was kommt nach Wladimir Putin? Diese Frage stellt sich umso öfter, je deutlicher wird, auf welches Desaster sich der russische Machthaber mit seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine eingelassen hat – nicht zuletzt auch für die eigene Bevölkerung. Denn während sich die postsowjetischen Republiken modernisieren, schaut Russland nur in die Vergangenheit. Putins Ende wird aber keine Lösung der Probleme bringen, schreibt Alexander Dubowy in seiner hellsichtigen Analyse. Es ist das meistdiskutierte Buch der Stunde: Welt-Chefreporterin Anna Schneider legt mit „Freiheit beginnt beim Ich“ die erfrischende Kampfschrift einer Individualistin vor – und erteilt darin allen Bedenkenträgern wider die Freiheit eine Abfuhr. Alexander Grau ist begeistert. Seit Wochen protestieren junge Iraner massenhaft gegen das Regime. Vor allem im Westen wird deshalb auf einen baldigen Sturz der klerikalen Herrscher spekuliert. Doch das geht an der Realität vorbei. Denn da ist noch ein Machtfaktor, gegen den es praktisch kein Ankommen gibt: die Revolutionsgarden mit ihrer nicht zuletzt wirtschaftlichen Kraft. Nahost-Experte Hilal Khashan erklärt die komplizierte Situation. Auch in China gehen die Leute seit einigen Tagen auf die Straße: Zunächst waren es nur Proteste gegen die strikte Null-Covid-Politik, inzwischen richtet sich der Zorn gegen den Präsidenten Xi Jinping und sein Regime. Strohfeuer oder der Beginn einer Rebellion? Wie ernst zu nehmen sind diese Unruhen, die in der neueren chinesischen Geschichte fast ohne Beispiel sind? Womöglich handelt es sich um die Anzeichen einer tiefergehenden Krise des gesamten eurasischen Raums, schreibt der amerikanische Geo-Stratege George Friedman. Übrigens bemerkenswert: Deutsche Medien und Politiker, die Demonstranten gegen die Corona-Maßnahmen als „Aluhüte“ und „Covidioten“ beschimpft hatten, zeigen auf einmal Verständnis – wenn nämlich wie derzeit die Proteste in China stattfinden. Woher diese Doppelstandards? Der Hinweis, Deutschland sei im Unterschied zu China schließlich ein Rechtsstaat, reicht da längst nicht mehr. Ralf Hanselle kommentiert. Seit heute steht fest: Vom Jahr 2026 an soll Deutschland Flüssiggas aus Katar bekommen. Das Lieferabkommen mit dem Wüstenstaat ist ein wichtiger erster Schritt. Doch es reicht bei weitem nicht, um russisches Gas langfristig zu ersetzen. Dazu muss endlich das Fracking-Tabu fallen, ist Cicero-Wirtschaftsressortleiter Daniel Gräber überzeugt. Ihr Alexander Marguier, Chefredakteur |