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Gewerkschaftsboss Josef Středula kritisiert, dass bei der Verschärfung der Corona-Maßnahmen in Tschechien nicht auch die Industriebetriebe geschlossen werden sollen. Die Regierung stelle wirtschaftliche Interessen vor den Schutz der Menschen, sagte der Vorsitzende des Gewerkschaftsdachverbandes ČMKOS am Samstag der Presseagentur ČTK. Damit reagierte er auf die neuen Regeln, die am Montag für drei Wochen in Kraft treten.
Středula verwies dabei auf die Aussagen von Gesundheitsminister Jan Blatný (parteilos). Demnach breitet sich derzeit das Coronavirus hierzulande besonders in den Fabriken aus. Dass Industrie- und Handelsminister Karel Havlíček (parteilos) und das Kabinett in den Unternehmen nun zunächst auf freiwillige Massentests setze, sei „erbärmlich“, so der Gewerkschaftsboss.
Innenminister und Sozialdemokraten-Chef Jan Hamáček sagte am Samstag, dass die Minister seiner Partei bei der nächsten Regierungssitzung eine Schließung nicht so wichtiger Industriebetriebe vorschlagen wollen. Diese solle so lange bestehen bleiben, bis die Corona-Testpflicht in Unternehmen greife, so Hamáček. Die Massentests in den Firmen sind zunächst freiwillig, so lange sie nicht in ausreichendem Umfang garantiert werden können.
Deutschland will die Einreisebeschränkungen aus sogenannten Virusvarianten-Gebieten wie Tschechien bis 17. März verlängern. Das berichtete die „Funke Mediengruppe“, der ein entsprechender Referentenentwurf des Bundesgesundheitsministeriums vorliegt. Bisher gelten die Beschränkungen bis Mittwoch kommender Woche.
In dem Papier des Ministeriums heißt es, „mit einem deutlich verringerten Eintrag von Virusvarianten sollen weitere Infektionen möglichst verhindert werden“. Seit 14. Februar dürfen aus Tschechien, der Slowakei und weiten Teilen des österreichischen Bundeslandes Tirol nur noch Deutsche und Ausländer mit Wohnsitz in Deutschland einreisen. Ausnahmen bestehen unter anderem für Berufspendler, die in systemrelevanten Branchen arbeiten.
Knapp ein Jahr nach dem ersten Corona-Fall in Tschechien ist die Gesamtzahl der Menschen, die aufgrund des Virus gestorben sind, auf über 20.000 gestiegen. Am Freitag mussten weiterhin über 1500 Covid-19-Patienten auf den Intensivstationen der Krankenhäuser hierzulande behandelt werden.
Zudem liegt die Zahl der Neuinfizierten mit dem Coronavirus in Tschechien weiter sehr hoch. Am Freitag wurden 14.676 neue Fälle bekannt. Das waren rund 3400 mehr als vor einer Woche, aber ungefähr genauso viele wie am Donnerstag. Dies geht aus den Daten des Gesundheitsministeriums hervor.
Das Innenministerium lässt an diesem Wochenende 10.000 Plakate in ganz Tschechien aufhängen, die dazu aufrufen, die Corona-Regeln einzuhalten. Der zentrale Slogan lautet „Helfen Sie unserem medizinischen Personal“. Inspiration dazu sei eine ähnliche Aktion in Großbritannien, berichtete das Nachrichten-Portal idnes.cz am Samstag.
Auf den gelb-roten Plakaten steht in schwarzen Lettern unter anderem „Bleiben Sie zu Hause, retten Sie Leben“ oder „Tragen Sie Masken, retten Sie Leben“. Das Innenministerium nutzt dafür mit entsprechender Zustimmung das Design, das in Großbritannien entworfen wurde. Die Kosten für die Kampagne liegen bei 1,5 Millionen Kronen (58.000 Euro).
Im Fall möglichen Subventionsbetrugs beim Bau des Luxusressorts „Storchennest“ hat die tschechische Polizei mehr Zeit für die Ermittlungen erhalten. Die Staatsanwaltschaft verlängerte die Frist von Ende Februar auf Mitte Mai, wie ein Sprecher mitteilte. In dem Fall wird auch gegen Premier Andrej Babiš (Partei Ano) und seine frühere Beraterin Jana Mayerová ermittelt.
Die Frist für die Ermittlungsarbeiten ist zuvor bereits mehrfach verlängert worden. Die Polizisten prüfen weiterhin, ob bei der Nutzung von Subventionen zum Bau des Ressorts betrügerisch vorgegangen wurde. Das „Storchennest“ erhielt 2008 insgesamt 50 Millionen Kronen (1,9 Millionen Euro) an EU-Fördergeldern für kleine und mittlere Unternehmen, obwohl es angeblich zum Agrofert-Konzern von Premier Babiš gehört hat.
Die tschechische Handelsinspektion hat bei der Kontrolle von Online-Shops im vergangenen Jahr in großem Umfang Verstöße gegen Verbraucherregeln festgestellt. Bei mehr als 70 Prozent der kontrollierten Unternehmen sei man auf gesetzeswidrige Praktiken gestoßen, teilte ein Sprecher der Behörde mit. Demnach gaben die Internethändler häufig nicht an, wie Reklamationen oder ein Rücktritt vom Kauf möglich sind. Ebenso wurden Auskünfte über die Qualität der Produkte zurückgehalten.
Die Handelsinspektion hat im vergangenen Jahr die Online-Shops verstärkt unter die Lupe genommen. So wurden insgesamt 1144 Kontrolle durchgeführt, das war knapp ein Drittel mehr als 2019. Damit reagierte die Behörde auf den verstärkten Internet-Handel zu Zeiten des Lockdowns, als zahlreiche Geschäfte geschlossen waren.
Nach der Auflösung örtlicher Frühnebelfelder ist es am Sonntag in Tschechien meist heiter bis wolkig. Vereinzelt hält sich den ganzen Tag über Hochnebel. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 6 bis 11 Grad Celsius.
Es war das größte Massaker in der Nachkriegszeit: In einer Juninacht 1945 ermordeten tschechoslowakische Soldaten nahe der mährischen Stadt Přerov / Prerau 267 Menschen. Die Opfer waren überwiegend Karpatendeutsche, die sich auf dem Rückweg in ihre Heimat befanden. Über den Massenmord drehte Regisseur Jiří Havelka mit den Schauspielern des Nationaltheaters ein Doku-Drama, das auf der Webseite der Prager Bühne zu sehen ist. Über die Entstehung des Films und seine Recherchen in den Archiven sprach der Regisseur anlässlich der Premiere des Stücks vorige Woche in den Inlandssendungen des Tschechischen Rundfunks.
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