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| 31. Mai 2024 | | SZ Ãsterreich |
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 | Dominik Prantl | | | SZ-Reporter mit Sitz in Innsbruck | |
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Liebe Leserin, lieber Leser, | |
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wer jenseits der Grenze wohnt, sagen wir in München, betrachtet manche Dinge in Ãsterreich eher als Kuriosum denn als echtes Problem. Dazu zählen die Machenschaften korrupter Politiker, das Wiener Gemüt und auch, dass so mancher deutscher Promi in den GroÃraum Kitzbühel wechselt â oder dort zumindest eine luxuriöse Immobilie kauft.
Vor ein paar Tagen wurde via Tiroler Tageszeitung beispielsweise publik, dass der deutsche FuÃball-Bundestrainer Julian Nagelsmann ein Anwesen in Fieberbrunn erworben hat. Natürlich darf jeder Bürgermeister stolz sein, so einen Kapazunder als Bürger begrüÃen zu können. Genau das muss Nagelsmann nämlich werden, ein Gemeindebürger, weil er die Liegenschaft alleine als Hauptwohnsitz und nicht als Freizeitwohnsitz verwenden darf. Nur: Dass Nagelsmann seinen Lebensmittelpunkt wirklich nach Tirol verlagert, wollen nun ein paar lästige Oppositionspolitiker nicht so recht glauben. Und nur notorische Nörgler argwöhnen, dass er deshalb zum Zuge kam, weil er halt Trainer der deutschen FuÃball-Nationalmannschaft ist. Wie man überhaupt auf die Idee kommen kann, dass die Nagelsmänner dieser Welt in Ãsterreich bevorzugt behandelt werden!
Warum auch aufregen? Längst bewiesen hat die Region ihre enorme Erfahrung mit betuchten Teilzeiteinwohnern und besonders betuchten FuÃballern, welche die Landschaft mit herrlichem Betongold schmücken, dem Boden einen ganz neuen Wert geben und dabei noch als sehr ruhige, weil meist abwesende Nachbarn das Zusammenleben bereichern. Ganz sicher hat der Bezirk Kitzbühel inzwischen sogar die weltweit gröÃte Länderspieldichte pro Einwohner â und das in Ãsterreich! Da sind doch Details, ob sich Einheimische das Wohnen noch leisten können und wie welche Immobilie nun genutzt werden darf, eher Nebensache. Bei Nagelsmann quasi ums Eck sicherte sich etwa DFB-Legende Oliver Bierhoff ein Grundstück, was alleine wegen des Promimalus als âumstrittenâ hingestellt wird. In Westendorf kaufte Bastian Schweinsteiger ein Haus mit Hauptwohnsitzwidmung, das er laut Medienberichten zwar nicht bewohnt, dies aber garantiert hundertprozentig schon bald mit seiner dann auch einwandfrei jodelnden Frau Ana tun wird. Vielleicht irgendwann jedenfalls.
AuÃerdem ist die Gegend bislang gut weggekommen. Denn gerade aus dem Nachbarland könnten noch ganz andere FuÃballrentner rüberschwappen. Andreas Möller wäre nicht einmal als Regionsbotschafter geeignet (âKitzbühel oder Kirchberg, Hauptsache Schweizâ), beim chronischen Choleriker Werner Lorant müssten sämtliche Jugendspiele weiträumig gesichert werden und beim hauptberuflich Frischvermählten Lothar Matthäus alle langhaarigen Tirolerinnen im heiratsfähigen Alter. Der gefährlich lange auf Entzug befindliche Konditionsbolzer Felix Magath, Kampfname âQuälixâ, lieÃe wiederum selbst die Menschen aus dem örtlichen Altenheim dreimal wöchentlich zum Hahnenkammrennen antreten â und zwar aufwärts. Und Jens Lehmann, ehemals Torhüter, würde Vorgärten zwischen dem Wilden Kaiser und den Hohen Tauern mit der Säge schneller zerhäckseln, als ein Mario Basler die Bars der Après-Ski-Szene zu leeren vermag.
Also, liebe Kritiker aus Tirol, ein bisschen mehr Dankbarkeit wäre schon angebracht. | |
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 | | | | Heiliger Bimbam | | Die extreme und extrem coole Performerin Florentina Holzinger lädt an der Schweriner Oper zur Messe: Ja wirklich, die Wienerin inszeniert Paul Hindemiths Einakter âSancta Susannaâ. | | | | |
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 | | | | Was Sisi trug, war total angesagt | | Sie hatte 28 Kilogramm schwere Kleider an, mit Metall verstärkte Korsetts oder auch den âJogginganzug ihrer Zeitâ: In Schloss Unterwittelsbach in Bayern kann man nachvollziehen, wie Sisi vom armen bayerischen Hascherl zur Stilikone wurde. | | | | |
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 | | | | âCodename Kräutergartenâ | | Der Dokumentarfilmer Walter Steffen dreht einen Kinofilm über die Dachauer SS-Plantage. Erstmals kommt dazu auch der österreichische Jazz-Gitarrist Harri Stojka an jenen Ort, an dem sich sein Opa zu Tode schuftete. Zu Besuch bei den Dreharbeiten. | | | |
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Budlhupfer Verkäufer
Rita Hickel, Gräfelfing bei München
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Es gibt vieles, was Ãsterreich einzigartig macht, zum Beispiel die Sprache. An dieser Stelle veröffentlichen wir Lieblingsbegriffe von Leserinnen und Lesern. Welches österreichische Wort mögen Sie besonders gerne? Verraten Sie es uns bitte per E-Mail an [email protected]
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 | | Eines wissen fast alle: In Deutschland leben etwa zehnmal mehr Menschen als in Ãsterreich. Wie sieht es bei anderen Vergleichen aus? Folge 10: Geburtendefizit
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2023 starben in Ãsterreich gut 12 000 Menschen mehr, als zur Welt kamen (89 760 gegenüber 77 605). âDas ist das höchste Geburtendefizit seit Ende des Zweiten Weltkriegsâ, sagte der Generaldirektor von Statistik Austria, Tobias Thomas. Dass die österreichische Bevölkerung 2023 dennoch um 0,6 Prozent gewachsen ist, liegt an der Zuwanderung. In Deutschland starben 2023 knapp 335 000 Menschen mehr, als geboren wurden (fast 1,03 Millionen gegenüber 693 000).
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Ãsterreich vs. Deutschland: Wo steht welches Land besser da? Testen Sie jetzt Ihr Wissen im interaktiven Quiz. |
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Ãsterreich in der Kulturwelt | | | |
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 | | | | Schluss jetzt | | In Mareike Fallwickls Publikumserfolg âDie Wut, die bleibtâ verweigerte sich eine Frau, im Nachfolgebuch âUnd alle so stillâ verweigern sich ganz viele. | | | | |
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Kulinarik aus Ãsterreich | | | |
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