative zum Papierbon ist dabei die Bereitstellung eines digitalen Kassenzettels. Das ist nicht nur umweltfreundlicher, sondern solchen digitalen Bons können auch mit Mehrwertdiensten angereichert werden, z.B. individualisierte Angebote oder persönliche Konsumübersichten. Auch wenn das letztes viele Händler noch Zukunftsmusik ist und es zunächst eher um Papiervermeidung geht: Ein neuer Leitfaden des Mittelstand-4.0-Kompetenzzentrums Handel zeigt, wie Händler die Zettelwirtschaft beenden können und welche Anbieter sie dabei unterstützen können.
Die Passantenfrequenz in den Einkaufsstraßen großer deutscher Städte liegt derzeit oft noch unter Vorkrisenniveau. Das zeigt die obige Statista-Grafik auf Basis von Daten des Statistischen Bundesamtes. So waren am vergangenen Montag, den ersten November, in den großen Shopping-Straßen in Frankfurt/Main, Köln und München weniger Passanten unterwegs als zur gleichen Zeit im November 2019, während die Frequenz am Berliner Kudamm sogar höher lag. Seit Mitte Mai 2021 sind die Passantenfrequenzen aber in der Tendenz deutlich angestiegen und deuten eine kontinuierliche Annährung an die Werte des Jahres 2019 an.
Früher Klassenkameraden, heute erfolgreiche Gründer: Tarek Müller hat die Modeplattform About You gegründet, Jan Marquardt die Business-Kommunikationsplattform Coyo. Im OMR-Podcast sprechen sie nicht nur über ihren gemeinsamen Weg, sondern geben auch Einblicke in ihre Unternehmen. So beleuchtet Tarek Müller, was Kampagnen mit Super-Influencerin Kendall Jenner für About You gebracht haben. Und er spricht über das B2B-Geschäft von About You unter der neuen Marke Scayle. "Unser SaaS-Produkt haben wir unter dem Radar gehalten. Wir machen das schon seit 2018", sagt Tarek Müller. Zwar weise About You den Umsatz von Scayle nicht aus, die Einheit "Tech Media Enabling", zu der das SaaS-Produkt von Scayle gehört, habe aber schon 2020 etwa 84 Millionen Euro Umsatz gemacht.
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