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| 28. Juni 2024 | | SZ Ãsterreich |
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| Cathrin Kahlweit | | | SZ-Korrespondentin in Wien | |
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Liebe Leserin, lieber Leser, | |
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eigentlich wollte ich Ihnen zu Beginn der sehr langen Sommerpause in Ãsterreich, an deren Ende ein eher kurzer Wahlkampf und womöglich sehr lange Verhandlungen über eine künftige Regierung stehen werden, mal etwas Leichtes präsentieren. Poesie und Blumen zum Beispiel. Denn einer der wunderbarsten Orte in Wien ist der Volksgarten zwischen Rathaus und Burgtheater. Nicht allein wegen der prächtigen Rosen, die dort im Rund vor sich hinblühen, sondern vor allem wegen der rührenden Liebeserklärungen, Gedichte und Widmungen, die sich auf Hunderten Schildern unter den Rosenstöcken finden â und die mir an grauen Tagen einen rosaroten Blick auf die Welt verschaffen. Man kann diese Schilder mieten und selbst betexten; der Volksgarten wird dadurch zu einer groÃen Liebeslaube. Aber daraus wird nichts, die Liebe muss warten. Denn am Mittwoch wurde bekannt, dass das Oberlandesgericht (OLG) in Wien angeordnet hat, den mutmaÃlichen österreichischen Spion Egisto Ott aus der Untersuchungshaft zu entlassen. Ein dringender Tatverdacht bestehe zwar, so das OLG, aber keine Tatbegehungsgefahr. Er habe also etwas angestellt, man könne aber nicht davon ausgehen, dass er wieder etwas anstellt. Ob Ott frei bleiben wird? Man weià es nicht. Ob Ott frei bleiben wird? Man weià es nicht. Es gibt offenbar einen dicken Ermittlungsakt, aber noch immer keine Anklage. Das alles verstehe, wer will. In Moskau dürfte man feixen, und der Ruf von Ãsterreich als Spionageparadies und Mekka russischer Agenten ist wieder einmal bestätigt. Nur wenige Monate sind vergangen, nachdem sich alle Parteien in Wien (bis auf die FPÃ, die mit einigen der handelnden Personen gut Freund ist) darauf geeinigt hatten, endlich mal genauer hinzuschauen, wo der russische Geheimdienst FSB überall seine Finger drinhat. Und selbstkritisch zu hinterfragen, warum Wien als âInsel der Seligen für Geheim- und Nachrichtendienste aus aller Weltâ gilt. Oder warum das Misstrauen fremder Dienste gegenüber den österreichischen Partnern so groà ist, weil schlicht viele Russlandfreunde in Regierung, Verwaltung und Staatsschutz sitzen. Sogar ein Gesetz sollte umgehend geändert werden. Denn Spionage ist nach dem Strafgesetzbuch nur strafbar, wenn sie sich gegen die Interessen Ãsterreichs richtet. Nicht aber, wenn andere Staaten oder internationale Organisationen ausgekundschaftet werden. Ott wird vorgeworfen, vor allem im Interesse Russlands aktiv gewesen zu sein. Der frühere Mitarbeiter des früheren Bundesamts für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) soll, um genau zu sein, unter anderem dem ehemaligen Wirecard-Manager Jan Marsalek zugearbeitet haben, der sich nach Russland abgesetzt hat und nach Erkenntnissen westlicher Geheimdienste einen Spionagering für den Kreml leitete. Ott soll Zuträger und Datenlieferant gewesen sein, immer wieder, auch nach einer Versetzung und zwei Suspendierungen, nach zweimaliger Untersuchungshaft, nach erneuten Hinweisen von ausländischen Diensten; er konnte offenbar immer weitermachen, weil er trotz seiner Vorgeschichte nicht beobachtet, nicht überwacht wurde und daher nicht aufflog. Er soll mit Hilfe von Bekannten, die für ihn geheime Daten abfragten, oder auch ganz direkt, indem er Handys und Laptops mit vertraulichen Informationen an den FSB, den russischen Geheimdienst, übergab, für Moskau gearbeitet haben. Ott selbst sagt übrigens, er sei eher journalistisch tätig gewesen. Ich persönlich höre das mit einiger Verwunderung. Ich habe noch nie Handys von hohen Regierungsmitarbeitern daheim zertrümmert, die mir â so wie es Ott angibt â, jemand in den Briefkasten geworfen hat. Nur mal so als Beispiel für die Glaubwürdigkeit des Herrn. Nun durfte Ott also nach Hause gehen. Die Abgeordneten gehen derweil in die Sommerferien, ohne das Spionagegesetz geändert zu haben. Otts Freunde haben sich nach Dubai und nach Moskau abgesetzt. Vielleicht schickt der dreimalige Untersuchungshäftling, dem keine Fluchtgefahr attestiert wurde, ja demnächst ein Selfie mit Marsalek vom Roten Platz. | |
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| | | | Hat Benko ein Geld-Karussell betrieben? | | Es geht um Waffen, einen Porsche und eine Ãberweisung von zwei Millionen Euro an die Ehefrau: Die Ermittlungen um den Unternehmer nehmen Fahrt auf. | | | | |
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| | Und wie geben Sie der Gesellschaft etwas zurück? | | Die Wiener Aktivistin Marlene Engelhorn hat gerade ihr Erbe von 25 Millionen Euro an die Gemeinschaft verteilt. Was aber machen andere Wohlhabende? Ãber sehr unterschiedliche Wege und die Frage, was Geld bewirken kann. | | | | |
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| | Warum der Fall Kasia Lenhardt eine Rolle spielt | | Jérôme Boateng soll seine Ex-Partnerin geschlagen haben. Der Prozess gegen den FuÃballspieler, der beim LASK in Linz unter Vertrag steht, wird nun noch länger dauern als geplant â das hat auch mit einer anderen Ex-Freundin zu tun. | | | | |
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| | | | âEs geht nicht, dass wir das vergessenâ | | Jedes Jahr laufen Ãsterreicher, Deutsche und Tschechen gemeinsam ein Stück des Weges, über den 1945 Tausende Deutschsprachige vertrieben wurden. Aber der Marsch ist auch umstritten. | | | | |
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Weitere Neuigkeiten aus und zu Ãsterreich: | |
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Ãsterreich bei der FuÃball-EM | | | |
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| | | | Mit Austropop durch die Hammergruppe | | Der 3:2-Sieg gegen die Niederlande beschert den Ãsterreichern mit dem überragenden Marcel Sabitzer den Gruppensieg und glänzende Aussichten. Wenn sie nicht aufpassen, streicht bald jemand das âGeheimâ aus dem Geheimfavoriten. | | | | |
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| | Gewinnen, verlieren, wurscht | | Eine super Gschicht: Deutschland verliebt sich gerade in Ãsterreichs FuÃballer. Und das hat gar nicht so viel mit dem Spiel zu tun. | | | | |
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| | SZ-Zeichnung: Sinisa Pismestrovic |
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| | âMir fehlt der Arabella-Kiesbauer-Effektâ | | Am kommenden Dienstag spielt Ãsterreich gegen die Türkei. An dieser Stelle verlinken wir auf einen Text aus dem Archiv mit Protokollen von Menschen mit türkischem Migrationshintergrund in Ãsterreich. Sie erzählen von âAusländerdeutschâ am Telefon und einer Normalität von Ausgrenzung â noch immer. | | | |
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Paradeiser Tomate Peter Dalheimer, Kempten (Bayern)
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Es gibt vieles, was Ãsterreich einzigartig macht, zum Beispiel die Sprache. An dieser Stelle veröffentlichen wir Lieblingsbegriffe von Leserinnen und Lesern. Welches österreichische Wort mögen Sie besonders gerne? Verraten Sie es uns bitte per E-Mail an [email protected]
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| Bereit für Ihre Lese-Verlängerung? | |
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Wir schenken Ihnen 6 Monate zusätzlich, wenn Deutschland die EM gewinnt. | | | |
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| | Eines wissen fast alle: In Deutschland leben etwa zehnmal mehr Menschen als in Ãsterreich. Wie sieht es bei anderen Vergleichen aus? Folge 14: Schulferien
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In Wien, Niederösterreich und im Burgenland beginnen an diesem Wochenende â endlich, werden die Schüler sagen â die Sommerferien. Wie viele schulfreie Tage gibt es pro Jahr in Ãsterreich? Es sind 69. Deutschland hat 63 schulfreie Tage (wer auch samstags Unterricht hat, kommt auf 75). Beide Länder liegen damit unter dem europäischen Durchschnitt von 78 Tagen. Bulgarien liegt in Europa vorn, dort haben die Schülerinnen und Schüler 102 Ferientage. | |
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Ãsterreich vs. Deutschland: Wo steht welches Land besser da? Testen Sie jetzt Ihr Wissen im interaktiven Quiz. |
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Ãsterreich in der Kulturwelt | | | |
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| | | | Ich krieg die Krise | | In Klagenfurt beginnt das Wettlesen um den Ingeborg-Bachmann-Preis mit einer gemütlichen Rede von Ferdinand Schmalz. | | | | |
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| | Swingen vor dem nächsten Krieg | | Das Staatstheater Stuttgart zeigt Joseph Roths Roman âHotel Savoyâ als âHybridoperetteâ â musikalisch hervorragend aufbereitet von der Tiroler Band âFranuiâ. | | | | |
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Kulinarik aus Ãsterreich | | | |
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| | | | Auf der Suche nach dem besten vegetarischen Schnitzel | | Nichts kann ein gutes Wiener Schnitzel ersetzen â oder? Wir haben Profiköchinnen und Profiköche gebeten, uns ihre schmackhaftesten Alternativen ohne Fleisch zu verraten, inklusive Rezept natürlich. Versprochen: Sie werden nichts vermissen. | | | |
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