das war also das mit viel Spannung erwartete und mit noch mehr Vorschuss-Kritik versehene „Spitzen-Fernsehduell“ zwischen Mario Voigt von der CDU und dem AfD-Hardliner Björn Höcke. Eigentlich hätte diese Begegnung ja – zumindest meiner Meinung nach – im MDR ausgestrahlt werden müssen, weil hier eben zwei Landespolitiker aufeinander trafen, die demnächst Thüringens Ministerpräsidenten Bodo Ramelow beerben wollen. Aber da der öffentlich-rechtliche Rundfunk mal wieder seinem ureigensten Auftrag nicht nachkommen wollte, lief das Ganze eben auf Welt TV. Und weil man sich dort verständlicherweise nicht allzu sehr für thüringisches Kleinklein interessiert, mäanderten Voigt und Höcke thematisch munter „zwischen Gehacktes-Brötchen und Geopolitik“ herum. Der gebürtige Thüringer René Schlott hat sich das Streitgespräch angesehen und zieht ein spannendes Fazit. An diesem Freitag hat der Bundestag über das umstrittene Selbstbestimmungsgesetz entscheiden. Die Frauenrechtsaktivistin Rona Duwe spricht im Interview mit Clemens Traub über die negativen Auswirkungen des Gesetzes – und über eine geplante Verfassungsklage. Ihre Befürchtung: „Frauenrechte werden massiv bedroht.“ Auch mein Kollege Ferdinand Knauß beschäftigt sich noch einmal mit dem maximal umstrittenen Selbstbestimmungsgesetz. Er fürchtet: Die Absurditäten dieses Projekts werden die Bürger (und nicht zuletzt auch den Staat) dazu zwingen, die neuen Regeln selbst nicht in letzter Konsequenz umzusetzen. Außerdem hat sich die Ampelkoalition soeben auf eine neue Regelung der Vorratsdatenspeicherung geeinigt – im Fachjargon „Quick-Freeze-Verfahren“ genannt. Die Einsicht in Kommunikationsdaten (also zum Beispiel IP-Adressen oder Telefonnummern) zur Kriminalitätsbekämpfung soll nur mit richterlicher Erlaubnis möglich sein, wenn der Verdacht einer schweren Straftat vorliegt. Der Polizeigewerkschafter Rainer Wendt sagt im Interview, was er davon hält: „Der Staat macht sich künstlich dumm!“ Heidi Reichinnek ist viel auf Tiktok und Instagram unterwegs. Ob es der neuen Linken-Gruppenvorsitzenden im Bundestag damit gelingt, die Partei zu einen, ist allerdings mehr als ungewiss. Klaus Wallbaum hat sie für uns porträtiert. Und wie jeden Freitag gibt es natürlich unseren neuen Podcast. Zu Gast ist diesmal die Psychologin Esther Bockwyt. Ihr im Februar erschienenes Buch „Woke – Psychologie eines Kulturkampfs“ ist gerade in aller Munde und hat es sogar auf die Spiegel-Bestsellerliste geschafft. Darin analysiert sie auf faszinierende Weise die Wokeness-Bewegung aus Sicht einer Psychologin. Clemens Traub hat sich mit ihr unterhalten. Unbedingt hörenswert! Ihr Alexander Marguier, Chefredakteur |