es war eine Schlappe für Emmanuel Macron: Frankreichs Präsident hat bei den Parlamentswahlen die absolute Mehrheit klar verpasst. Linkenchef Jean-Luc Mélenchon und die Rechtspopulistin Marine Le Pen wollen ihn nun am Durchregieren hindern. Die sich anbahnende politische Instabilität könnte sich auf die gesamte EU auswirken. Wie konnte es dazu kommen, wo doch die Wähler Macron gerade erst als Staatschef bestätigt hatten? Stefan Brändle analysiert die Frankreichwahl. Immerhin scheitert man in unserem Nachbarland nicht am Wahlakt selbst. Ganz anders in der deutschen Hauptstadt: Die Pannenwahl zum Berliner Abgeordnetenhaus liegt über ein halbes Jahr zurück – und die Prüfung der Einsprüche dauert fort. Neue Dokumente aus den Wahllokalen offenbaren das Ausmaß des Fiaskos und begründen einen neuen Verdacht. Marcel Luthe, Jurist, Politiker und Beschwerdeführer vor dem Verwaltungsgerichtshof, spricht im Interview über Wahlmanipulation, Befangenheit und den desolaten Zustand der Demokratie. Waren das noch Zeiten, als Frauen ihren Platz in der Gesellschaft offensiv einforderten und sich dafür mit Männern anlegten. Doch das neue Jahrtausend wäre eben nicht das neue Jahrtausend, wenn nicht auch in Teilen des Feminismus plötzlich vieles nicht mehr so wäre, wie es einmal war. Heute fordern Frauenverbände nämlich Plätze, die bisher für Frauen gedacht waren, für Männer ein, die sich als Frauen identifizieren – und legen sich dafür mit gestandenen Feministinnen an, die sie als „TERFs“ bezeichnen. Da kann Mann sich nur wundern. Ben Krischke es tut es jedenfalls. Seit Jahresbeginn lösen Antisemitismus-Vorwürfe gegen die Documenta Fifteen immer wieder Debatten aus. Am Samstag haben wir an dieser Stelle die Kasseler Weltkunstausstellung noch verteidigt: Nirgendwo auf der Documenta werde das Existenzrecht Israels in Frage gestellt. Trotzdem habe der Bundespräsident in Kassel eine Rede gehalten, die die Antisemitismus-Vorwürfe einfach als berechtigt darstellte. Jetzt zeigt sich: Steinmeier lag richtig. Nur wenige Tage nach der Eröffnung sorgt das Werk eines indonesischen Künstlerkollektivs für einen Eklat. Während die Kämpfe in der Ukraine andauern und die Kritik an Deutschlands Rolle im Ukraine-Krieg wieder lauter wird, diskutiert der Westen unter anderem über einen möglichen EU-Beitrittskandidatenstatus für das Land. So auch die Runde bei Anne Will am Sonntagabend. Ben Krischke hat sich die Sendung angeschaut. Vom Klima- zum Kohleminister: Robert Habeck will bei der Stromerzeugung Erdgas durch Braun- und Steinkohle ersetzen. Das ist für Deutschlands CO2-Bilanz verheerend. Doch der Aufschrei seiner Partei bleibt aus – denn den Grünen ist ihr nationalökologischer Anti-Atom-Dogmatismus offenbar wichtiger als das Weltklima. Daniel Gräber über „Robert Habecks neue Liebe zum Kohlestrom“. Ihr Alexander Marguier, Chefredakteur |