Liebe Leserinnen und Leser,
im Umkreis von einem Kilometer um unsere Wohnung in der Stadt fallen mir spontan vier Apotheken ein, die ich schnell zu Fuß erreichen kann. Und ich bin ständig dort: Triptane und Ibu gegen die Migräne, Fenistil für die Mückenstiche, Vitamin-D-Tabletten für das Kind … – irgendwas geht immer gerade zur Neige. Wer ländlich wohnt, muss dagegen oft kilometerweit fahren, um wichtige Medikamente (und unsere Hefte) zu erhalten. Und so wie das Apothekensterben leider deutschlandweit voran geht, könnte die Anfahrt in Zukunft für viele Menschen noch länger werden: Allein in den vergangenen sechs Monaten haben fast 300 Apotheker und Apothekerinnen die Ladentüren dauerhaft abgeschlossen.
„Seit Jahren warnen wir die Politik vor den Folgen der sinkenden Apothekenzahlen für die Bevölkerung“, sagt ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening. „Unsere Patientinnen und Patienten brauchen vollversorgende Apotheken mit Apothekerinnen und Apothekern, die vor Ort die Verantwortung tragen – und keine Lauterbachschen Scheinapotheken, in denen es künftig keine sichere Versorgung, keine Betäubungsmittel, keine Rezepturen und keine Impfungen mehr gibt“, kritisiert Overwiening. Worum geht’s genau? Das erfahren Sie
hier.
Als ich während des Studiums ein Jahr im Ausland lebte, konnte ich Ibuprofen bei Lidl kaufen. Die Packungen lagen in der Regalreihe nach dem Toilettenpapier und vor der Zahnpasta. Eine Aufklärung über mögliche Risiken gab es an der Kasse natürlich nicht. Dabei kann selbst bei einfachen Schmerzmitteln manches schiefgehen. Die Paracetamol-Tablette gegen den Kater am nächsten Morgen mit dem Konter-Bier runterspülen? Keine gute Idee. Im
Faktencheck steht, warum.
Der richtige Umgang mit komplizierten Medikamenten – auch beim Kampf gegen Aids war und ist die Apotheke eine wichtige Säule. Sei es für die komplizierte Kombinationstherapie, um das HI-Virus im Körper von Erkrankten in Schach zu halten oder wenn es um die Bereitstellung der PrEP geht, einer blauen Pille, die vorsorglich vor Ansteckung schützt. Und weil immer noch viel zu viele Menschen weltweit an den Folgen von Aids sterben, findet diese Woche in München die 25. Welt-Aids-Konferenz statt.
Hier gibt’s mehr zu den diesjährigen Schwerpunkten der Tagung.
Gib Aids keine Chance – die Kult-Werbung war vor einigen Jahren noch deutlich präsenter im öffentlichen Raum, oder? Ich habe im Archiv der BZgA eine Übersicht der verschiedenen Kampagnen gefunden. Hier geht’s zur
Rückschau.