PRESSEMITTEILUNG Nr. 77/2021
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Impulsgeber und Wegbegleiter für die kommenden fünf Jahre |
Ökumenisches Andachtsheft zur Eröffnung des neuen Landtags in Mainz |
Düsseldorf/Mainz (17. Mai 2021). Mit einem ökumenischen Andachtsheft begleiten die evangelische und die katholische Kirche in Rheinland-Pfalz die Eröffnung der neuen Legislaturperiode am Dienstag, 18. Mai 2021, in Mainz. Da die traditionelle gottesdienstliche Eröffnung der Wahlperiode in diesem Jahr coronabedingt nicht stattfinden kann, wenden sich die Kirchen unter der Überschrift „Im Bewusstsein der Verantwortung vor Gott. Impulse zum Innehalten“ mit einer Broschüre an die Abgeordneten des Mainzer Landtags und die Mitglieder der Landesregierung. Die geistlichen Impulse haben Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst von der Evangelischen Kirche der Pfalz und der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf geschrieben. Herausgeber sind das Katholische Büro Mainz – Kommissariat der Bischöfe Rheinland-Pfalz und die Vertretung der Evangelischen Kirchen in Rheinland-Pfalz. „Freiheit braucht eine innere Ausrichtung, damit sie menschenwürdig ist“ Bischof Kohlgraf macht die Bedeutung einer inneren Orientierung beim Thema Freiheit deutlich – gerade mit Blick auf aktuelle gesellschaftliche Diskussionen zum Thema Freiheitsrechte: „Freiheit braucht eine innere Ausrichtung, damit sie menschenwürdig ist“, schreibt der Bischof. Er verweist auf Aussagen des Apostels Paulus im Römerbrief (Kapitel 7), der eine Haltung kritisiert, „die nur auf die Verwirklichung des eigenen Willens und die Befriedigung persönlicher Bedürfnisse gerichtet ist. Damit macht der Mensch den anderen zum Mittel für seine eigenen Zwecke“. Dagegen stehe eine Orientierung, die das wahre Glück nicht nur in Geld, Macht, Karriere oder Genuss sehe, „sondern in einem Leben, das dem anderen Menschen Raum gibt“. Und weiter: „Absolute Freiheit ohne innere Orientierung ist schrecklich“, betont Kohlgraf. „Wir merken es im Staat, in der Wirtschaft, wo auch immer Menschen leben. Wir erfahren, dass Freiheit Maßstäbe braucht. Paulus war überzeugt, dass das Evangelium solche Freiheit ermöglicht.“ Politik muss sich an der Balance von Ich und Wir messen lassen Kirchenpräsidentin Wüst geht in ihrem Impuls auf „das empfindliche Gleichgewicht von Ich und Wir ein“, das eine gute Gemeinschaft ausmache. „Jede Politik muss sich daran messen lassen, wie ihr die Balance von Ich und Wir gelingt, ob es ihr ernst ist mit dem Gemeinwohl.“ Und weiter: „Aus gutem Grund wendet sich Jesus in seiner Mehr-Klassen-Welt denen zu, die sich zu den Verlierern zählen, gibt ihnen ein Gefühl von Wert und Perspektive.“ Er lege damit den Finger in die Wunde seiner Gesellschaft mit einer Haltung, die bis heute eine gute Gemeinschaft auszeichne: Sie orientiere sich an den Schwachen. Oder konkret: „Eine Gesellschaft kann nicht ernsthaft solidarisch sein, wenn erschwinglicher Wohnraum zur Mangelware wird, für Kinder ein neuer Ranzen zu teuer ist, alte Menschen sich kein neues Bett leisten können.“ Deshalb sei Solidarität untrennbar mit sozialer Gerechtigkeit verbunden. „Als Lebensgefühl lässt sie sich nicht verordnen, aber politisches Handeln stellt die Weichen dafür, ob Menschen sich in der Gemeinschaft aufgehoben oder abgehängt fühlen“, fügt Wüst hinzu. „Abgeordneten und Regierungsmitgliedern gilt unsere Fürbitte“ Als „Impulsgeber und Wegbegleiter für die kommenden fünf Jahre“ bezeichnen die beiden Herausgeber Ordinariatsdirektor Dieter Skala und Kirchenrat Wolfgang Schumacher das Andachtsheft in ihrem Vorwort. An den Impulstexten von Wüst und Kohlgraf werde deutlich, „dass die Kirchen mitten in der Welt sind, Teil von ihr und mit ihr in Wort und Tat verbunden“. Und direkt an die Politikerinnen und Politiker gewandt: „Ihnen, die Sie in den kommenden fünf Jahren als Abgeordnete und Regierungsmitglieder Verantwortung übernehmen, gilt unsere Fürbitte. Möge Ihnen zur Erfüllung Ihres neuen Amtes Gott Energie und Freude schenken, damit Sie sich mit Leidenschaft und Augenmaß, Mut und Zuversicht dem Ihnen erteilten Wählerauftrag stellen können – zum Wohlergehen des Einzelnen und der innerstaatlichen Gemeinschaften.“ 3961 Zeichen Stichwort: Evangelisch in Rheinland-Pfalz In Rheinland-Pfalz liegen die Gebiete von drei evangelischen Landeskirchen: der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau in den ehemaligen Regierungsbezirken Rheinhessen und Montabaur, der Evangelischen Kirche im Rheinland überwiegend in den ehemaligen Regierungsbezirken Koblenz und Trier sowie der Evangelischen Kirche der Pfalz im ehemaligen Regierungsbezirk Pfalz. 369 Zeichen Autor: Pressesprecher Andreas Rummel, Evangelische Kirche der Pfalz Kontakt: Pressesprecher Jens Peter Iven, [email protected], Telefon 0211 4562-373 |
Absender: Evangelische Kirche im Rheinland | Das Landeskirchenamt | Dezernat 4.3 Politik und Kommunikation | Arbeitsbereich Kommunikation | verantwortlich: Pressesprecher Jens Peter Iven Hans-Böckler-Straße 7 | 40476 Düsseldorf | Tel: 0211/4562-373 | Fax: 0211/4562-490 | Mobil: 0172/2603373 | www.ekir.de/presse |
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