Mit Kindern im Home-Office kommt es zu interessanten Chatverläufen, berichtet Annette Zoch.
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| | | | | | | Guten Tag, wie die Kollegen wohl aussehen mögen? Immer noch langhaarig, langbärtig, schief frisiert? Seit Mitte März haben wir uns nicht mehr in echt gesehen, nur auf mitunter eingefrorenen und verschwommenen Bildern in Videokonferenzen. Mal beim Kaffee ratschen über Urlaubspläne, über den letzten Leitartikel von dem und dem, über politische Fragen diskutieren - das fehlt. Wie wichtig gerade diese lockeren Kontakte für uns Menschen sind, das hat Barbara Vorsamer in diesem Essay aufgeschrieben. Auch ich selbst sitze im Moment mit einem Haaransatz breit wie eine Landebahn und der alten löchrigen Jeans (jetzt ist es raus!) mit krummem Rücken auf dem Küchenstuhl und rufe: "Halloo, kann man mich jetzt hören?" in ein kleines kaltes Glasauge oben am Laptop. So ist das im Home-Office. Wäre ich Ratgeberjournalistin und würde ich quietschoptimistische Service-Artikel schreiben à la "So gelingt Home-Office mit Kind", käme hier ein wichtiger Tipp: Lassen Sie keine Tablets herumliegen, auf denen dienstlich genutzte Messenger-Programme installiert sind. "Bitte melde Dich kurz, wenn Du Zeit hast", schrieb mein Planer-Kollege von der Außenpolitik vergangene Woche. Laut Chatverlauf reagierte ich auf diese sachlich vorgetragene Bitte mit einem unflätigen: "Ggghggggggff ggf ffggfgggg!!!" Nach einem kurzen Moment des Schweigens versuchte der Kollege es tapfer und stoisch noch einmal: "Können wir über die Platzverteilung auf der Seite 6 sprechen?" Als ich später in der Foto-Cloud noch verwackelte Bilder einer Spielzeugeisenbahn, aufgenommen aus etwa 98 Zentimeter Höhe, sowie Fotos einer Socke entdeckte, war die Sache klar: Mein Kind hatte sich kurz, aber energisch, in die dienstliche Kommunikation eingeschaltet. Wen interessiert die Platzverteilung auf der 6, hier meine coole Socke! Ein andermal ertönte in ein sorgfältig vorbereitetes Interview zu einem wirklich ernsthaften Thema der Schlachtruf: "Gelbwuaascht! Mama, ich will Gelbwuascht!" Wäre ich eine Ratgeberjournalistin, würde ich nun auflösen: Home-Office mit Kind gelingt nicht. Es ist höllenanstrengend und unmöglich. Aber der Interviewpartner am anderen Ende musste lachen, sagte: "Wie alt?" Und: "Kenne ich." Seit die Spielplätze wieder offen sind, kann das Kind zum Glück wieder mit seinem Vater raus und ich in Ruhe arbeiten. Beim Heimkommen neulich: "Mama, hast du heute wieder ganz viel tonnofoniert?" - "Ja, habe ich." - "Und haben die wieder alle Hallohallohallo gerufen?" Die ganze Tragik des Home-Office, das Kind hat sie verstanden. Was haben Sie erlebt in den vergangenen Wochen des Home-Durcheinanders? Ich freue mich, wenn Sie mir schreiben.
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| | | Ein schönes Wochenende wünscht Ihnen Annette Zoch |
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