kennen Sie das? Sie haben ein Pferd gesehen, sogar nur aus dem Augenwinkel, und dieses Bild ist auf einmal auf ihrer internen Festplatte unlöschbar eingebrannt? Ich liebe diese Augenblicke, nicht nur bei den eigenen Pferden, die ich ja soundso – frei nach André Thieme – wie meine Familie(!) liebe, sondern auch bei denen, denen man zufällig begegnet. Ich weiß noch, wie ich mitten im Satz mein Interview unterbrach, als ich vor Jahren bei Carl Hester war und dort der noch relativ unbekannte Valegro unter Charlotte Dujardin antrabte. Mein Unterkiefer flog nach unten und blieb da erstmal. „Jan – everything okay with you?” Ja, Mr. Hester, alles okay, nur dass ich eben so ein vom Fleck weg perfekt trabendes Pferd noch nie gesehen hatte. Jetzt, da ich dies schreibe, sehe ich mich und Carl am Viereck stehen und Valegro auf der rechten Hand vorwärts-abwärts seine Runden ziehen, Gänsehaut. In Luhmühlen gab es wieder mehrere solcher Momente. An und über den Hindernissen und dazwischen. Einer davon: Sandra Auffarth auf Rosveel, schnell vom Boden, schnelle Beine in der Luft und dann bei der Landung noch schneller. Sandra neigt sich etwas nach vorne, „gibt etwas Bein”, und der Braune streckt sich, sucht die Linie und den nächsten Sprung. Herrlich! Danke für diesen Moment, der einmal mehr beweist: Erzwingen lässt sich Spitzenleistung nicht, sie entsteht aus Partnerschaft! Eine schöne Woche und nicht vergessen: Schon an diesem Wochenende geht es los in Aachen – zehn Tage Weltfest des Pferdesports! |