Dienstag ist Serientag bei Cicero. Nicht jeden Dienstag, aber zumindest heute. Gleich zwei neue Serien nämlich sind heute bei Cicero Online an den Start gegangen. Zudem auch noch ein Pro & Contra. Die eine Serie beschäftigt sich mit dem, womit wir uns derzeit wohl alle beschäftigen, die andere ist speziell für die happy few. Doch der Reihe nach: Der Krieg in der Ukraine und die Sanktionen des Westens schlagen allmählich auf Europa zurück. Inflation, Energieknappheit und Währungsschwäche sind nur einige Folgen, mit denen die EU-Staaten derzeit zu kämpfen haben. Doch wie ist die Stimmung in der Bevölkerung, und mit welchen Schwierigkeiten haben die einzelnen Länder konkret zu kämpfen? Cicero hat seine europäischen Korrespondenten gefragt, was sie derzeit in Europas Hauptstädten beobachten. Das Ergebnis ist eine Sommerserie über einen kriselnden Kontinent. Den Auftakt der Berichterstattung macht heute Thomas Urban aus Warschau. Er berichtet über Polens Kohlestrom und die Zuckerkrise. In den nächsten Tagen folgen dann Stimmen aus Paris, Wien, London, Sofia ... Doch des einen Not ist des anderen Wohlklang. Oder um mit Richard Wagner zu entgegnen: „Mutigen Trotzes / ertrag alle Müh'n. – / Hunger und Durst, / Dorn und Gestein; / lache, ob Not,/ ob Leiden dich nagt!“ Eingefleischte Wagnerianer haben es sicherlich erkannt: Es ist eine Passage aus der „Walküre“. Die hat es gestern in Bayreuth zwar nicht gegeben. Dafür aber eine Premiere von „Tristan und Isolde“: Der Musikjournalist Axel Brüggemann war für uns vor Ort und dokumentiert seine Eindrücke der Wagner-Festspiele in mehreren Teilen. Heute haben wir Teil 1 seines Bayreuth-Tagebuchs: „Tristan und Isolde“ – ein gut organisierter Rausch mit Zwischentönen, leider auch solchen aus der Politiker-VIP-Lounge. Titel von Brüggemanns Musikdrama: „Die Tristan-Scheibe oder Wenn Claudia Roth die Flasche aus der Hand fällt“. Apropos „Flasche leer": Könnte es vielleicht sein, dass die Sanktionen des Westens gegenüber Russland allmählich verpuffen und somit auch irgendwie leer sind? Sollte Deutschland seine Sanktionen gegen Russland vielleicht sogar besser beenden? Wir haben aus dieser komplizierten Frage ein übersichtliches Pro & Contra gemacht. Heute startet der Journalist Thomas Dudek mit einem klaren „Nein“. Denn die Sanktionen zeigten zunehmend Wirkung auf die russische Wirtschaft. Zudem würde Deutschland endgültig das ohnehin angeknackste Ansehen und Vertrauen bei seinen östlichen EU- und Nato-Partnern verspielen, so Dudek, für den eine Aufhebung der Sanktionen Verrat wäre. Morgen wird mit einem ebenso kräftigen „Ja“ entgegnet. Zunächst einmal haben sich die EU-Staaten jetzt auf einen gemeinsamen Plan zum Gassparen geeinigt. „Europa lässt sich nicht spalten“, feiert Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) den Kompromiss. Doch damit die Einigkeit bis zum kommenden Winter hält, wird sich vor allem seine Partei bewegen müssen. Der deutsche Anti-Atom-Nationalismus ist ein Spaltpilz der Europäischen Union, meint Cicero-Redakteur Daniel Gräber. Ihr Ralf Hanselle, stellvertretender Chefredakteur |